Der Puma bereichert den “Zoo der Bundeswehr”

Grafenwöhr. Neben Leopard und Tiger bereichert nun der Puma den “Raubtier-Zoo” der Bundeswehr. Der neue Schützenpanzer löst den in die Jahre gekommen Marder ab. Die Panzergrenadiere aus Regen sind mit dem Kampffahrzeug ausgestattet und stellten seine Vorzüge bei einem Gefechtsschießen auf dem Übungsplatz in Grafenwöhr vor.

Von Gerald Morgenstern

Puma Schütt Grafenwöhr Panzer
Brigadegeneral Jörg See und Generalmajor Bernd Schütt beobachten aufmerksam das Übungsschießen des Pumas. Foto: Gerald Morgenstern

Beweglichkeit, Feuerkraft und hoher Schutz der Besatzung zeichnen den Puma aus. Charaktere, die eher nicht der scheuen Raubkatze entsprechen. Kommandant, Richtschütze und Fahrer sowie im hinteren Kampfraum sechs Grenadiere, die mit dem erweiterten System “Infanterist der Zukunft (IDZ)” ausgestattet sind, bilden die Besatzung des 42 Tonnen schweren Gefährts.

1088 Pferdestärken unter der Haube

Nach dem Entfernen der modularen Zusatzpanzerung, die ansonsten der Besatzung den optimalen Schutz bietet, kann der Puma mit dem Transportflugzeug A400M auf dem Luftweg transportiert werden. Dem sind auch die eher kleinen Ausmaße des Fahrzeugs geschuldet. Eine 1088 PS starke Turbine beschleunigt den Panzer auf dem Land bis zu 70 Stundenkilometer.

Mit Periskop, Wärmebildgerät, Tagsichtkamera, Laserentfernungsmesser, der Waffenoptik, elektronischer Richtanlage, dem IDZ und Führungssystem des Heeres ist der Schützenpanzer modernst ausgestattet. “Es ist der Einstieg ins digitale Zeitalter für die Infanterie, ein komplexes Waffensystem, kein Fahrzeug wie in der Wehrpflichtgeneration”, beschreibt Generalmajor Bernd Schütt den Puma.

Der Kommandeur der 10. Panzerdivision, mit Sitz in Veitshöchheim, beobachtet mit Freude das erste Schießen des Panzergrenadierbataillons 112 aus Regen. Ende März bekam das Bataillon die ersten neun Exemplare des neuen Schützenpanzers und war somit der erste süddeutsche Verband der Panzergrenadiertruppe, der mit dem Großgerät ausgestattet wurde, informiert Oberstleutnant Mikro Schmidt, der Kommandeur der Regener.

44 neue Panzer sollen in Regen stationiert sein

“Mittlerweile sind es 30 Pumas, im Endziel sollen es 44 neue Schützenpanzer in Regen werden”, ergänzt Brigadegeneral Jörg See. Der Kommandeur der Panzerbrigade 12 “Oberpfalz” aus Amberg ist ebenfalls beim ersten Puma-Schießen auf der Range 117 des Truppenübungsplatzes dabei. Neuland war das neue Waffensystem auch für die Truppenübungsplatzkommandantur, welche das Schießen sicherheitstechnisch begleitet. Im Mittelpunkt des Schießens stand der Einsatz des neuen Waffensystems mit seiner voll stabilisierten 30-Millimeter-Maschinenkannone.

“Im Gegensatz zum alten Schützenpanzer Marder haben wir hier eine hohe Erstschusstrefferquote”, ist Richtschütze Stabsgefreiter Atze G. von der neuen Waffe begeistert. “Als große Herausforderung, die wir mit Sicherheit gut meistern”, beurteilt der Kommandant des Fahrzeugs, Hauptfeldwebel Benjamin F. den Umstieg auf den Puma. Voraussichtlich 350 der neuen Raubkatzen soll die Bundeswehr insgesamt erhalten.

Puma Grafenwöhr Panzer1
Puma Grafenwöhr Panzer2
Puma Grafenwöhr Panzer3
Fotos: Gerald Morgenstern

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