Der Startschuss für den Wiesauer Kindergarten ist gefallen

Wiesau. Die Bevölkerungskurve in der Marktgemeinde zeigt nach oben. Die Folge: Mehr Kindergartenplätze müssen her. Die Ziegler Group und das Bayerische Rote Kreuz greifen der Kommune unter die Arme.

Mit dem offiziellen Spatenstich gaben die an dem Bauprojekt Beteiligten den Startschuss für das Millionen-Vorhaben. Foto: Theo Kurtz

Die Marktgemeinde Wiesau wächst. Und damit wird auch der Bedarf an Kindergartenplätzen größer. Das Problem aber: Die beiden bestehenden kirchlichen Einrichtungen St. Josef und St. Elisabeth platzen bereits aus allen Nähten. Die Kommune suchte nach einer Lösung und konnte die Ziegler Group als Investor gewinnen. 5,5 Millionen Euro wird das Unternehmen in das Projekt stecken, die Gemeinde schießt drei Millionen Euro zu. Jetzt wurde mit dem Spatenstich offiziell der Startschuss für das Vorhaben gegeben.

Bürgermeister Toni Dutz ist heilfroh, dass die Kommune mit Ziegler einen innovativen und lokalen Partner gefunden hat. Und auch das Unternehmen musste nicht lange überzeugt werden. “Wir waren sofort Feuer und Flamme”, erzählt Geschäftsführer Andreas Sandner. Es sei eine Selbstverständlichkeit, das Projekt hier anzupacken, sagt er. Denn Ziegler ist seit zehn Jahren auch in der Marktgemeinde aktiv. 2011 wurden hier die Ziegler Logistik GmbH gegründet und der Güterbahnhof gekauft. Doch das Oberpfälzer Unternehmen musste, bevor es den Zuschlag bekam, sich erst noch im Rahmen eines offiziellen Ausschreibungsverfahren gegen starke Konkurrenz aus Europa durchsetzen.

Richtlinien der Diözese standen im Weg

Ursprünglich hatte man ja im Rathaus gehofft, gemeinsam mit der Kirche eine Lösung zu finden. Doch die Gespräche verliefen erfolglos. “Es scheiterte an den Richtlinien der Diözese”, erläutert Dutz. So stand für die Kommune fest: nicht nur ein dritter Kindergarten mit 74 Plätzen musste her, sondern ein anderer Träger musste ausfindig gemacht werden. Und auch da wurde man fündig. Das Bayerische Rote Kreuz (BRK), das bereits in Tirschenreuth und Waldershof solche Einrichtungen betreibt, steigt jetzt in Wiesau ein.

Fertigstellung bis zum neuen Kindergartenjahr?

Der Zeitplan ist mehr als sportlich. Noch heuer, am besten rechtzeitig zum Start in das neue Kindergartenjahr am 1. September, sollen sich die Pforten öffnen. Die Kleinen können sich auf ihre neue Bleibe jetzt schon freuen. Denn die Reggio-Pädagogik wird miteinziehen. Das heißt, die Kinder können mit allen Sinnen auf Entdeckungsreise gehen, dürfen sich ausprobieren und selbst entscheiden, wann sie etwas zu einem bestimmten Thema erfahren und lernen möchten.

Kindergarten entsteht auf historischem Gelände

Bei der Gestaltung des Gebäudes haben sich Bauherr und Architekt in die Kinderseele hineinversetzt. “Der Kindergarten strahlt auf eine bestimmte Art Einfachheit und Unbekümmertheit aus, ist aber gleichzeitig ein sicherer Hafen”, erläutert Sandner. Große, lichtdurchflutete Räume laden die Kleinen ein, das Haus zu erforschen. Der Standort ist zudem noch ein besonderer. Gebaut wird auf dem ehemaligen Tonwerk-Gelände, auf dem einmal ein Fußball-Stadion stand, in dem in den 50er Jahren regelmäßig halb Wiesau die Matches ihrer Landesliga-Kicker verfolgte.

Sollten die Kleinen wider Erwarten noch nicht zum 1. September die Vorschule beziehen können, hat die Kommune einen, zusammen mit der Ziegler Group erarbeiteten Plan B in der Schublade liegen. Übergangsweise sollen sie dann im früheren Hauptgebäude der Sparkasse eine Bleibe finden. “Es wird den Kindern auch in diesem Provisorium bestimmt an nichts fehlen”, verspricht Dutz.

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