Das LTO präsentiert: Hungriger, einsamer Wolf trifft naives Schaf

Speinshart. "Ein Schaf fürs Leben" - das LTO führt die Geschichte über eine urkomische und tiefgreifende Freundschaft zwischen Wolf und Schaf auf.

Ein Schaf fürs Leben dachte sich der Wolf (Ole Bosse) und Schaf (Magdalena Meier) schwärmte: So einen Freund habe ich mir schon immer gewünscht. Das Kinderstück des Landestheaters Oberpfalz begeisterte in einer Vorstellung im Gemeindezentrum Speinshart. Foto: Robert Dotzauer

Wölfe fressen Schafe, ist doch klar! Vor allem, wenn sie so ausgehungert sind wie dieser hier: Missmutig hechelt der Wolf in einer kalten Winternacht mit knurrendem Magen durch den hohen Schnee. Die Freude ist groß, als er auf Schaf trifft. Ein Leckerbissen. Es ist so jung und ahnungslos, dass es anstatt vor Angst zu fliehen, dem Hungerleider selbstlos das eigene Brot und Heu anbietet. Das reicht dem Wolf natürlich nicht. Er lockt das Schaf mit der Einladung zu einer Schlittenfahrt aus dem Stall.

Eine unerwartete Wendung

Das Schaf ist fasziniert von der Weltgewandtheit von Meister Isegrim und freut sich über den Ausflug durch die Winterlandschaft. Schon bald muss der Wolf feststellen, dass auch er die gemeinsame Zeit mit Schaf genießt und von dessen Liebenswürdigkeiten berührt wird. Als er auch noch ins Eis einbricht und von dem Schaf gerettet wird, wachsen mit seinem Raubtierhunger auch die Skrupel, das Schaf zu verspeisen. Aber Wölfe können doch nicht und müssen Schafe fressen, oder? Und auch das Schaf denkt: „Was für ein Wolf, so einen Freund hab ich mir schon immer gewünscht“. Aber gibt es für das ungleiche Paar wirklich eine gemeinsame Zukunft?

Helle Begeisterung im Publikum

Eine Frage, die das Landestheater Oberpfalz (LTO) in Speinshart beantwortete. „Ein Schaf für’s Leben“ heißt das Stück nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Maritgen Matter, das in einer Kindervorstellung im großen Saal des Gemeindezentrums für helle Begeisterung sorgte. Magdalena Meier als Schaf und Ole Bosse, der nicht mehr so gefräßige Wolf, unterhielten das Kinderpublikum mit Mamas und Papas mit einer spannenden Geschichte. Halsbrecherisch die Schlittenfahrt, ein Sturz ins eiskalte Wasser und ein fieberkranker Wolf ließen das unbedarfte Schaf und Isegrim näher kommen.

Ein Stück über Zuneigung, Anstand und eine Freundschaft, die alte Unterschiede überwindet. Kurzweilig und vielsagend, mit verblüffenden Wendungen, anrührend, packend und temperamentvoll. Eine Vorstellung, die nach den beiden Bühnenstücken über die „Hartmanns“ vom vergangenen Freitag und Samstag den Wunsch befeuerten: Das LTO darf auch zum Sommertheater wieder kommen.

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