Corona-Drillinge: Frühchen feiern 1. Geburtstag

Babys kamen mit Covid19-Infektion auf die Welt

Weiden. Anna*, Julia* und Max* gehören zu den ersten Drillingen weltweit, die mit Corona auf die Welt kamen. Im Klinikum Weiden wurden sie betreut.

Happy End: Die Familie freut sich den 1. Geburtstag der Drillinge feiern zu können. Die Kinder kamen als Frühchen mit Corona zur Welt. Foto: Klinikum Weiden

In der medizinischen Forschung gab es bisher nur wenige Fachartikel über eine Infektion der Plazenta mit CoVid-19 und einer daraus folgenden Übertragung von der Schwangeren auf das ungeborene Kind. Eine der ersten Veröffentlichungen zu diesem Thema kommt von Ärzten vom Klinikum Weiden über eine ohnehin besondere Schwangerschaft: Mutter Lena* und Vater Peter* mit den Drillingen Anna*, Julia* und Max* (*alle Namen durch das Ärzteteam geändert).

Blasensprung in der 29. Schwangerschaftswoche

Mitte Dezember feierten die Drillinge ihren ersten Geburtstag. Ginge es nach dem errechneten Termin, wären sie da aber noch gar nicht auf der Welt gewesen. „Eigentlich war es der 3. März 2021. Und bis drei Monate vor dem Geburtstermin war auch alles vollkommen in Ordnung“, erklärt das Ehepaar aus der nördlichen Oberpfalz. Dann aber infizierte sich Mama Lena mit dem neuartigen Coronavirus SARS CoV-2 und erkrankte somit an COVID-19. Der Verlauf bei ihr war relativ mild.

Nach einem vorzeitigen Blasensprung kamen die Drillinge Mitte Dezember in der 29. Schwangerschaftswoche mit einem Gewicht von jeweils rund 1.000 Gramm durch Kaiserschnittentbindung auf die Welt – und zwar Corona-positiv. Eine Situation, die es zuvor am Klinikum Weiden noch nicht gegeben hatte und die auch in der Wissenschaft bisher fast gänzlich unbekannt war.

Babys müssen beatmet werden

Die Frühchen zu Hause an Weihnachten.

Für die Behandlung und Betreuung von frühgeborenen Mehrlingsgeburten ist das Team der Frühgeborenen-Intensivstationen bestens ausgerüstet und qualifiziert, doch die COVID-19-Erkrankung der Kinder verschärfte die Situation.

„Die frühgeborenen Drillinge waren von Geburt an mit COVID-19 infiziert und hatten eine schwere Lungenentzündung. Die primäre Infektion der Kinder wurde durch positive COVID-PCRs bei den Kindern direkt nach der Geburt, durch Virus-typische Blutbildveränderungen und durch einen COVID-19-Nachweis in der Plazentahistologie bewiesen. Zwei der Kinder mussten über einen längeren Zeitraum invasiv beatmet werden“, erklärt Dr. Fritz Schneble, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Weiden.

Die ohnehin hohen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen wurden noch einmal verstärkt. Das bedeutete auch, dass Mama Lena* und Papa Peter* ihre Drillinge erst einige Tage nach der Geburt sehen konnten. „Wir wussten, dass unsere Kinder bestmöglich versorgt werden. Natürlich war es nicht so, wie wir es uns vorgestellt hatten, aber wir wussten auch, dass alles für sie getan wird“, betonen die Eltern.

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