Die ewige Frage: Eine Stunde vor oder zurück?

Nordoberpfalz. Es ist wieder so weit: Die Uhren werden am Sonntag von drei auf zwei Uhr zurückgestellt.

Symbolbild: Ann-Marie Zell

Am Sonntag endet die Sommerzeit mit der Zeitumstellung von drei auf zwei Uhr und die Winterzeit beginnt. Doch das war in Deutschland nicht immer so, zwischen 1950 und 1979 wurde nicht an der Uhr gedreht. Nach der Ölkrise führten die Bundesrepublik und die DDR die Sommerzeit wieder ein, um Energie zu sparen. Seitdem werden die Uhren hierzulande Ende März und Ende Oktober umgestellt.

Ist die Zeitumstellung noch zeitgemäß?

Wenn die Zeit im Sommer vorgestellt wird, geht die Sonne eine Stunde später auf und im Gegenzug dafür am Abend auch später unter – perfekt für lange, helle Sommerabende. So können die Menschen den größten Teil ihrer wachen Zeit bei Tageslicht verbringen und die warmen Sommernächte genießen. Das wirkt sich nachweislich positiv auf die Stimmung aus. Die Menschen sind im Allgemeinen motivierter, voller Energie und neigen weniger stark zu depressiven Episoden.

Vielen Menschen macht die Zeitumstellung jedoch auch zu schaffen. Sie leiden unter Schlafstörungen, chronischen Krankheiten und fühlen sich häufig schlapp und erschöpft. Inzwischen ist es sogar wissenschaftlich belegt, dass die Zeitumstellung zu einem erhöhten Herzinfarktrisiko führt.

Das ursprüngliche Argument für die Zeitumstellung hat sich mittlerweile überlebt. Bereits 2005 bestätigte die Bundesregierung, dass kaum Energie eingespart wurde. Es wurde zwar allgemein etwas weniger Strom verbraucht, allerdings hat der Mehrverbrauch von Heizenergie das wieder ausgeglichen.

Ein ewiges Thema – was ist mit der Zeitumstellung?

Schon 2019 hat das EU-Parlament dem Vorschlag der Kommission zur Abschaffung der Umstellung zugestimmt. Nun wartet die Kommission darauf, dass der Europa-Rat seinen Standpunkt ebenfalls festlegt. Aktuell soll die Zeitumstellung mindestens bis Ende 2026 bestehen bleiben.

Grundlage für die Abschaffung war eine Onlineumfrage, an der sich 4,6 Millionen EU-Bürger beteiligten. 84 Prozent stimmten für die Beibehaltung der Sommerzeit. Zwei Drittel der Teilnehmer kamen aus Deutschland.

Zeitumstellung oder mehrere Zeitzonen in Europa?

Steffen Schädlich, Schlafmediziner am Krankenhaus Martha-Maria in Halle, hält es für sinnvoll, sich auf mindestens drei Zeitzonen zu einigen. So ließen sich der Sonnenstand und die örtlichen Gegebenheiten, die in Spanien anders sind als zum Beispiel in Deutschland, am ehesten berücksichtigen.

Gelingt es den EU-Staaten nicht, sich zu einigen, könnte die derzeitige große Zeitzone von Spanien im Westen bis Polen im Osten zu einem Flickenteppich werden und damit unter anderem ein Problem für den Tourismus und die Wirtschaft werden.

Die Frage ist, ob die Diskussion über die Abschaffung der Zeitumstellung jemals enden wird. Eine Einigung ist nach wie vor nicht in Sicht – denn jede Entscheidung wird weitreichende Konsequenzen haben. Einige Nachbarländer oder Handelspartner der EU wie Island, China, Russland, Weißrussland und die Türkei haben sich bereits dafür entschieden, die Sommerzeit nicht anzuwenden.

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Eselsbrücke: Wann muss ich wie umstellen?

Im Frühjahr kommen die Gartenmöbel vor die Tür, im Herbst zurück in den Schuppen.

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1 Kommentare

Jackson 5 - 28.10.2022

Warum das ?

zur Uhrenumstellung:
ganz einfach:
am So früh kommt die Küchenuhr wieder ins Wohnzimmer, dann passts !
😉