eCommerce-Nacht: So klappt’s mit dem Online-Erfolg

Weiden. Online-Strategien entwickeln sich ständig. Bei der eCommerce-Nacht an der OTH kamen Online-Experten und Interessierte zusammen und klärten dabei, warum Frauen auch online anders ticken, welche Anforderungen ein Influencer erfüllen muss und was die erfolgreichsten Webseiten richtig machen. 

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Bei der eCommerce-Nacht erklärten die Experten wie man sich online etabliert. Von links: Norbert Weig, Swenja Schwan, Prof. Christiane Hellbach, Christoph Kastner, Eric Kubitz, Prof. Marco Nirschl, Manuela Paul.

Frauen ticken anders. Diese Alltagsweisheit kennen die meisten sicher aus eigener Erfahrung. Manuela Paul hat diese These mit diversen Studien aus dem eCommerce belegt. Denn selbst online verhalten sich Frauen anders. Der Mann macht es sich einfach: Suchen – finden – kaufen. Fertig. Frauen dagegen wollen die perfekte Lösung, wenn’s sein muss auch mit vielen Schleifen. (Jede Dame wird es kennen: Rein in den Warenkorb, wieder raus, doch etwas anderes… lieber noch einmal darüber schlafen.)

“Frauen sind eher die Stöberer”, erklärt Paul, Senior Consultant bei der ibi research an der Universität Regensburg GmbH, im bis auf auf den letzten Platz gefüllten Hörsaal. Multichannel-Händler, das heißt Händler die ein Online- und stationäres Angebot bieten, werden von Frauen eher frequentiert. Große Plattformen wie Amazon hätten eher männliche Nutzer. Sie ist überzeugt: “Online-Shops schauen noch zu wenig auf Frauen.” Warum? Frauen kaufen viel für andere, zum Beispiel Freunde und Familie, noch dazu: frühzeitig. Die Weihnachts-Werbekampagne an Männer reicht im Dezember – Frauen erreicht sie schon im Herbst.

“Shrink it & pink it” (mach’s klein und rosa für Frauen) reicht aus Sicht von Paul nicht aus. Jemand der ihrer Meinung nach verstanden hat, wie man die Zielgruppe Frau perfekt anspricht ist “Shopping-TV QvC“.

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Voller Hörsaal: Bei der eCommerce-Nacht in der OTH waren alle Plätze besetzt.

Influencer-Marketing und wie es zum Erfolg führt

Inzwischen kennt sie jeder: die sogenannten “Influencer”. Die bezahlten Werbepartnerschaften sind aus Youtube und Instagram nicht mehr wegzudenken. Ein Team von Fotopuzzle.de hat das Influencer-Marketing getestet. “Auch um der Abhängigkeit von Google zu entkommen”, wie Firmenchef Norbert Weig erklärt. Das Fazit laut Fotopuzzle-Mitarbeiterin Swenja Schwan:

Reichweite ist nicht alles!”

Worauf es ankommt? Der Influencer muss zur Kampagne passen, darf nicht aufgesetzt oder gekauft wirken. Um solche Beiträge – wie “Perlen des Influencer-Marketings” sie regelmäßig postet – zu vermeiden, ist regelmäßiger Kontakt mit Influencern wichtig:

25.000 Texte in zwei Tagen

Auch im Bereich Content gab das Team von Fotopuzzle.de einen Einblick hinter die Kulissen. Christoph Kastner stellte vor, wie Fotopuzzle 25.000 Produkttexte in zwei Tagen erzeugt hat. Stellt sich die Frage: Wie schafft man 25.000 Texte in so kurzer Zeit? Per Hand wäre das ein Projekt für viele Monate.

25.000 Motive für Puzzles hat Fotopuzzle.de in der Datenbank, zum Beispiel “Schloss Neuschwanstein im Abendrot”. Man nehme den Bildtitel als Quelle, sucht mit einem Excel-Tool (Seotoolsforexcel) bei Google nach dem Wikipedia-Eintrag und nimmt sich dort den ersten Absatz. Allerdings ist etwas Nacharbeit noch nötig. “Es ist ein Versuch, ich bin selbst gespannt auf die Ergebnisse”, so Kastner.

Google verstehen – Online bestehen

Eric Kubitz ist der „Contentman“ der Online Marketing-Szene und beschäftigt sich seit über zehn Jahren mit Suchmaschinenoptimierung. Er weiß worauf es ankommt, um bei Google auf Seite 1 zu erscheinen. “User im Internet lesen nicht – sie scannen!”, weiß der Experte. Seitenaufbau – und -inhalt zählen. “Google sucht eine URL, die die Suchanfrage des Users am besten beantwortet!”, erklärt Kubitz. Content und Keywords müssen deshalb bestmöglich abgestimmt sein.

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Eric Kubitz ist der „Contentman“ der Online Marketing-Szene
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Christoph Kastner plant bei Fotopuzzle.de ein Experiment.
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Norbert Weig und Prof. Marco Nirschl moderierten die eCommerce-Nacht an der OTH in Weiden.
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Bilder: Alexander Seidl

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