Cyber-Betrug in der Oberpfalz: Polizei warnt vor Angriffen

Oberpfalz. Drei Firmen wurden Opfer von "Man-in-the-Middle"-Cyberangriffen, zwei erlitten erhebliche Vermögensschäden. Die Polizei warnt vor dieser Betrugsmasche und rät zu erhöhter Wachsamkeit und Sicherheitsmaßnahmen.

Symbolbild: Pixabay

Cyber-Betrug hat kürzlich drei Unternehmen in der Oberpfalz hart getroffen. Die Kriminalpolizeiinspektion Amberg meldet, dass zwei der betroffenen Firmen erhebliche Vermögensschäden im mittleren fünfstelligen Bereich erlitten haben. In einem Fall konnte ein Großteil des Geldes dank schneller Reaktion gesichert werden. Die Polizei warnt vor dem Phänomen der sogenannten “Man-in-the-Middle”-Angriffe (MITM), die eine ausgeklügelte Betrugsmasche im digitalen Raum darstellen.

Wie “Man-in-the-Middle”-Angriffe funktionieren

Bei diesen Angriffen verschaffen sich Cyberkriminelle Zugang zu sensiblen Informationen und schleusen sich in bestehende Kommunikationsverläufe zwischen Unternehmen ein. Ihr Ziel ist es, Zahlungen auf eigene Konten umzuleiten. Die Täter beschaffen sich zunächst persönliche und betriebliche Daten aus Datenlecks, die im Darknet gehandelt werden. Mit diesen Informationen erstellen sie Phishing-E-Mails, die an potenzielle Opfer versendet werden. Öffnet ein Empfänger eine solche manipulierte Datei, installiert sich unbemerkt Schadsoftware auf dem Rechner, die es den Tätern ermöglicht, Zugangsdaten abzugreifen.

Die Cyberkriminellen loggen sich dann in das E-Mail-Konto des Opfers ein und lesen den laufenden Schriftverkehr mit. Finden sie eine Korrespondenz über eine anstehende oder bereits gestellte Rechnung, manipulieren sie die Originalrechnung, indem sie die Bankverbindung durch eine eigene ersetzen. Diese gefälschte Rechnung wird dann im Namen des Geschädigten an den Geschäftspartner verschickt, verbunden mit dem Hinweis auf eine “geänderte IBAN”.

Empfehlungen der Polizei

Die Kriminalpolizei Amberg rät Unternehmen zu erhöhter Wachsamkeit, insbesondere im Bereich der digitalen Kommunikation. Rechnungen und Mitteilungen über geänderte Kontodaten sollten grundsätzlich telefonisch oder auf einem zweiten, unabhängigen Kommunikationsweg überprüft werden. Zudem wird die Nutzung von Zwei-Faktor-Authentifizierung für E-Mail-Postfächer sowie regelmäßige Schulungen der Mitarbeitenden im Bereich Cyber-Security empfohlen.

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