Das Wochenende der Weidener Polizei: Kleinvieh macht auch Mist

Weiden. Die Polizeiinspektion Weiden muss am Wochenende keine Kapitalverbrechen aufklären. Stattdessen beschäftigen die Beamten ein handfester Mutter-Tochter-Streit, ein vergeblich geortetes Handy und ein geklautes Mountainbike.

Ohrfeigen sind keine Lösung bei Familienkonflikten. Foto: Pierre Bonus

Wie man familiäre Konflikte nicht lösen sollte, demonstriert eine 40-jährige Frau aus Weiden. Am späten Samstagabend gegen 22 Uhr kriegt sie sich mit ihrer 17-jährigen Tochter in die Haare. Die Emotionen geraten außer Kontrolle, die Mutter verpasst der Jugendlichen eine Ohrfeige.

Um eine weitere Eskalation zu verhindern, wird die Polizei hinzugezogen. Den Beamten gelingt es, den Streit zu schlichten und die Auseinandersetzung zu beenden. Da die junge Frau nur leichte Verletzungen erleidet, erklärt sie zusammen mit ihrem Vater, dass die Sache für sie erledigt sei. Folgen könnte das Intermezzo dennoch nach sich ziehen: Die Beamten legen den Vorgang als Strafanzeige der Staatsanwaltschaft zur Prüfung und Entscheidung vor. 

Cuttermesser nur zum Teppichverlegen

Fast zeitgleich haben Polizeibeamte bei einer routinemäßigen Verkehrskontrolle am Samstagabend gegen 22.10 Uhr in der Dr.-Pfleger-Straße zunächst nichts zu beanstanden. Allerdings finden sie auf dem Beifahrersitz des 24-jährigen Fahrzeughalters aus Weiden ein Cuttermesser, das rechtlich als sogenannte Einhandmesser eingestuft sind.

Deren Besitz ist zwar frei, zum Führen außerhalb des eigenen Wohnbereiches bedarf es aber eines triftigen Grundes – etwa wegen der Berufsausübung als Maler, Tapezierer oder Teppichverlegers. Da der junge Mann aber an seinem freien Wochenende keine nachvollziehbare Erklärung liefern kann, wird er wegen einer Ordnungswidrigkeit angezeigt und muss mit einem Bußgeld rechnen.

Handy futsch

Ein 29-jähriger amerikanischer Staatsbürger bemerkt am frühen Sonntagmorgen gegen 4.30 Uhr im Bereich der Dr.-Pfleger-Straße den Verlust seines Handys. Als er eine Ortung anstößt, kann er tatsächlich den vermeintlichen Standort seines Telefons ermitteln. Er informiert die Weidener Polizei über den Verlust und seine Recherchen, und die Beamten machen sich zusammen mit dem Geschädigten auf zu der genannten Position innerhalb des Stadtgebietes.

Der Fundort erweist sich allerdings als Sackgasse: Man findet sich mitten in einem Wohngebiet mit unübersichtlich vielen Mietern wieder. Da das Ortungssystem aber lediglich einen ungefähren Standort liefert, sind den Beamten die Hände gebunden. Versuche, das Handy anzurufen und auf ein Klingelsignal zu hoffen, schlagen fehl. Der Mann muss sich wohl oder übel mit dem Verlust seines Mobiltelefons im Wert von rund 300 Euro abfinden.

Hinterhof kein Saferoom

Keine gute Idee: Der Besitzer eines schwarz-blauen Mountainbikes des Herstellers BULLS hat sein Zweirad am Donnerstag unversperrt auf einem Stellplatz im Hinterhof seines Wohnhauses in der Bismarckstraße abgestellt. Das führte einen Unbekannten in der Zeit zwischen 15 und 20 Uhr in Versuchung, dem der Diebstahl der Mobilie allerdings auch sehr leicht gemacht wurde. Von dem Fahrrad im Wert von rund 400 Euro fehlt jede Spur.

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