Droht die Verzehnfachung der Corona-Zahlen?

Weiden/Neustadt/WN/Tirschenreuth. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Region ohne weitere Corona-Einschränkungen auskommen wird und ob die Krankenhäuser leer bleiben. Schon jetzt ist klar: Die Stadt Weiden muss einen ersten deutlichen Anstieg verkraften, im Stiftland steigen die Fallzahlen früher als 2020.

Die Corona-Zahlen in der Region steigen weiter an. Der Grund dafür ist der eintretende Herbst und kein bestimmtes Infektionsgeschehen. Bereits vergangene Woche war die Zahl der Neuinfizierten im Landkreis Neustadt/WN auf ein neues Hoch geklettert. Es ist im Landkreis der erste Anstieg über 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner seit 3. Mai diesen Jahres.

Die Zahlen hatten sich bereits von Dienstag, 28. September, auf Freitag, 1. Oktober, von 14,8 auf 51,1 mehr als verdreifacht. Seit Freitag stieg die Zahl der Neuinfizierten noch weiter: auf 77,1 (Dienstag). Am heutigen Mittwoch, 6. Oktober, gingen die Zahlen wieder leicht zurück. Derzeitiger Stand: 68,7.

Weiden bricht aus dem Durchschnitt aus

Weiden verweilte am vergangenen Freitag noch in der Komfortzone von 35,3. Für die Stadt war das seit Anfang Mai ein absoluter Durchschnittswert. Mitte und Ende August hatte die Stadt zwar zweimal rasante Anstiege auf einen Wert von rund 100 zu verkraften. Diese Zahlen gingen aber ebenso schnell wieder zurück wie sie gestiegen waren.

Seit vergangenem Freitag ist nun klar: Die Stadt wird einen dritten deutlichen Anstieg hinnehmen müssen. Die Werte verdoppelten sich seit Freitag über das Wochenende bis zum heutigen Mittwoch von 35,3 auf 70,5. Nach einigem Hin und Her in der Max-Reger-Stadt gilt dort nun auch die 3G-Regel. Sie ist damit in der gesamten Region gültig.

Stiftland früher dran als im Vorjahr

Im Landkreis Tirschenreuth stieg die Fallzahl im Vergleich zum Landkreis Neustadt/WN langsamer, allerdings schneller als in Weiden. Waren es am Dienstag, 28. September, 16,7 Fälle, so sind es am heutigen Mittwoch, 6. Oktober, 43,2.

Die Veränderung ist besonders im Jahresvergleich deutlich: Im Stiftland waren im Vorjahr in dieser Zeit kaum Veränderungen messbar. Die Zahlen vom 27. September 2020 und vom 5. Oktober 2020 waren mit 26,4 und 27,8 nahezu identisch.

Erst Mitte Oktober hatte sich damals der Inzidenzwert im Landkreis Tirschenreuth, der Marke von 50 genähert, um dann am 11. November 2020 mit 206 den erstmaligen Höchststand zu erreichen. In diesem Jahr ist der Landkreis mit dem Fallanstieg also früher dran.

Verzehnfachung binnen eines Monats

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Impfungen ausreichen, um die Pandemie ausreichend zu bekämpfen. Der Landkreis Neustadt/WN legte im vergangenen Jahr vom 28. September 2020 bis 28. Oktober 2020 von 6,4 auf 187,4 zu. Im Stadtgebiet Weiden waren es am 1. Oktober 2020 23,4 Infizierte pro 100.000 Einwohner. Am 27. Oktober 2020 lag die Zahl dann bei 208. Tirschenreuth stieg von 26,4 (27. September) auf 206 (11. November).

Grob über den Daumen gepeilt bedeutete das Infektionsgeschehen im Oktober 2020 in der Nordoberpfalz also rund eine Verzehnfachung der Infizierten binnen eines Monats. Kurze Zeit später begann der Lockdown.

Impfquoten der Nordoberpfalz

Die Impfquote im Landkreis Tirschenreuth betrug am Dienstag, 5. Oktober, laut Mitteilung des Landratsamts 62,68 Prozent. Dies ist im Vergleich zur Vorwoche ein Anstieg von rund 0,38 Prozent. Die gemeinsam gemessene Impfquote des Landkreises Neustadt/WN und der Stadt Weiden betrug laut BRK am Dienstag 62,94 Prozent. Eine Verbesserung im Vergleich zur Vorwoche um rund 0,24 Prozent.

* Diese Felder sind erforderlich.