CSU-Ortsverband blickt auf Corona-Zeit

Schwarzenbach. Wenn der Nikolaus die Kinder nicht besuchen kommen kann, dann muss er eben Briefe schreiben. Das dachten sich die Verantwortlichen um CSU-Ortsvorsitzenden Ulrich Hösl. Dieses kreative Corona-Alternativprogramm kam bei den Bürgern im vergangenen Jahr gut an. Es war nicht die einzige gelungene Aktion.

Für solide Arbeit unter Pandemiebedingungen und “pfiffige Ideen” lobte CSU-Kreisvorsitzender Stephan Oetzinger (stehend) den Schwarzenbacher CSU-Ortsvorstand. Dessen Vorsitzende Ulrich Hösl (links), Johann Rupprecht (rechts) und Andreas Kick wurden in der Hauptversammlung für weitere zwei Jahre bestätigt. Bild: Bernhard Piegsa

An die pandemiebedingten „einschneidenden Änderungen“ für die Arbeit seiner Partei erinnerte Landtagsabgeordneter und CSU-Kreisvorsitzender Dr. Stephan Oetzinger bei der Hauptversammlung des CSU-Ortsverbands Schwarzenbach in der Sporthalle.

Ortsvorsitzender Ulrich Hösl konnte dies nur bestätigen: Von dem regen und vielseitigen „Vereinsleben“ der Christsozialen in der Naturparkgemeinde war nach der Corona-Zäsur vor anderthalb Jahren nur wenig geblieben.

Briefe vom Nikolaus

Fast wehmütig blickte Hösl auf den mit Veranstaltungen, Sitzungsterminen, Geburtstags- und Festbesuchen prall gefüllten Kalender für 2019 und die ersten Monate des Jahres 2020 zurück.

Beliebte Veranstaltungen wie die „Muttertagsrosen“-Aktion, die „italienische Nacht“ mit Pizzafest, das Kirchweihessen und der Besuch des Nikolaus bei Schwarzenbacher Kindern mussten 2020 und 2021 abgesagt werden, nur das Frauenfrühstück konnte im Februar 2020 noch stattfinden.

Anstelle der „Hausbesuche“, für die sich 2019 die Familien von 37 Kindern angemeldet hatten, versandte der „Nikolaus“ persönlich adressierte Briefe an die Familien: „Diese Idee gefiel den Familien sehr.“

Apfelsaft als Spende für Schulen

Den Spendenerlös aus der Nikolausaktion von 2019 in Höhe von 500 Euro habe der Ortsverband an die Mutter-Kind-Gruppe zum Kauf von Spielgeräten weitergegeben und im Herbst 2020 ein über die Gemeinde angeschafftes Spielgerät auf dem Moos-Spielplatz aufgestellt, berichtete Hösl weiter.

Ebenfalls im vergangenen Herbst mit seiner ungewöhnlich reichen Apfelernte habe der Ortsverband in Zusammenarbeit mit dem Immenreuther Gartenbauverein eine Obstpressung organisiert: „105 Liter Apfelsaft sind angefallen, die wir als Spende an Schule und Kindergarten weitergeben durften.“ Die gute Tradition, auch Feste der anderen örtlichen Parteien zu besuchen, hätten die Christsozialen 2019/20 fortgeführt.

Stabile Mitgliederzahl

Bei den Kommunalwahlen 2020 habe die Union ihre Fraktionsstärke von vier Sitzen im Gemeinderat behauptet und Projekte wie die Pfarrhofsanierung, das Ortswegweisersystem, die Neuasphaltierung des Stieglitzenwegs, den Bau eines Mobilfunksenders oder die Straßenbeleuchtungsmodernisierung mit auf den Weg gebracht. „Die neuen LED-Lampen verringern dem Stromverbrauch um ein gutes Drittel“, berichtete Hösl.

In den nächsten Jahren gelte es vor allem die Umgestaltung der Bahnhofskreuzung, den Bau der Fremdwasserkanalisation im Moosgebiet und die Modernisierung der Sporthalle anzugehen. Die Mitgliederzahl der Ortsgruppe sei annähernd stabil geblieben: „Zurzeit haben wir 40 Mitglieder, zwei weniger als Ende 2019“, bilanzierte der Vorsitzende.

Wieder näher zum Menschen

„Corona“ habe einen jähen „Spannungsabriss“ in der Parteiarbeit wie im ganzen gesellschaftlichen Leben bewirkt, resümierte CSU-Kreisvorsitzender Dr. Stephan Oetzinger. Nach „zwei fordernden Jahren“ wolle man nun allmählich, soweit möglich, zur Normalität zurückfinden. Auch unter Pandemiebedingungen habe die politische Pflichtarbeit in veränderten Formen weitergehen müssen: „Wir haben das aber gut meistern können.“

Oetzinger lobte den Ortsvorsitzenden dafür, „wie ein Seismograph die Stimmung an der örtlichen Basis aufgenommen und weitergegeben zu haben“. Die CSU habe den Parteislogan „Näher am Menschen“ versucht neu zu beleben. Mit „pfiffigen Ideen“ wie den Nikolausbriefen habe der Ortsverband auch unter schweren Pandemiebedingungen versucht, diese „Nähe zum Menschen“ aufrechtzuerhalten.

Mitsprache bei Kliniken AG

In seinem Vortrag ging der Landtagsabgeordnete ferner auf die Reorganisation der Kliniken AG ein, durch die der Kreis Neustadt/WN nun mit einem Drittel an dem Unternehmen beteiligt sei.

Dies beseitige einen schwerwiegenden „Geburtsfehler“ und sichere dem Kreis ein maßgebliches Mitspracherecht in dieser weiterhin „rein kommunalen Aktiengesellschaft“, die eine „optimale stationär-medizinische Versorgung der Region“ gewährleisten und 3.000 Arbeitsplätze sichern solle: „Die Kommunen stehen zu dieser Pflichtaufgabe und zu den Mitarbeitern.“

CSU starke Stimme Bayerns

In den letzten Wochen vor der Bundestagswahl, so der Parlamentarier abschließend, gelte es deutlich zu machen, dass gerade die CSU als starke „Stimme“ und Interessenvertretung Bayerns agieren könne, weil sie anders als etwa die „Freien Wähler“ gleichermaßen landes- wie bundespolitisch orientiert und vernetzt sei.

Eine Regierung ohne Unionsparteien werde „einen Linksrutsch bewirken“, der „das Land gravierend verändern“ werde. Mit Stefanie Dippel aus Pressath habe die Partei eine „tatkräftige junge Frau aus der Nachbarschaft“ in ihre Liste aufgenommen.

Ulrich Hösl im Amt bestätigt

Im Leitungskreis gab es wenige Veränderungen: Vorsitzender Ulrich Hösl, der seit 14 Jahren amtiert, wurde für weitere zwei Jahre gewählt, ebenso seine Stellvertreter Andreas Kick und Johann Rupprecht. Weitermachen wird auch Schatzmeister Rainer Lindner, als Schriftführer folgt Matthias Kroll auf Gabriele Krös.

Ins neu geschaffene Amt der Digitalbeauftragten wurde Andrea Landgraf gewählt, Beisitzer sind Monika Burger, Tobias Busch, Stefan Götz, Johannes Meyer, Michael Rinderer, Robert Scharnagl und Jakob Walberer.

Als langjährige Mitglieder wurden geehrt: Konrad Hösl, Karin Plössner, German Punzmann (je 45 Jahre); Ulrich Hösl, Matthias Kroll, Elisabeth Punzmann, Walter Schäffler (je 30 Jahre); Gerlinde Bräutigam, Anton Braun, Monika Burger, Anton Götz, Bernhard Reber, Max-Josef Römisch, Peter Steinbauer, Christel Wagner (je 25 Jahre) und Rudolf Krös (15 Jahre).

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