Dominik Kahun, ein Silber-“Held” mit Weidener Vergangenheit

Weiden. So ein bisschen dürfen sich auch alle Weidener als Silbermedaillengewinner fühlen. Immerhin jagte Eishockey-Nationalspieler Dominik Kahun bei den Blue Devils zwei Jahre dem Puck nach – wenn auch nur bei den Kleinstschülern. Im folgenden Interview erzählt der im schweizerischen Bern spielende Profi, was ihn noch mit der Max-Reger-Stadt verbindet.

Mit der Nationalmannschaft zur sensationellen Silbermedaille bei der WM: Dominik Kahun. Foto: Foto: Kristian Kvasnica
Mit der Nationalmannschaft zur sensationellen Silbermedaille bei der WM: Dominik Kahun. Foto: Foto: Kristian Kvasnica
Dominik Kahun im Trikot der 	Pittsburgh Penguins. Foto: Joe Sargent/NHLI
Dominik Kahun im Trikot der Pittsburgh Penguins. Foto: Joe Sargent/NHLI
Dominik Kahun in seinem Element. Foto: Pius Koller
Dominik Kahun in seinem Element. Foto: Pius Koller
Foto: Foto: Kristian Kvasnica
Foto: Joe Sargent/NHLI
Foto: Pius Koller

Nicht nur eingefleischte Eishockeyfans werden die Eishockey-Weltmeisterschaft in Finnland und Lettland nicht so schnell vergessen. Das deutsche Team holte dort sensationell die Silbermedaille und feierte damit die erste Medaille bei einer WM nach 70 Jahren. Nach dem 2:5 im Finale gegen Kanada bescheinigten Experten weltweit der deutschen Mannschaft eine herausragende Leistung. Berechtigterweise wurde die Nationalmannschaft daraufhin von Fachleuten, Fans und Medien gleichermaßen gefeiert. Dominik Kahun ist einer dieser “Helden”, die sich von Spiel zu Spiel steigerten und schließlich die große Überraschung schafften. Bereitwillig beantwortete der sympathische Spieler die Fragen von OberpfalzECHO.

Herr Kahun, haben Sie diesen Erfolg überhaupt schon richtig verarbeitet?

Dominik Kahun: “Mehr und mehr. Ich hab die Medaille 24 Stunden bei mir. Die liegt sogar nachts neben dem Bett. Und wenn ich sie anschaue, zaubert sie mir ein breites Lächeln ins Gesicht.”

Silber gewonnen oder Gold verloren, war öfter die Frage. Wie sehen Sie es?

Kahun: Es ist wie bei Olympia (3:4 im Finale 2018 gegen Russland, die Red.). Wenn du so nah dran bist, willst du natürlich auch gewinnen. Es hat schon weh getan, aber hätte man uns vor dem Turnier gesagt, dass wir im Endspiel stehen, hätte jeder das gerne genommen. Wir waren ganz nah dran und hätten das Ding auch gewinnen können. Meine wichtigste Erkenntnis: Mit dem olympischen Silber und dem zweiten Platz bei der WM haben wir uns in der Weltspitze etabliert. Wir werden respektiert und unsere Leistungen anerkannt. So hat sich auch mein schwedischer Teamkollege in Bern, Oskar Lindberg, anerkennend über uns geäußert.

Gehts jetzt in Urlaub?

Kahun: Zuerst werde ich meine Eltern in Marienbad und Regensburg besuchen, danach fliege ich mit meiner Freundin in den Süden. Aber in zwei Wochen gehts schon wieder mit etwas Sport los. Eine Woche später beginnt dann die Vorbereitung.

Nach den Stationen in Übersee und jetzt in der Schweiz. Können Sie sich vorstellen, einmal wieder in Deutschland zu spielen?

Kahun: Jetzt hab ich noch vier Jahre Vertrag in Bern. Was danach passiert, kann ich natürlich jetzt noch nicht sagen. Aber klar, Deutschland ist auf jeden Fall eine Option.

Vielleicht sogar bei den Blue Devils?

Kahun (lacht): Ich hab meinen Ex-Verein und seine starken Leistungen aufmerksam verfolgt. Es ist schade, dass die Blue Devils nicht aufgestiegen sind. Aber das kann ja noch werden. Ich würde mich jedenfalls über den Aufstieg unheimlich freuen.

Welches ist Ihre schönste Erinnerung an Weiden?

Kahun: Es war alles schön in Weiden. Vor allem das Eishockey spielen bei den Kleinstschülern hat mir unheimlich Spaß gemacht. Wir waren ja auch sehr erfolgreich und ich habe viele Tore geschossen.

Haben Sie noch Kontakte nach Weiden?

Kahun: Leider nur noch ganz, ganz wenig. Ich weiß nur, dass ich bis vor ein paar Jahren einige Male mit Lukas Salinger geschrieben habe. Aber auch das ist leider abgerissen.

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