Den Völker verschlingenden Krieg nicht als Alltag akzeptieren

Letzau/Wilchenreuth. Wie konnte es nur so weit kommen, "dass innerhalb von zwei Weltkriegen 8,5 Millionen Menschen ihr Leben lassen mussten", fragt der Zweite Bürgermeister Karl Völkl bei der Feierstunde zum Volkstrauertag. Er zitiert US Präsident Roosevelt, der den Krieg mit den Worten geißelte: "Der Krieg ist eine Seuche. Er kann Staaten und Völker verschlingen, die vom ursprünglichen Schauplatz der Feindseligkeiten weit entfernt sind."

Bürgermeisterin Marianne Rauh ruft am Mahnmal in Letzau dazu auf, sich zu verneigen “in tiefem Respekt vor allen Opfern von Kriegen, Gewalt und Vertreibung”. Bild: Gemeinde Theisseil

Das Roosevelt-Wort gilt laut Karl Völkl heute mehr denn je. Kriegsschauplätze wie in der Ukraine und auf der Krim, der seit Jahren währende Bürgerkrieg in Syrien, die Schreckensherrschaft der Terroristen des Islamischen Staates und der Taliban gehörten inzwischen zum Alltag.

“Doch wir dürfen solche mörderischen Kriege nicht einen Teil unseres Alltags werden lassen”, appelliert er. Leider verführe allein schon die Tatsache, dass der zeitliche Abstand zum letzten Weltkrieg immer größer wird, zunehmend zum Vergessen.

Der Zweite Bürgermeister Karl Völkl zitiert bei der Gedenkfeier in Wilchenreuth zwei US Präsidenten, unter anderem Roosevelt mit dessen Wort: “Der Krieg ist eine Seuche.” Bild: Gemeinde Theisseil

Lebendiges Denkmal des Friedens

Das wiederum ist die Rechtfertigung für die jährlichen Gedenkstunden am Volkstrauertag, die Völkl zusammen mit Bürgermeisterin Marianne Rauh jeweils in Letzau und Wilchenreuth begleitet hat. Der Zweite Bürgermeister wörtlich: „Was wir heute tun, ist deshalb viel mehr als ein Stück Traditionspflege, und es ist keine Floskel, wenn wir an diesem Tag aller Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedenken.“

Völkl zitiert einen weiteren US Präsidenten, den Demokraten John F. Kennedy, der sagte: „Die Menschheit muss den Krieg beenden, bevor der Krieg die Menschheit beendet.“ Er schließt mit dem hoffnungsvollen Verweis darauf, dass der Friede ebenso viele Siege aufzuweisen hat wie der Krieg, nur weit weniger Denkmale. Und er ruft die Anwesenden auf: „Lassen Sie uns zu einem lebendigen Denkmal des Friedens werden.“

„Wir verneigen uns in tiefem Respekt vor allen Opfern“

Bürgermeisterin Rauh bedauert, dass die Gedenkveranstaltung auch heuer wieder nur in eingeschränkter Form möglich ist, gleichwohl „verneigen wir uns in tiefem Respekt vor allen Opfern von Kriegen, Gewalt und Vertreibung“.
 

* Diese Felder sind erforderlich.