Stromtrasse: Die Menschen nicht vergessen!

Mitterteich. Die Modernisierung der als Südostlink bezeichneten 185 Kilometer langen Stromtrasse vom oberfränkischen Redwitz nach Schwandorf wird nicht ohne Beeinträchtigung von Mensch und Natur einhergehen, sind sich Lokalpolitiker, Anlieger und Naturschützer einig. Die von der Firma Tennet vorgelegte Planung ist überwiegend als Ersatzneubau parallel zur Bestandsleitung konzipiert, umfasst jedoch in Teilräumen auch verschiedene alternative Trassenvarianten.

Von Udo Fürst

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Mit der Trassenführung der als Südostlink bezeichneten Stromtrasse durch Ostbayern sind viele Menschen nicht einverstanden. Foto: Fürst

So schreibt die Bezirksregierung: „Insgesamt wurde das Vorhaben von den Regierungen als raumverträglich beurteilt“, versichert aber zugleich: „Wobei die Zustimmung an eine Reihe von Maßgaben und Auflagen zur Erhöhung der Verträglichkeit der Planung geknüpft wurde.“ In der Oberpfalz wurden in den Räumen Schwandorf, Wernberg-Köblitz, Luhe-Wildenau und Windischeschenbach mehrere Trassenvarianten negativ beurteilt.

Das trifft nicht auf weite Teile des Landkreises Tirschenreuth zu, wo vor allem Konnersreuth und Mitterteich von der Stromtrasse betroffen sind. Aus diesem Grund hatte Mitterteichs Bürgermeister Roland Grillmeier Kollegen von Nachbargemeinden ins Rathaus Konnersreuth eingeladen. Außer Grillmeier und Gastgeber Max Bindl waren dabei: Uwe Döbereiner aus Höchstädt, Bernd Hofmann aus Thiersheim, Horst Geißel aus Marktredwitz und Hermann Rabensteiner aus Arzberg.

„Der Neubau des Ostbayernrings und die mögliche erdverkabelte Gleichstromtrasse des Südostlinks stellen eine Herausforderung und große Belastung für die Menschen in unserer Region dar“, heißt es in einer Stellungnahme. Laut Max Bindl sei Konnersreuth durch den Trassenverlauf gleich mehrfach betroffen. „Wir erwarten, dass die Interessen der Betroffenen berücksichtigt werden.“ Auch Landrat Wolfgang Lippert hatte kürzlich betont, dass es hier nicht nur um Belange der Natur, sondern vor allem um die Interessen der Menschen gehe.

Kommunen fordern Entschädigung

Roland Grillmeier meinte, dass das Ganze unter dem Motto „Hier läuft ohnehin schon was, da können wir gleich noch eine Leitung dazupacken“, gesehen worden sei. „So einfach werden wir es aber Tennet nicht machen“, betonte Grillmeier. Es könne auch nicht sein, dass gerade vom Ostbayernring betroffene Landwirte und Grundstücksbesitzer gleich mehrfach belastet würden. Die ganze Region sei Leidtragende der Energiewende. „Das kann allein durch Ausgleichszahlungen nicht ausgeglichen werden.“ Man fordere Alternativplanungen und auch, die Westtrasse entlang der A9 intensiv zu prüfen.

Außerdem forderten die Bürgermeister eine finanzielle Entschädigung für die betroffenen Kommunen. Im Hinblick auf die Forderungen der Landwirtschaft müssten die Entschädigungszahlungen in der Stromnetzentgeltverordnung neu geregelt werden. Kein gutes Haar ließ Grillmeier an der Erdverkabelung. „Die belastet unsere Infrastruktur, Wege und Leitungen werden in Mitleidenschaft gezogen und außerdem haben weder Kommunen noch Bürger etwas von diesen Stromleitungen“, kritisieren die Bürgermeister.

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