„Die Perle im Verbund“ feiert 20-jähriges Jubiläum

Erbendorf/Weiden. Mehr als 20.000 Patienten in zwei Jahrzehnten behandelt, mit einem mittleren Alter, das zwischenzeitlich knapp über 80 Jahre lag – die Zahlen sprechen für sich: Die Geschichte der Steinwaldklinik der Kliniken Nordoberpfalz ist trotz aller Widrigkeiten zum Start von Erfolg gekrönt. „Wir haben viel erreicht, müssen aber auch künftig noch viel leisten“, sagte am Mittwochabend Dr. Irina Kern, Chefärztin der Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation, in ihrer Ansprache beim Festakt zum 20-jährigen Jubiläum. Denn: „Die Geriatrie ist heutzutage als medizinisches Angebot in den großen Häusern nicht mehr wegzudenken.“

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Weidens Oberbürgermeister Kurt Seggewiß (r.), Aufsichtsratsvorsitzender der Kliniken Nordoberpfalz AG, und Regionalleiter Christian Stadler (l.) überreichten Chefärztin Dr. Irina Kern (2. v. l.) und Pflegedienstleiterin Elfriede Schwarzmeier (2. v. r.) als kleines Dankeschön zum 20-jährigen Jubiläum der Steinwaldklinik jeweils einen Blumenstrauß. Fotos: Kliniken Nordoberpfalz AG

Welchen großen Stellenwert die Steinwaldklinikin der nördlichen Oberpfalz hat, bewies die Tatsache, dass schon am Nachmittag vor der offiziellen Feierstunde über 80 Besucher das Angebot der Belegschaft wahrnahmen und den Vorträgen von Dipl.-Psychologen Jörg Oppitz und der Pflegedienstleiterin Elfriede Schwarzmeier zuhörten und sich interessiert den Rundgängen durch die Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation anschlossen. „Die Resonanz war unglaublich“, freute sich Dr. Kern.

Gleiches galt am Abend für die zahlreich anwesenden Ehrengäste, die zum 20-Jährigen den Weg nach Erbendorf gefunden hatten. Regionalleiter Christian Stadler, der für den erkrankten Vorstand der Kliniken Nordoberpfalz AG, Josef Götz, die Begrüßung übernahm, konnte den Aufsichtsratsvorsitzenden und Weidener Oberbügermeister Kurt Seggewiß, stellvertretend für die Aufsichtsräte den Erbendorfer Bürgermeister Hans Donko, den Weidener AOK-Direktor Jürgen Spickenreuther, die Vertreter der Partner der umliegenden Krankenhäuser – das Klinikum St. Marien Amberg, das Klinikum Fichtelgebirge und das Bezirksklinikum Wöllershof – sowie die Kooperationspartner aus den niedergelassenen Arztpraxen, den örtlichen Sanitätshäusern und die Kollegen aus den Verbund der Kliniken Nordoberpfalz AG begrüßen. Zudem hieß er ganz besonders die ehrenamtlich tätige Patientenfürsprecherin Schwester Helmtraud willkommen. „Durch das gute Miteinander, sowohl zu den externen Partnern, aber auch innerhalb unseres Klinik-Verbundes, dem wir ja zwischenzeitlich zehn Jahre angehören, entwickelte sich die Geriatrische Rehabilitation in Erbendorf so gut, was Belegungszahlen über 90 Prozent zeigen“, sagte Stadler.

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Schon am Nachmittag nutzten vielen Besucher die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen der Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation zu werfen.

Einen großen Anteil an dieser tollen Entwicklung der Steinwaldklinik hätten aber die Mitarbeiter. Es sei ihr Verdienst, dass das Haus einen so hervorragenden Ruf genieße. „Sie können auf Ihre Arbeit stolz sein“, so der Regionalleiter. Ebenso freute er sich über die „hervorragende Zusammenarbeit“ mit Erbendorfs Bürgermeister Hans Donko und dessen Stadtverwaltung, die „immer ein offenes Gehör, wenn es um die Belange der Steinwaldklinik geht, haben.“

20 Jahre Steinwaldklinik sei ein Anlass, um Rückschau zu halten, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender OB Seggewiß in seiner Ansprache. Das Haus sei eine der ersten eigenständigen Geriatrischen Reha-Kliniken in ganz Bayern gewesen. „Sie haben im wahrsten Sinne des Wortes ‚Kern-Arbeit‘ geleistet“, sagte Seggewiß in Richtung der Chefärztin Dr. Irina Kern.

Der Aufsichtsratsvorsitzende blickte kurz auf die Schließung des ehemaligen Erbendorfer Krankenhauses im Jahre 1991 zurück – eine Zeit, in der es in der Bevölkerung viele Ängste gegeben habe. Die Wunden seien zwar noch immer da, doch mit der Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation sein ein Weg zum Frieden gefunden worden. „Vor allem den 100 hochmotivierten Mitarbeiter, die bei 80 Betten mehr als eine 1-zu-1-Betreuung der Patienten bedeuten, ist es zu verdanken, dass die neuen Wege erfolgreich beschritten worden sind“, so Seggewiß.

Auch Erbendorfs Stadtoberhaupt Hans Donko konnte sich noch gut an die Zeit vor 20 Jahren zurück erinnern. „Damals war die Atmosphäre anders. Aber inzwischen haben wir 20 erfolgreiche Jahre hinter uns“, sagte der Bürgermeister. Das Erreichen der maximalen Selbstständigkeit der Patienten für einen selbstbestimmten Lebensalltag sei das primäre Ziel der Arbeit an der Steinwaldklinik, das bestens umgesetzt werde.

Dabei zitierte Donko AG-Vorstand Götz, der vom Haus in Erbendorf immer von der „Perle im Klinikverbund“ spricht. „Der heute gute Zustand ist auch ein Verdienst des Klinikverbundes“, sagte der Politiker stolz. Vergaß aber nicht, darauf hinzuweisen, dass man in guten Zeiten die Hausaufgaben machen muss, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Hinsichtlich des AG-Konzeptes 2020 wünschte sich Donko die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen, um so einer gedeihlichen Zukunft entgegen zu gehen.

In ihrem kurzweiligen und ab und an kritischen Vortrag zum Thema „Altersmedizin – welchen Stellenwert hat die Geriatrie heute?“ gab Chefärztin Dr. Irina Kern, die seit 20 Jahren an der Steinwaldklinik tätig ist, einen Rück- und Ausblick über die Geriatrie in Bayern. „Es ist damals wie heute wichtig, unseren Patienten eine wohnortnahe Versorgung zu gewährleisten“, so die Chefärztin. Sie freute sich, dass die Wertigkeit, der Bedarf und die Akzeptanz der Geriatrie seit Anfang 2000 nicht zuletzt wegen des demografischen Wandels deutlich erhöht worden seien.

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