Die Lehren aus der Pandemie und dazu beste Unterhaltung

Weiden. Rund um den 12. Bayerischen Katastrophenschutz-Kongress, der vom 31. März bis 2. April in Weiden stattfindet, ist der erwartete Ansturm losgebrochen.

Dieter Hauenstein hat alle Hände voll zu tun. Foto: Frank Betthausen

Aktuell bekommt Landes und Bezirksbereitschaftsleiter Dieter Hauenstein jeden Tag Anrufe von Teilnehmern, die auf der Suche nach Unterkünften seien. „Die Hotels werden schon bis nach Windischeschenbach und Neustadt/WN angefragt“, berichtete der Organisator. Auf 800 Gäste und mehr für die Großveranstaltung unter dem Motto „Katastrophenschutz: Realität und Zukunft“ haben sich Hauenstein und sein Team eingestellt.

Startschuss mit Lizzy Aumeier, dann Fahrzeug- und Produktschau

Zum Unterhaltungsprogramm des Kongresses zählt der Auftritt der Kabarettistin Lizzy Aumeier. Foto: Andreas Riedel

Mit dem Freitag, an dem die Kabarettistin Lizzy Aumeier ein Gastspiel gibt, fällt möglicherweise sogar die 1.000-Besucher-Marke, denn: Der Termin am 31. März ist öffentlich. Tickets gibt es hier.

Und es gibt einen weiteren Programmpunkt, der sich an dem Veranstaltungswochenende an die Öffentlichkeit richtet: die Fahrzeug- und Produktschau von etwa 20 gewerblichen Ausstellern auf der Freifläche vor dem Kongresszentrum. „Wir werden einige Neuentwicklungen aus den Hilfsorganisationen zeigen, die durch Eigenmittel entstanden sind“, kündigte Hauenstein an. Dazu zählen das „Wechselladermodell Betreuungsstelle“ und die Heißwasserdampf-Desinfektionsgeräte, die das BRK während der Pandemie zur Reinigung großer Flächen entwickelt hatte.

Exklusive Innovationen zu bestaunen

Einer der Höhepunkte wird die Präsentation des Mobilen Betreuungsmoduls – kurz MBM 5.000 – durch das Deutsche Rote Kreuz sein. Dahinter verbirgt sich eine weitgehend autark funktionierende temporäre Unterkunfts- und Betreuungseinrichtung, die für bis zu 5.000 Menschen ausgelegt ist und in Notlagen binnen kürzester Zeit aufgebaut werden kann.

Laut Hauenstein werden mit Verpflegungs-Logistik-Modulen darüber hinaus weitere Neuerungen aus dem Betreuungsbereich zu sehen sein. „Größtenteils sind all diese Dinge sogar noch im Bau, aber sie werden den Kongressbesuchern in Weiden exklusiv vorgestellt“, erläutert der Bereitschaftsfunktionär, der neben einer Vielzahl an Fachvorträgen, Reden und Workshops besonders der Podiumsdiskussion zur Eröffnung „mit Spannung entgegensieht“.

Drängende Fragen im Katastrophenschutz

Am Freitag – eineinhalb Stunden bevor Lizzy Aumeier die Bühne betritt – beschäftigen sich bei der Gesprächsrunde unter anderem Bayerns Justizminister Georg Eisenreich als Schirmherr der Rot-Kreuz-Bereitschaften, DRK-Generalsekretär Christian Reuter und Fritz-Helge Voß, der THW-Landesbeauftragte für Bayern, mit drängenden Katastrophenschutzfragen und den Lehren aus der Corona-Zeit. Moderiert wird der Auftakttermin von Peter Bradl, dem Leiter des Instituts Rettungswesen, Notfall- und Katastrophenmanagement an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Sie ist neben dem DRK in Berlin offizieller Kooperationspartner des 12. Katastrophenschutz-Kongresses, der auch diesmal in Verbindung mit dem Fachkongress Rettungsdienst stattfindet, dem achten seiner Art in Weiden.

„Diese Zusammenarbeit ist uns sehr wichtig“, betont Dieter Hauenstein und verweist auf das Informations-Programm, das Markus Damböck, Rettungsdienst-Referent beim BRK-Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz zusammen mit seinem Kollegen Stephan Zieglmeier erarbeitet hat. Dabei geht es nicht zuletzt um Personalentwicklungs-Themen und Fragen wie „Passt unsere Führungskultur zur neuen Generation?“

Vorträge über Vorträge

Ein weites Feld decken die mehr als 40 Vorträge ab, die von Samstagmorgen bis Sonntagmittag in der Max-Reger-Halle geplant sind. Sie reichen von Auslandseinsätzen und dem humanitären Völkerrecht über die großangelegte Suche nach der vermissten Julia Ende 2021 im Landkreis Cham bis hin zu Wetterextremen wie der Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal oder in Berchtesgadener Land.

Für besonders erwähnenswert hält Hauenstein im „an Höhepunkten reichen Vortragsprogramm“ die Ausführungen von Referent Uwe Rühl unter dem Motto „Resilienz zwischen positivem Denken und Prepper-Szene“ und Giulio Gullotta, dessen Beitrag unter dem Leitgedanken „Vom Schweinezyklus oder: Wie viele Krisen braucht es (noch)?“ steht.

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