Ein Dutzend Kleinprojekte erfolgreich umgesetzt

Grafenwöhr. Durch das Förderprogramm „Regionalbudget“ der ILE Region VierStädtedreieck im Oberpfälzer Hügelland e. V. (ILE) konnten in diesem Jahr zwölf Kleinprojekte erfolgreich umgesetzt werden.

Die Mitglieder des Vereins Selwa g’macht bei der Sanierung des Dachs vom Alten Schlachthaus in Oberbibrach. Foto: Hans Karl Hübner

Vereine und Kommunen haben in den Bereichen Tourismus, Kunst, Kultur, Freizeit und soziales Miteinander attraktive Angebote für die Bürgerinnen und Bürger im VierStädtedreieck geschaffen. Die Fördermittel stellte das Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz zur Verfügung.

Wissen über die handwerkliche Lebensmittelherstellung vermitteln

Die Sanierung des alten Schlachthauses in Oberbibrach durch den Verein „Selwa g’macht“ bewertete in diesem Jahr das Entscheidungsgremium mit der höchsten Punktzahl. Dieser möchte in den sanierten Räumlichkeiten Lebensmittel traditionell herstellen wie beispielsweise Bier brauen, Mosten oder Käsen und dieses Wissen an die Bevölkerung, vor allem an Kinder und Jugendliche, weitergeben. Mithilfe der Förderung konnte das Dach saniert sowie eine neue Eingangstür angeschafft werden. Zudem wurden Ausbesserungsarbeiten am Sockel der Fassade durchgeführt.

Veranstaltungen verbessern

Um verschiedene Veranstaltungen der Kommunen und Vereine leichter durchführen zu können, förderte die ILE auch Projekte in diesem Bereich. Zum Beispiel wurde von der Stadt Eschenbach ein Geschirrmobil angeschafft. In diesen besteht neben der Lagerung des Geschirrs die Möglichkeit, direkt zu spülen.

Um witterungsunabhängiger zu sein, wurde für die Naturbühne am Schönberg in Grafenwöhr eine langfristig nutzbare Bühnenüberdachung gefördert. Für Veranstaltungen am Schützenheim in Oberbibrach installierte die Schützengesellschaft Sankt Sebastian e. V. einen Großsonnenschirm für verschiedene Veranstaltungen. Dieser wurde mit den Restmitteln des Regionalbudgets gefördert.

Der Erste Bürgermeister der Stadt Pressath Bernhard Stangl (links) und der Erste Vorsitzende des Fördervereins Willi Dötsch freuen sich über die neuen Stühle. Foto: Freundeskreis der Musikschule VierStädtedreieck e. V.
Der Erste Bürgermeister der Stadt Pressath Bernhard Stangl (links) und der Erste Vorsitzende des Fördervereins Willi Dötsch freuen sich über die neuen Stühle. Foto: Freundeskreis der Musikschule VierStädtedreieck e. V.
Erster Bürgermeister der Gemeinde Schlammersdorf Johannes Schmid und Gemeindemitarbeiterin Monika Schramm bei der Übergabe des Förderschilds in der neuen Gemeinschaftsküche im Bürgerhaus. Foto: Freundeskreis der Musikschule VierStädtedreieck e. V.
Erster Bürgermeister der Gemeinde Schlammersdorf Johannes Schmid und Gemeindemitarbeiterin Monika Schramm bei der Übergabe des Förderschilds in der neuen Gemeinschaftsküche im Bürgerhaus. Foto: Freundeskreis der Musikschule VierStädtedreieck e. V.
Freundeskreis der Musikschule VierStädtedreieck e. V.

Treffpunkte für ein soziales Miteinander

Um die Treffpunkte der Bürgerinnen und Bürger im Vierstädtedreieck aufzuwerten, wurde beispielsweise im Bürgerhaus Schlammersdorf eine Gemeinschaftsküche eingerichtet. Diese kann nun von Gruppen allen Alters und Vereinen zum gemeinsamen Kochen und Essen genutzt werden.

In Trabitz wurde der Spielplatz im Ortsteil Preißach mit verschiedenen Spielgeräten neugestaltet. Der Spielplatz beim Dorfladen in Vorbach wurde durch eine neue Tischtennisplatte aufgewertet. Um in ernsten Notfällen helfen zu können und sogar Leben zu retten, hat die Gemeinde Schwarzenbach am Radlpoint und in der Dorflaube einen Defibrillator installiert.

Förderung von Kunst und Kultur

In der historischen Scheunenanlage in Speinshart wurde eine Künstlerwerkstatt eingerichtet, um einen Raum für kreative Arbeiten zu schaffen. Diese kann von Vereinen und anderen Organisationen genutzt werden. Der Heimatverein Grafenwöhr e. V. und das
Kultur- und Militärmuseum konnten durch eine neue Homepage und Flyer die Öffentlichkeitsarbeit verbessern.

Zusätzlich entwarf man Bastelbögen vom Wasserturm in Grafenwöhr für die Kinder. Die Klosterbläser in Speinshart freuen sich über neue Instrumente und Noten. Der Freundeskreis der Musikschule VierStädtedreieck e. V. konnte für den Konzertsaal 100 neue Stühle anschaffen.

Ideen für 2023 gesucht

ILE-Vorsitzender Edgar Knobloch freut sich über die Bandbreite der Projekte, welche die Region VierStädtedreieck aufgewertet haben und kündigt an, dass der ILE auch im nächsten Jahr wieder 100.000 Euro zur Verfügung stehen.

Das Förderprogramm ermögliche mit einer Förderung von 80 Prozent beziehungsweise maximal 10.000 Euro die rasche Umsetzung kleinerer Vorhaben und ist kein großer Verwaltungsaufwand für Antragsteller.

Projektideen für das Regionalbudget 2023 können noch bis Ende dieses Jahres eingereicht werden. Mehr Informationen gibt es auf der Website.

* Diese Felder sind erforderlich.

1 Kommentare

Karl-Werner Schramm - 30.12.2022

FEHLGELEITETE DENKMALPFLEGE MIT ZWEIERLEI MAß IN SPEINSHART

Die wie immer, weil in öffentlicher Hand, „schweineteure“ Scheunensanierung beinhaltet im Ergebnis zwei Verstöße gegen das Bayerische Denkmalschutzgesetz:

1. Wesentliche Veränderung des Erscheinungsbildes durch den Ersatz der Rundbogenholztüren durch eine Glassfassade (BayDSchG § 6)

2. Nutzungsänderung von Scheune zur Künstlerwerkstatt (BayDSchG § 5)

Ob es für die denkmalgeschützten Scheunen/Künstlerwerkstätten im Klosterdorfensemble eine zukunftssichere energetische Lösung gibt bleibt offen.

Weitere Glaskonstruktionen dort inkl. Holzscheunenhotel sind mitten im Ensemble in Planung.

Private Denkmaleigentümer werden hingegen in Speinshart durch die Behörden in solchen Fällen ungleich und bei energetischen Fragen vollkommen kompetenzlos behandelt.

Da soll dann die bestellte Polizei gegen das Interesse der Allgemeinheit die Nutzung von Sonnenenergie für Gebäude verhindern, die über Jahrhunderte bestehen sollen.