Chancen der Digitalisierung nutzen

München/Erbendorf. Im Wettbewerbsverfahren um die Modellprojekte zum digitalen Dorf hatten sich der Zweckverband Steinwald-Allianz sowie die Gemeinden Frauenau und Spiegelau in Niederbayern durchgesetzt. Beide Gemeindeverbünde erhielten nun die Förderbescheide über je 200.000 Euro aus den Händen der bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und dem Landwirtschaftsminister Helmut Brunner.

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Die Steinwald-Allianz freut sich über den Förderbescheid für die Umsetzung des „digitalen Dorfes“. Von links nach rechts: Projektleiterin Annemarie Wojtech (Fraunhofer SCS), MdL Tobias Reiß, Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, Wolfgang Braun (Bürgermeister Fuchsmühl), Hans Donko (Vorsitzender der Steinwald-Allianz), Martin Schmid (Steinwald-Allianz-Manager), Prof. Dr. Alexander Pflaum (Leiter der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS) .

„Wir wollen die Chancen der Digitalisierung im ländlichen Raum nutzen. Beim digitalen Dorf geht es daher nicht um spezifische Einzelfalllösungen, sondern darum, Erfahrungen zu sammeln, die auch in anderen Regionen zum Einsatz kommen können. Dafür stehen uns in den kommenden vier Jahren insgesamt fünf Millionen Euro zur Verfügung“, sagt Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner bei der Übergabe der Förderbescheide. „Im Fokus stehen Mobilität, Daseinsvorsorge und die Lebensqualität im ländlichen Raum. Wir rechnen bis Mitte 2018 mit ersten konkreten Ergebnissen. Anschließend werden wir uns daran machen, die entwickelten Erfolgsrezepte auch in anderen Regionen in Angriff zu nehmen“, so die Ministerin weiter.

Vorsitzender Hans Donko erläuterte das Projekt „mobiler Bauernmarkt“, mit dem die Steinwald-Allianz den Wettbewerb gewonnen hat. Angeschafft werden soll ein Verkaufsfahrzeug, welches in regelmäßigem Turnus Waren und Güter in Ortschaften ohne Nahversorgungseinrichtungen ausliefert und auf seiner Tour die Produkte der Direktvermarkter aufnimmt. „Wir möchten dem Rückzug von Einrichtungen der Nahversorgung entgegentreten, unsere kleinstrukturierte Öko-Landwirtschaft stärken und die Lebensqualität in unserer Region nicht nur erhalten, sondern auch weiter verbessern.“ Die digitale Umsetzung erfolge durch die Fraunhofer-Gesellschaft als Partner. „Wir empfinden das Projekt ‚Digitales Dorf‘ als große und einmalige Chance für eine attraktive und lebenswerte Region Steinwald.“, so Hans Donko weiter.

Tirschenreuth leistet Pionierarbeit

Tobias Reiß, Mitglied des Bayerischen Landtags lobte im Rahmen der Übergabe im Wirtschaftsministerium die Initiative der Steinwald-Allianz. „Wir leisten im Landkreis Tirschenreuth mit dem ‚digitalen Dorf’ wahre Pionierarbeit, darauf bin ich stolz. Dabei ist es mir vor allem wichtig, dass die Vorteile der neuen, digitalen Möglichkeiten insbesondere auch Senioren und Familien in ländlichen Gebieten in ihrem Alltag zugutekommen.“

Noch vor Ort im Bayerischen Wirtschaftsministerium fassten die Vertreter der Steinwald-Allianz das Ziel, dass auch ein regelmäßiger Austausch mit der Modellregion Frauenau-Spiegelau stattfinden soll um eine Projekterweiterung im Hinblick auf die Digitalisierung im medizinischen Sektor zu verwirklichen. In diesem Bereich setzen die Niederbayern einen Schwerpunkt ihrer Arbeit.

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