Ein Herz für Gastronomen: Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz entwickelt Food App

Um den Gastronomen weiterhin zu helfen, die Krise zu überstehen, bestellen viele Nordoberpfälzer ihr Essen im Lieblingsrestaurant per Telefon. Was aber, wenn man mal etwas Neues ausprobieren möchte und nicht genau weiß, wer aktuell liefert oder nur Essen to go anbietet? 

Genau diese Frage hat sich auch Alexander Scheck, Onlinemanager bei der Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz eG, zusammen mit seinen Kollegen in der Mittagspause gestellt. Kurzerhand kam ihnen die Idee ihren hauseigenen Chatbot zu nutzen und eine Food App für die Nordoberpfälzer zu entwickeln. 

Wie die Gastronomen auf diese Idee reagiert haben und was die App “genoLokal” alles kann, haben wir im Gespräch mit Alexander Scheck geklärt.

Alexander Scheck: Nach dem ersten Lockdown wollten wir unsere Gastronomen unterstützen und haben in der Abteilung zusammen essen bestellt. Schnell mussten wir aber feststellen, dass es gar nicht so leicht ist herauszufinden, welche Restaurants Essen to go anbieten oder sogar einen Lieferservice haben. 

Durch Zufall haben wir dann auf der Homepage vom Stadtmarketing Weiden entdeckt, dass sie als PDF-Datei eine Übersicht von ihren Gastropartnern hinterlegt hatten. Die Speisekarten der Restaurants musste man jedoch einzeln googlen. Kurzerhand war die Idee geboren, unsere Chatbottechnik – die wir bereits in unserem Azubibereich erfolgreich im Einsatz haben – zu nutzen, um die Gastronomen der Nordoberpfalz zu unterstützen. 

Für die Nordoberpfalz haben wir mittlerweile fast 200 Restaurants in der App registrieren können. Da kam uns ihr Artikel mit der Übersicht, welche Gastronomen einen Lieferservice oder Essen zum Mitnehmen anbieten, natürlich gerade recht. Auch hier haben wir noch einige Restaurants rausgesucht und kontaktiert. 

Unser erster Schritt war es, so viele Restaurants wie möglich aus dem Raum Weiden zu registrieren. Hier hatten wir auch tatkräftige Unterstützung vom Stadtmarketing Weiden. Im Anschluss haben wir dann noch zwei separate Chatbots entwickelt – einen für den Landkreis Neustadt/WN und einen für den Landkreis Tirschenreuth. Wir wollten, dass zumindest unser Geschäftsgebiet abgedeckt ist, bevor wir uns auf weitere Orte ausweiten.

Die Regionen haben wir bewusst getrennt, denn ein Chatbot lebt von den Fragen und Antworten, die ein Nutzer eingibt. Hätten wir die Regionen in einem Bot zusammengefasst, hätte die Qualität darunter gelitten.

Benannt haben wir die Chatbots nach Mitarbeitern, das schafft Nähe und Identifikation mit den Nutzern, da der ein oder andere die Person im Chatfenster sogar persönlich kennt. 

• Sophia: Chatbot für den Raum Weiden
• Anja: Chatbot für den Landkreis Neustadt/WN
• Simon: Chatbot für den Landkreis Tirschenreuth

Am besten ist es, wenn die Gastronomen uns über den Chatbot kontaktieren oder eben über die App genoLokal. Bald finden Apple-Nutzer sie im Appstore und Android-Nutzer im Playstore, die Beantragung zur Aufnahme in die Stores läuft und sollte zeitnah umgesetzt sein. Bis dahin könnt ihr die App über diesen Link im Browser öffnen – einfach hier klicken. In einem separaten Reiter in der App ist dann das Kontaktformular hinterlegt. Wir nehmen dann den Kontakt auf und besprechen das weitere Vorgehen. 

Wir sind eine Genossenschaftsbank und haben in unseren Werten verankert unsere Region zu unterstützen in der wir angesiedelt sind. Wir machen keine Unterschiede zwischen Kunden und Nicht-Kunden, denn die Pandemie betrifft uns alle. Ich glaube am besten drücke ich es aus, wenn ich sage „Wir möchten der Kümmerer vor Ort“ sein. 

Nicht zu vergessen ist aber, dass wir zwei starke Partner an unserer Seite haben, die uns bei alldem kostenfrei unterstützt haben. Auf der einen Seite ist das das Stadtmarketing Weiden und auf der anderen Seite unser langjähriger Partner IDM – Institut für Digitales Management GmbH.

Außerdem bin ich auch richtig glücklich, dass wir der Anstoß für einige Unternehmer waren ihre eigene Homepage oder Facebook-Seite zu erstellen. Ohne hätte der Sprung in die App nicht geklappt und sie wollten unbedingt dabei sein.

Wir haben den Chatbot bewusst so leicht wie nur möglich gestaltet. Außerdem haben wir versucht jedem eine einfache Anleitung in Form eines Erklärvideos an die Hand zu geben. Man merkt, dass diese auch sehr viele nutzen und ganz simpel nur „Hunger“ in den Chatbot tippen.

Daraufhin kommen sie direkt in unsere Übersicht der Gastronomen. Sobald man auf den Namen des Restaurants klickt, wird man direkt zu dem Google-Beitrag weitergeleitet und kann direkt die Nummer des Gastronomen wählen und sein Essen bestellen. Oder man gibt anstatt „Hunger“ den „Namen des Lieblingsrestaurants“ ein. Daraufhin wird die Speisekarte angezeigt.

Zu Beginn war die Resonanz noch recht verhalten, da die Anwendung von Chatbots in Deutschlang noch nicht sehr verbreitet ist. Auch die Gastrononem und das Stadtmarketing Weiden waren zu Beginn noch etwas zurückhaltend. 

Nachdem wir aber dazu aufgerufen haben, den Chatbot einfach selbst über unsere Homepage ausgiebig zu testen, waren sie begeistert. Es sind auch schon einige Gastronomen auf uns zugekommen, die ebenfalls in unserer App gelistet werden möchten. 

Die Digitalisierung ist ein großes Thema und betrifft ausnahmslos alle Branchen. Da ist unser Chatbot natürlich nicht ganz uneigennützig. Wir möchten damit unsere Kunden an das bevorstehende virtuelle Kommunizieren heranführen. Die Chatbots sind vor allem im Bankenbereich noch sehr selten vertreten. Mit einem Chatbot haben die Kunden den Vorteil rund um die Uhr Hilfe zu bekommen. 

Für die jüngere Generation ist das sowieso nichts Neues mehr und wenn sich die älteren Menschen einmal daran gewöhnt haben, ist es für sie auch einfacher virtuell mit einem Mitarbeiter ins Gespräch zu kommen. Die Nutzung ist nicht komplizierter als ein WhatsApp Chat und diese App wird ja auch schon gut von der etwas älteren Generation verwendet. Die Vorgehensweise haben wir in unserem leicht konzipierten Erklärvideo dargestellt.