Ehemalige US-Siedlung in Kaltenbrunn – Neun Flüchtlingsfamilien ziehen ein
Kaltenbrunn. Die ehemalige US-Wohnsiedlung im Nordwesten des Marktes Kaltenbrunn steht leer. Die 39 Doppelhaushälften waren von 1984 bis 2024 von US-Familien bewohnt. Ein Großteil ist inzwischen verkauft. In neun der Doppelhaushälften ziehen Flüchtlingsfamilien ein.

Größere Probleme scheinen den Kaltenbrunner und Dürnaster Bürgern bei der Bürgerversammlung nicht auf den Nägeln zu brennen. Die wenigen Anfragen am Dienstag im Kurzsaal beschränkten sich in erster Linie auf die Themen wie Verkehr und allgemeine Hinweise. 45 Personen zeigten Interesse am kommunalen Geschehen. Hauptthema, das speziell die Neubürger bewegt, weil sie neue Nachbarn bekommen, war die Belegung von Häusern in der ehemaligen US-Wohnsiedlung mit Flüchtlingen.
Tobias Beer, Arbeitsbereichsleiter Sachgebiet 14.2 bei der Regierung der Oberpfalz ( Unterbringung und Verteilung, Integration von Flüchtlingen), war mit Sandra Scharf und Jessica Dehling (Teamleitung) sowie Caroline Eckl (Leitung Gemeinschaftsunterkunft Weiden) vertreten.
„Bei der Belegung der angemieteten, im Sommer bezugsfähigen neun Häuser à fünf Personen auf zehn Jahre handelt es sich um ein Übergangswohnheim für anerkannte Flüchtlinge aus humanitären Maßnahmen“ sagte Beer. Die Belegung mit Familien könne sich aufgrund der zuletzt eingebrochenen Zahlen jedoch ein bisschen hinauszögern.
Polizei: “Erfahrungen mit Familien sehr positiv”
Eine junge Mutter sprach den Schutz der Kinder an. Hierzu lautete die Stellungnahme des Leiters der Polizeiinspektion Eschenbach, Werner Stopfer: „Ich möchte Ihnen nur die Angst nehmen, denn bei Familien sind die Erfahrungen sehr positiv. Im Inspektionsbereich sind die Asylbewerber in der Kriminalstatistik unauffällig.“ Sonstiges
Zweiter Bürgermeister Julian Kraus hatte die Versammlung mit einem allgemeinen Situationsbericht eröffnet. Kaltenbrunn zählt 886 Einwohner, ein Plus von 48, Dürnast 194 plus 10. Von den Ausgaben in den nächsten fünf Jahren in Höhe von 33 Millionen Euro fließen geplant 15 Millionen Euro nach Kaltenbrunn. Für das neue Feuerwehrhaus wurde bereits die Leistungsphase 1 und 2 an den Architekten vergeben.
Dringend gesucht: Bauland
In Kaltenbrunn fehlen Bauplätze „In den letzten Monaten/ Wochen haben wir und einige Bauwillige viele Optionen durchgesprochen, es wurden viele Gespräche mit Grundstückseigentümern geführt. Keine Fläche wurde ausgelassen – mit einem sehr ernüchternden Ergebnis: Weiteres Bauland werden wir als Gemeinde insofern nicht von Eigentümern anbieten oder ausweisen können.“ Kraus richtete deshalb einen dringenden Appell zur Bereitschaft Grundstücksbesitzer, sich nochmal Gedanken zu machen, um den jungen Kaltenbrunnern den Traum von den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.
Das hörten die Anwesenden gern: „Das Trinkwasser für Kaltenbrunn und Dürnast kommt weiterhin aus dem eigenen Tiefbrunnen“ bekräftigte Kraus. Eine Notversorgung wird jedoch für die Zukunft benötigt. In Dürnast wird mit Blick auf die Ortsdurchfahrt nochmals eine Querungshilfe geprüft. Die Restarbeiten bei den Außenanlagen am Dorfgemeinschaftshaus stehen noch aus.
Fragen zu kommunaler Wärmeplanung
Herbert Burkhard erkundigte sich nach dem Stand der Kommunalen Wärmeplanung. „Der Abschlussbericht liegt in drei bis vier Wochen vor“ erwiderte Kraus. Er nannte Grundabgabe entlang der ST 2966 als Voraussetzung zur Verwirklichung eines Radwegs von Kaltenbrunn, den Dominik Heider vorbrachte. Dieser sprach auch den noch immer fehlenden Mobilfunkturm an. „Wir hätten uns den Hochbau auch früher gewünscht, müssen aber tatsächlich abwarten, bis die Deutsche Funkturm GmbH den Masten erstellt“ lautete die Antwort von Kraus.
„Wie weit sind verkehrsberuhigte Maßnahmen in Dürnast fortgeschritten?“ wollte Herbert Rudolph wissen. „Auch hier wird es vermutlich nicht ohne Grundabtretung gehen. Wir bleiben dran“ konstatierte Kraus. „Wie weit ist die Bebauungsplanänderung im Hinblick auf die Errichtung von Zäunen in der ehemaligen US-Family Housing?“ lautete die Frage von Franziska Hamner. Der Gemeinderat gab bereits grünes Licht, so Kraus.
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