Der Fischadler-Nachwuchs am Großen Rußweiher entwickelt sich prächtig
Eschenbach. Die Fischadler-Babys am Großen Rußweiher konnten während einer Vogelschutzaktion beringt und vermessen werden.

Für den Adlerhorst am großen Rußweiher in Eschenbach wurde extra eine künstliche Nisthilfe erstellt. Die Küken leben seither in einem Nest aus Moos auf einer Kiefer. Bei einer Tierschutzaktion in der vergangenen Woche wurden die Jungtiere nun beringt und untersucht. Viele wichtige Daten wie die Größe, das Gewicht, die Flügellänge und zum Beispiel die Schnabellänge der Tiere wurden dabei akribisch notiert.
Wichtige Aktion für den Artenschutz
Die Ringe sind wichtig für die Wissenschaft und helfen dabei, die Adler in unserer Landschaft besser etablieren zu können. „So kann auch klar nachgewiesen werden, dass Tiere aus unserer Brut den Winter in Spanien verbringen oder neue Horste in Frankreich und in Brandenburg gegründet haben“, sagt Forstamtsrat Martin Gottsche vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Tirschenreuth-Weiden.
Der Zeitpunkt der Beringung sei auch sehr wichtig. „Optimal ist das Alter zwischen vier bis sechs Wochen. Wenn die Tiere zu alt sind, hüpfen sie eventuell ohne Flugfähigkeit aus dem Nest. Wenn sie zu jung sind, kann der Ring hochrutschen und einwachsen.“ Das Alter könne man zwar auch am Gefieder erkennen, die Webcam am Horst sei aber natürlich die beste Hilfe gewesen, um den Schlupfzeitpunkt genau zu sehen.
Ein außergewöhnliches Vogelschutz-Idyll
Das Areal um den Großen Rußweiher ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Bayerns und liegt direkt oberhalb des Freizeitsees Kleiner Rußweiher. Das ab dem 15. Jahrhundert angelegte Teichgebiet ist wegen seiner großen Bedeutung als Vogelbrutgebiet bekannt und beliebt. Die „Vogelfreistätte Großer Rußweiher“ beherbergt eine riesige Lachmöwenkolonie mit mehreren Tausend Tieren, seltene Schwarzhalstaucher, die besonders geschützten Fisch- sowie Seeadler und viele weitere Vogelarten.
Die Beteiligten an der Vogelschutzaktion
- Martin Gottsche, Förster am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Tirschenreuth-Weiden i.d.OPf. (AELF TW)
- Judith Zeitler, Presse am AELF TW
- Paul Baumann vom Artenhelfsprogramm Fisch- und Seeadler der Höheren Naturschutzbehörde Regensburg
- Melissa Kellner vom Artenhelfsprogramm Fisch- und Seeadler der Höheren Naturschutzbehörde Regensburg
- Manfred Härtl, Forstunternehmer mit Spezialisierung auf Klettern
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