Deutlicher Anstieg der Arbeitslosenquote

Nordoberpfalz. Die Arbeitslosenzahlen in der Region sind im Januar weiter angestiegen. Die möglichen Gründe: saisonbedingte Entlassungen und die Corona-Krise. 

Die Zahl der Arbeitslosen stieg in der nördlichen Oberpfalz im Vergleich zum Vorjahr um rund 0,4 Prozent. Die Arbeitsagentur begründet den Anstieg einerseits mit den Auswirkungen der Pandemie andererseits aber auch mit saisonüblichen Entlassungen, zum Beispiel im Baugewerbe. Insgesamt 5.280 Männer und Frauen waren im Januar von Arbeitslosigkeit betroffen.

Höhere Arbeitslosenzahlen als vor einem Jahr

Nicht alle ohne Job werden als arbeitslos registriert, dazu gehören zum Beispiel Personen in Altersteilzeit oder Weiterbildung. Um die Zahlen transparent darstellen zu können, werden diese unter dem Begriff Unterbeschäftigung zu den Arbeitslosenzahlen addiert. Konkret bedeutet das für die Region (ohne Kurzarbeit), dass insgesamt 6.724 Personen unterbeschäftigt sind.

“Nicht nur die abgeschwächte konjunkturelle Lage aufgrund der anhaltenden Pandemie und dem aktuellen Lockdown, sondern auch die einsetzende winterliche Kälte lässt die Arbeitslosenquote steigen. Die Zahl der arbeitslosen Menschen hat sich vom Dezember auf Januar um 870 erhöht. Diese Zunahme ist zwar saisonbedingt üblich, spielt sich aber hauptsächlich in der Arbeitslosenversicherung ab und fällt insgesamt höher aus als noch im vergangenen Jahr.“, kommentiert Thomas Würdinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden, die Situation.

Weniger neue Arbeitslose, aber auch weniger die wieder Arbeit haben

Im Januar meldeten sich 1.645 Personen neu oder erneut arbeitslos, das waren 293 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 783 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit, 227 weniger als im Vorjahresmonat.

Ein Blick auf die Personengruppen zeigt, dass 518 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos waren. Bei den älteren Arbeitnehmern über 50 Jahre zählte die Arbeitsagentur 2.148 von Arbeitslosigkeit betroffene Personen. Die Zahl der ausländischen Erwerbslosen betrug 884.

Die saisonbedingten Entlassungen beeinflussten auch in den Jobcentern (Hartz IV) die Zahl der Arbeitslosen und ließen diese um 61 Personen auf 1.943 ansteigen. Regional betrachtet waren im Stadtgebiet Weiden 1.500 Menschen arbeitslos, im Landkreis Neustadt/WN 2.156 und im Landkreis Tirschenreuth 1.624.

Arbeitskräftenachfrage bleibt auf hohem Niveau

Die Arbeitgeber stellten 2.111 offene Arbeitsangebote, davon 2.024 sozialversicherungspflichtige, zur Verfügung. „Der Stellenmarkt bietet weiterhin Einstellungsmöglichkeiten in nahezu allen Branchen und Positionen.“, so Würdinger. „Wir motivieren unsere Kunden, sich weiterzubilden oder Zusatzqualifikationen zu erwerben. Dies ist in der heutigen Zeit natürlich auch online möglich. Zahlreiche arbeitslose Menschen aus dem Baugewerbe nutzen die Winterpause, um ihre Qualifikationen zu verbessern. Sie starten mit sehr guten Beschäftigungsperspektiven in die nächste Saison.”

Den kompletten Arbeitsmarktreport von Januar mit detaillierten Zahlen findet ihr hier: Arbeitsmarktreport Agentur Januar_2021

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