“Ein brutales Apfeljahr!”: Streuobstfest lockt tausende Besucher

Leuchtenberg. Zurück zur Natur, war das Motto des Streuobstfests in der Marktgemeinde Leuchtenberg, im Ortsteil Steinach. Es zeigte was gemeinsam mit dem Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald und der Mosterei Bernhard auf die Beine gestellt werden kann.

Von Sieglinde Schärtl

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Landrat Andreas Meier betrachtet gemeinsam mit Bürgermeister Anton Kappl und den Experten die verschiedenen Apfelsorten

Der Andrang war auch diesmal enorm. Rund 3.000 Besucher strömten nach Steinach. Mit dem Gottesdienst auf dem Streuobsthof der Familie Bernhard begann der Naturpark-Regionalmarkt. Pfarrer Adam Nieciecki bat eingangs den „Herrgott um Erbarmen, damit wir ohne Regen feiern können“. Er wurde erhört und nach dem Gottesdienst, der vor dem Streuobst-Hofladen zelebriert wurde, hatte es aufgehört zu regnen. Die Lesung und die Fürbitten, welche die Predigt nochmals spiegelte trug Maria Bernhard vor. Der Gottesdienst wurde von der Stadtkapelle Pleystein unter Leitung von Josef Bernhard.

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Landrat Andreas Meier eröffnete mit Bürgermeister Anton Kappl und Maria Bernhard vom gleichnamigen Hof, den Streuobst-Aktionstag offiziell. Sie freuten sich, dass nicht nur viele Vereine aus der Marktgemeinde und Aussteller aus der Region mit ihren reichhaltigen Angeboten vertreten waren, sondern auch so viele Besucher gekommen waren. Anschließend starteten Meier, Kappl und Bernhard zum Rundgang.

Eine Tasse für die Tochter

Sie besuchten die Stände mit den verschiedensten Produkten und auch MdL Annette Karl, Ehrenkreisbäuerin Christa Kick und der Geschäftsführer vom Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald e.V. Martin Koppman waren mit dabei. Beim Email-Stand kaufte Landrat Meier für seine Tochter Katharina ein Heferl, „da sie so gerne Tassen mag.“

Besonders die Essenstände zogen die Gäste wie magisch an und es bildeten sich überall lange Schlangen. Ob es unter anderem die Schwammerlbrühe mit Semmelknödel, die Rotvieh- und Fisch-Grillspezialitäten oder die verschieden Pizzen und Flammkuchen waren – alles fand reißenden Absatz. Auch die übervolle Kuchentheke am Nachmittag wurde rasch kleiner. Auch der Eiswagen lockte die die Besucher.

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Auch Annette Karl war gekommen.

Von Obst bis Filzpantoffeln

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Im Dorfladen war den ganzen Tag reger Andrang, um so mache Streuobst-Spezialitäten zu erwerben. An den Ständen wurden unter anderem Tees, Kaffees, Brot, Nudeln, Honig, Fleisch und Wurst angeboten. Auch für den nächsten Herbst und Winter gab es Felle, Filzpantoffel, Kinderschafschuhe und Socken für Groß und Klein und auch Filzhüte zu kaufen. Auch die Gartenkunst kam nicht zu kurz so gab’s die unterschiedlichsten handgefertigten Gefäße mit Blumen bepflanzt sowie Kunst und Krempel.

“Ein brutales Apfeljahr!”

Zwischendurch gab es einen exzellenten Auftritt der Woppenriether Kirwaleit. Am Nachmittag startete Josef Bernhard die Exkursion durch die Streuobstwiese. „Drei Tonnen Obst musste schon weggeworfen werden, denn von den Bäumen fallen die Äpfel, die wurmig sind oder sich gegenseitig den Platz wegnehmen oder zu trocken waren. Wir haben heuer ein brutales Apfeljahr, das letzte Mal war es 2012 so.“ Bernhard erklärte, dass die Obstbäume nur alle paar Jahre so viele Früchte tragen. Für den Saft sollte man die Äpfel direkt vom Baum pflücken und auch mal einen von der Nordseite probieren, ob sie schon reif sind.

Die Äpfel sind heuer brutal süß,

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so der Fachmann.

Saft der eigenen Äpfel

In der Fertigungshalle der Familie Bernhard waren die verschiedensten Obstsorten aufgebaut. Pomologen gaben hier bestens Auskunft und die Besucher hatten auch ihre eigenen Äpfel dabei, um die Sorten bestimmen zu lassen. Vor der Mosterei wurde gezeigt wie Äpfel entsaftet werden, das sahen viele zum ersten Mal. Hier zeigte sich auch, dass der Irrglaube man bekomme nicht den Saft der eigenen Äpfel zurück, falsch ist. Maria Bernhard und Martin Koppmann zeigten sich mehr als erfreut, dass dieser Tag wieder so „eingeschlagen“ hat: “Die Mühen haben sich gelohnt!”

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So wird der Apfelsaft gepresst. Dabei bekommt jeder den Saft der Äpfel, die er geliefert hat.
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Pfarrer Adam Nieciecki bat darum, dass der Regen aufhört – und war erfolgreich.
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Fotos: Sieglinde Schärtl

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