US-Armee: Schnelle Einsatzbereitschaft demonstrieren

Neustadt/WN. Am Ende werden es nicht weniger Soldaten sein, die in Grafenwöhr stationiert sind, allerdings habe sich die Strategie geändert und es wird einen höheren Durchsatz von Armeeangehörigen geben, die kürzer in der Garnisonstadt verweilen werden. Das kündigte Colonel Lance C. Varney, seit 5. Juli der Kommandeur der US-Garnison Bavaria, beim Antrittsbesuch im Landratsamt an.

General Hodges, der Oberbefehlshaber der US-Landstreitkräfte im Gebiet von Europa und der ehemaligen Sowjetunion, wolle beweisen, dass die Vereinigten Staaten in der Lage sind, große Mengen von Streitkräften schnell zu bewegen. Das sei als Antwort auf die Ereignisse in der Ukraine und auf der Halbinsel Krim zu verstehen. Künftig werden häufiger Streitkräfte in Brigadestärke – also Verbände von drei- bis viertausend Mann – zum Trainieren an den Truppenübungsplatz entsendet werden, um dann an weiter östlich vorgelagerte Standorte weiterverlagert zu werden.

Der neue Chef der Garnisonsverwaltung für die Standorte Grafenwöhr, Vilseck, Hohenfels und Garmisch bezeichnete seine neue Heimat Bayern als ein einzigartiges Land. Soldaten, Familienangehörige und Zivilbeschäftigte zusammengerechnet ist er für rund 36.000 Menschen zuständig. Zuvor hatte er in Rom und in Frankreich gedient. Landrat Andreas Meier sprach von einer guten und lang praktizierten Tradition, dass sich die Spitzen der deutschen und amerikanischen Verwaltungen treffen. „Das Kennenlernen ist eine unerlässliche Basis, um auch mal problematische Themen ansprechen zu können. Wir pflegen das offene Wort und die offene Tür“, sagte Meier und richtete auch gleich zwei Bitten an Colonel Varney.

Lieber eine Information zu viel

Zum einen unterstrich er die Bedeutung der deutschen Zivilbeschäftigten. Es bestünde ein fein austariertes Gleichgewicht zwischen den Belastungen für die Region und den Vorteilen für die Zivilbeschäftigten, dass die Akzeptanz des Standortes sicherstelle. Zum anderen bat er die Lehren aus dem Absturz eines Kampfflugzeuges im vergangenen Jahr zu ziehen. Die deutschen Einsatzkräfte hätten den Eindruck gehabt, dass sie nicht voll informiert waren und sich dadurch unnötig in Gefahr begaben. Das sei inzwischen aber aufgearbeitet. Man habe vereinbart, dass zwischen den Rettungskräften künftig ein engerer Austausch stattfinden werde. Varney versicherte dass die amerikanischen Stellen auch künftig „transparent, zeitnah und offen“ alle Informationen weitergeben würden, die sie als für die deutschen Behörden notwendig einschätzen.

Colonel Varney Antrittsbesuch Landratsamt Neustadt
Bierkrug und Schnupftabak tauschten Landrat Andreas Meier (von links) und Colonel Lance C. Varney, der Kommandeur der US Armee Garnison Bavaria, bei dessen Antrittsbesuch im Dienstzimmer des Landrats aus. Bild: B. Grimm

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