Der EHC Stiftland-Mitterteich ist Meister der Eishockey-Bezirksliga Bayern
Mitterteich. Es ist geschafft: Die Stiftland Dragons holten am Sonntag mit dem zweiten Sieg gegen die Red Dragons Regen die Meisterschaft der Bezirksliga Bayern und steigen in die Landesliga auf.

Eishockey-Bezirksliga Finale
EHC Stiftland-Mitterteich – ERC Regen 3:2 n.P. (1:1, 1:0, 0:1, 1:0)
Tore: 5. Min. Nico Wolfgramm 0:1, 19. Min. Lukas Hösl 1:1, 27. Min. Marius Schmidt (Daniel Smazal) 2:1, 56. Min. Alexander Simon 2:2, 61. Min. Marcel Waldowsky (Penalty) 3:2 – Strafminuten: Mitterteich 4, Regen: 20 + 10 für Alexander Braun. – Zuschauer: 495.
So etwas hat man lange nicht gesehen in der Mitterteicher Eishalle. Fliegende Helme und unbeschreiblicher Jubel, nachdem der überragende Filip Grancarov auch den dritten und letzten Penalty der Gäste pariert hat. 20 entfesselte Dragons stürmen auf ihren Goalie zu und drücken ihn an die Plexiglasscheibe. Jeder will ihn umarmen, herzen und gratulieren zu einer erneut unglaublichen Leistung. Zuvor hatte Schlitzohr Marcel Waldowsky den ersten und entscheidenden Penalty für sein Team eiskalt verwandelt. Schier aus dem Häuschen auch die circa 450 unter der knapp 500 Zuschauern, während bei den Gästen und ihrem eigens mit einem gecharterten Bus angereisten lautstarken Anhang natürlich Tristesse herrschte.
Rekordkulisse, Bayern-Hymne, würdiges Finale
Vor der Rekordkulisse im fast ausverkauften Mitterteicher Eisstadion lieferten sich beide Teams ein an Spannung kaum zu überbietendes Finale mit einem würdigen Rahmenprogramm. Wie im Vorjahr, als man dem EHC Straubing (der nach nur einem Jahr aus der Landesliga wieder abgestiegen ist) mit 3:4 unterlegen war, lief der EHC-Nachwuchs mit aufs Eis und Konrad Lang, unterstützt von Musikern der Mitterteicher Stadtkapelle, sang die Bayern-Hymne. Vom Bayerischen Eishockeyverband war Regional-Obfrau Kerstin Hahn angereist. Sie ehrte alle Spieler nach der Partie mit Medaillen und überreichte an EHC-Kapitän Lukas Zellner den großen Meisterpokal.
Die Stiftland Dragons können scheinbar nur Nervenkitzel. Und sie können Penaltyschießen. Nach dem 9:8-Sieg im Shutout am Freitag in Regen machte es die Truppe von Trainer Vaclav Drobny am Sonntag in eigener Halle nicht weniger dramatisch. Angefeuert von ihren Fans legten beide Teams los wie die Feuerwehr. Dabei kamen die Gäste, die nicht verlieren durften, um ein drittes Spiel in eigener Halle zu erzwingen, besser aus den Startlöchern und gingen früh in Führung. Der EHC ließ sich aber davon nicht beeindrucken, hielt vor allem mit großem Kampfgeist dagegen und kam zu ersten Chancen. Doch erst kurz vor der Drittelpause gelang Hösl der verdiente Ausgleich.
“Lebensversicherung” Filip Grancarov
Ab dem zweiten Abschnitt drückten die technisch und läuferisch überlegenen Niederbayern mächtig aufs Tempo, hatten gefühlt 80 Prozent Scheibenbesitz. Doch immer wieder bissen sie sich an der bis zum Umfallen kämpfenden EHC-Abwehr die Zähne aus. Was dennoch aufs Tor kam, meisterte der reaktionsschnelle Grancarov in stoischer Ruhe. Die Red Dragons verzweifelten schier am Mitterteicher Goalie, der für den Meister in dieser Saison eine absolute “Lebensversicherung” war. Mitte des zweiten Drittels parierte er sogar einen berechtigten Penalty, den die insgesamt sicher leitenden Schiedsrichter gegen die Dragons verhängt hatten. Bis kurz vor Schluss hielt das Abwehrbollwerk der Gastgeber, doch dann unterlief Sven Schalamon ein folgenschwerer Patzer. Er legte dem Regener Angreifer den Puck vor dem eigenen Tor mit der Hand auf und dieser bedankte sich mit dem zu diesem Zeitpunkt hochverdienten 2:2.
Als in der letzten Spielminute gleich drei Regener berechtigterweise auf die Strafbank mussten, drückten die Gastgeber noch einmal mächtig auf den Siegtreffer, der aber nicht mehr gelang. So ging es ins Penaltyschießen, bereits das vierte für die Dragons in der diesjährigen Finalserie – bis dahin hatte der EHC alle drei für sich entschieden. Es sollte diesmal nicht anders kommen. Denn als Waldowsky schon den ersten Penaltly verwandelt hatte, war klar, dass es für die vor der Partie favorisierten Bayerwälder sehr schwer werden dürfte. Hatte EHC-Goalie Grancarov doch in allen bisherigen Shutouts erst einmal hinter sich greifen müssen. Und so war es auch diesmal: Der Tausendsassa im EHC-Kasten ließ sich nicht überlisten, parierte dreimal und dann…. siehe oben.
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