Die Oberpfalzhalle in Schwandorf wird zur Nockis-Partymeile
Schwandorf. Die Nockis sind und bleiben ein Zuschauermagnet – in der gut gefüllten Oberpfalzhalle feierten die Fans ausgelassen ihre Lieblinge.
Von Anfang an wurde getanzt, geklatscht und kräftig mitgesungen. Ob bei „Über Rhodos küss ich Dich“, „Mit den Augen einer Frau“, „Das kleine Haus am Meer“ oder „Dort auf Wolke Sieben“, die Fans kamen schnell auf Betriebstemperatur. Bandleader Friedl Würcher war immer auf Tuchfühlung mit dem Publikum und die Soloeinlagen seiner Mitstreiter waren musikalisch aus dem oberen Regal. Zum Hit des Abend avisierte der neue Nockis Ohrwurm „Marie, ich vergess dich nie“ der kurz vor der Pause und als letztes Lied bei der frenetisch geforderten Zugabe zum Besten gebracht wurde.
Die Österreicher zogen alle Register und präsentierten ihre unzähligen Hits (beispielsweise „Zieh Dich an und geh, Du warst der geilste Fehler meines Lebens“, „Amore Vero“ oder „Schwarzer Sand von Santa Cruz“) wie aneinanderreihende Silvesterraketen. Nach dem Konzert hörte man vor der Halle immer wieder begeisterte Anhänger, die lautstark ihren neuen eingängigen Nockis- Hit „Marie, ich vergess dich nie“ anstimmten.
Biografie Nockis
Die Nockis sind eine österreichische Schlagerband der volkstümlichen Musik. Der Name der Gruppe, die seit 2019 nur noch als „Nockis“ auftreten, leitet sich von den Nockbergen in Kärnten ab.
Die Gruppe wurde 1982 in Millstatt gegründet. Ab Ende der 1980er Jahre trat sie als Nockalm Quintett im Fernsehen auf und konnte danach die ersten Erfolge über die österreichischen Grenzen hinaus verbuchen. 1989 gewannen sie die Superhitparade im ZDF. Viele der inzwischen erschienenen CDs erreichten nicht nur in Österreich Gold- und Platinstatus. 1991 nahm die Gruppe zum ersten Mal am Grand Prix der Volksmusik teil und erreichte mit „Schuld sind deine himmelblauen Augen“ für Deutschland den vierten Platz.
Beim Grand Prix der Volksmusik kam schließlich 2002 der lang ersehnte Sieg. Zusammen mit der Sängerin Stephanie sangen sie das Lied „Dort auf Wolke sieben“ und konnten somit beim Grand Prix der Volksmusik 2002 die Siegertrophäe nach Österreich holen. Im Jahr 2001 hatte der Sänger der Gruppe, Gottfried Würcher, zusammen mit Norbert Rier (Kastelruther Spatzen) und Markus Wohlfahrt (Die Klostertaler) die Krone der Volksmusik 2001 erhalten. Die drei Großen der Volksmusik erhielten diese Auszeichnung für das spektakulärste Medienereignis des Jahres 2000.
Die drei Musikgruppen haben inzwischen auch zwei gemeinsame Doppel-CDs und DVDs veröffentlich. Die Nockis wurden insgesamt sieben Mal für einen Amadeus Austrian Music Award nominiert, konnte ihn aber noch nie gewinnen.
Interview mit Gottfried Würcher, Bandleader der Nockis
OberpfalzECHO: Seit 42 Jahren sind die Nockis ein fester Bestandteil der volkstümlichen Musik und das nicht nur in Österreich. Seit 2019 nennt ihr Euch nicht mehr Nockalmquintett, wie kam es dazu?
Gottfried Würcher: Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir den Namen Nockis, so wie die Fans in der Schweiz uns seit eh und je rufen, schon viel früher übernommen. Ich finde den Gruppennamen zeitgemäß, da sich auch unsere Musik im Laufe der Jahre verändert hat. Bei der Bezeichnung Nockalm-Quintett denkt man mehr an das Genre Blasmusik und Jodeln als an Schlager.
Ihr werdet oft als Rolling Stones der Volksmusik betitelt, welche Ziele habt ihr noch, nach einer bisher so langen erfolgreichen Karriere?
Würcher: Ich finde diesen Vergleich zum Bekanntheitsgrad sehr hochgegriffen. Die Nockis kennt man vorwiegend in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Stones auf der ganzen Welt. Unser Ziel ist es, gesund zu bleiben, um noch einige Jahre erfolgreich Musik machen zu können.
Ihr seid schon mit unzählig vielen Stars zusammen aufgetreten. An welche Auftritte denkt ihr dabei immer wieder gerne zurück?
Würcher: Da gibt es unzählige, beispielsweise der Sieg in der Superhitparade im ZDF 1989 oder der Erfolg beim Grand Prix der Volksmusik 2002. Aber jeder Auftritt ist individuell und verschieden und vor einem völlig anderen Publikum. Wir erinnern uns natürlich gerne an die eine oder andere besondere Begegnung zurück, aber gezielt rauspicken will ich da jetzt keine.
Das beliebte Nockalmfest geht heuer bereits in die 36. Runde. Letztes Jahr waren über 10.000 Fans in Millstatt. Welche Highlights können sie diesmal erwarten?
Würcher: Es werden wieder um die 10.000 Fans erwartet. Wir freuen uns sehr darauf, an allen drei Tagen präsent zu sein, inklusive Frühschoppen am Sonntag. Fantasy, Sigrid und Marina, die Ursprung Buam, Mela Rose, Sandro, Die Musikapostel und viele weitere Stars werden im großen Festzelt am Millstättersee ihre Hits zum Besten geben.
Über was kannst Du Dich so richtig furchtbar aufregen und worüber überschwänglich freuen?
Würcher: Ich kann mich sehr über dumme, oberflächliche und unehrliche Menschen aufregen und natürlich über Politiker. Ich freue mich dagegen jeden Tag gesund aus dem Bett zu steigen, über schöne Auftritte und wenn mir Dinge besonders gut gelingen.
Welche Lebensphilosophie oder welchen Ratschlag wollt Ihr Euren Fans mit auf den Weg geben?
Würcher: “Leben und leben lassen” finde ich ein gutes Motto. Jeder soll erst mal vor seiner eigenen Haustüre kehren, bevor er andere an den Pranger stellt.
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