“Die Dorfratsch’n”, ein Stück wie aus dem richtigen Leben

Etzenricht. Die Etzenrichter Laienspieler präsentierten im Untersaal der katholischen Pfarrkirche „Die Dorfratsch’n“ und waren froh über so viel Zuspruch nach der langen Coronapause.

Die Etzenrichter Laienspieler präsentierten im Untersaal der katholischen Pfarrkirche „Die Dorfratsch´n“ und waren froh über so viel Zuspruch, nach der langen Coronapause.
Ende gut, alles gut! Maria Smola (dritte von rechts) und ihre Mitspieler danken dem Publikum für den tosenden Applaus. Foto: Sylvia Wallinger

Schon nach wenigen Tagen des Vorverkaufs hieß es „Ausverkauft“. Für alle drei Aufführungen gab es keine einzige Karte mehr. Den Etzenrichter Laienspielern gefiel das natürlich, denn das war der Beweis, dass die Leute nur darauf gewartet hatten, ein paar sorgenlose Stunden mit gesunden Lachübungen verbringen zu dürfen.

Generalprobe für HPZ Bewohner

Bereits bei der Generalprobe hatten die Akteure schon Zuschauer, denn der Aufruf dazu galt einer Gruppe von 40 Bewohnern des HPZ, die kostenlos, mit Pausenverpflegung und Pausenmusik von Simon Pleier auf der Steyerischen, von Maria Smola und ihrem Team eingeladen worden waren, einen Heidenspaß hatten und für die Schauspieler ein ehrliches Publikum zur Feuertaufe waren.

Der Schwank in drei Akten von Fred Bosch hatte einfach alles, was ein Theaterstück braucht, um gut und kurzweilig zu unterhalten.

Gymnastik für die Bauchmuskeln

Am Sterbebett der Bäuerin versprach Bauer Bertl Wildmoser, dass er die Haushälterin Kathl am Hof behalten würde. Die naive und neugierige Kathl bringt alles mit, um eine „solcherne Malefitzratsch’n“ abzugeben und hält nicht zurück, alles mit Rosl Holzer, ihres Zeichens Ehefrau des Bürgermeisters, zu teilen. „Wenn Neugierde weh tun würde, müsste die Kathl jeden Tag einen Schreikrampf haben“, meinte der Bauer, der seine als verschollen geglaubte, reiche Schwester aus Amerika zurückerwartete und dafür heimlich Vorbereitungen traf.

Der Haushalt war nebensächlich für Kathl, denn ein Postgeheimnis, oder verschlossene Türen kennt sie nicht und so entsteht ein heftiger Ratsch, der vermeintlich eine Liebschaft des Bauern hervorbringt und Rosl einen fetzen Rausch beschert. Bauernsohn Peter, der auch auf dem Hof wohnt, liebt des Bürgermeisters Tochter Regerl, was dem cholerischen Bürgermeister Ignaz Holzer überhaupt nicht passt und der sogar eine Mistgabel zum Einsatz bringt, um das junge Glück zu zerstören.

Zwei Millionen teurer Hof

Als Wildmosers reiche Schwester aus Amerika, auftaucht, für die der Bauer im „Neuen Tag“ ein Inserat für einen großen, zwei Millionen teuren Hof schalten sollte, sind für Katl weitere Indizien für ein angebliches G’spusi des Bauern klar.

Der Bürgermeister in seiner Gier und der Meinung, dass der Wildmoser Bauer scheinbar doch reich sein müsste, bringt sich in den Verhandlungen mit seiner Tochter, den Peter nun doch zu heiraten, um einen Haufen Geld, bevor er dahinter kommt, dass die zwei Turteltauben ihm was vorgespielt haben. „Wenn er Geld riecht, mauert er das Hirn zu“, so Regerl. Das junge Paar hat nun genug Geld, den maroden Hof zu renovieren, Bertl zieht zu seiner Schwester Fanny und auch die geschwätzige Kathl, die zwischenzeitlich im Hühnerstall nächtigen musste, findet beim Bürgermeister ein neues Zuhause.

“Die Dorfratsch´n” Hauserin Kathl und ihre Freundin Rosl, des Bürgermeisters Frau, tauschen sich stets über alle Neuigkeiten im Dorf aus. Foto: Sylvia Wallinger

Teils derbe Sprüche und der Einsatz von örtlichem Gepräge, machten das Stück zu einem frechen, witzigen Schwank, bei dem die Lachmuskeln gut in Anspruch genommen wurden.

Tosender Applaus der Zuschauer war der größte Dank für die Laiendarsteller.

Am Ende dankte Maria Smola allen treuen Gästen und auch einer starken Abordnung von „Die Kommödiens“, die bei der Premiere zuschauten.

Peter ist entsetzt, als er hört, dass seine große Liebe Regerl einem Anderen versprochen wurde. Foto: Sylvia Wallinger
Peter ist entsetzt, als er hört, dass seine große Liebe Regerl einem Anderen versprochen wurde. Foto: Sylvia Wallinger
Ignaz Holzer hat Peter mit der Mistgabel vertrieben und muss nun auch noch seine betrunkene Frau mitnehmen. Foto: Sylvia Wallinger
Ignaz Holzer hat Peter mit der Mistgabel vertrieben und muss nun auch noch seine betrunkene Frau mitnehmen. Foto: Sylvia Wallinger
Rosl wird derweil an die Garderobe gehängt, während Bauer Wildmoser und Bürgermeister Holzer diskutieren. Foto: Sylvia Wallinger
Rosl wird derweil an die Garderobe gehängt, während Bauer Wildmoser und Bürgermeister Holzer diskutieren. Foto: Sylvia Wallinger
Und dann taucht plötzlich auch noch die Liebschaft, nein die Schwester aus Amerika auf. Foto: Sylvia Wallinger
Und dann taucht plötzlich auch noch die Liebschaft, nein die Schwester aus Amerika auf. Foto: Sylvia Wallinger
Reuemütig kommt Kathl wieder aus dem Hühnerstall, in dem sie wegen ihrer leidigen Ratscherei schlafen musste. Foto: Sylvia Wallinger
Reuemütig kommt Kathl wieder aus dem Hühnerstall, in dem sie wegen ihrer leidigen Ratscherei schlafen musste. Foto: Sylvia Wallinger
Foto Sylvia Wallinger
Foto Sylvia Wallinger
Foto Sylvia Wallinger
Foto Sylvia Wallinger
Foto Sylvia Wallinger

Besetzung:

Bauer Bertl Wildmoser: Martin Pleier

sein Sohn Peter: Michael Zielbauer

Schwester aus Amerika: Sophie Biller

Bürgermeister Ignaz Holzer: Walter Voß

seine Frau Rosl: Jenny Schraml

dessen Tochter Regerl: Marina Zielbauer

Hauserin Kathl: Maria Smola

Souffleusen: Marie-Luise Krauß und Martina Rast

Maske: Katja Schönberger

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