Ein klares Ja zur Freiflächenanlage, aber Nein zum Mini-Haus

Kohlberg. Der Marktgemeinderat von Kohlberg hat in seiner Jahresabschlusssitzung weitreichende Entscheidungen gefällt.

Gottfried Plan (rechts) erläutert dem Marktgemeinderat und Bürgermeister Gerhard List (links) das Bauvorhaben von Wilo. Foto: Hans Meißner

Ein Ja zur Freiflächenanlage in Kohlberg entfachte eine längere, aber sachlich geführte Diskussion, die durch eine Bauvoranfrage im Außenbereich Kohlberg entstand. Einige heiße Eisen mussten die Markträte in der letzten Sitzung des Jahres schmieden. Neben einer Freiflächenanlage erhält die Marktgemeinde Kohlberg auch einen neuen Funkmast, eine Bauvoranfrage im Außenbereich wurde dagegen abgelehnt.

Freiflächenanlage mit 7 Hektar Fläche und 6 Megawattstunden

Der Antrag der Wimo GmbH aus Mantel lautete schlicht “Antrag auf zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für ein Sondergebiet Photovoltaik”. Gottfried Plank vom gleichnamigen Planungsbüro aus Pfreimd erläuterte den Markträten die geplante Anlage. Auf einer Fläche von rund 7 Hektar soll eine Anlage mit einer Leistung von 6 Megawattstunden, aus 13.400 Module, auf zwei Flächen errichtet werden.

Die Flächen befinden sich in der Gemarkung Hannesgrün und sind auf einer Hanglage, die nach Norden abfällt. Von Kohlberg aus ist die Anlage nicht einsehbar, von der Staatsstraße nur in einem geringen Sichtfenster. Aufgrund gesetzlicher Änderungen, so Plank, werden keine Ausgleichsflächen nötig sein, dies ist aber an bestimmte Bedingungen geknüpft, die erfüllt werden. Durch die Hanglage in Richtung Norden ist der Abstand der Modulreihen größer als bei einem Südhang.

Im Antrag ist auch bereits eine Fläche für Speichermodule enthalten, so der Planer. Bürgermeister Gerhard List gab noch eine wichtige Anmerkung, in der Stellungnahme soll eingefügt werden, dass Waldbesitzer von Schadenersatzforderungen an der Anlage befreit sind. Bei nur einer Gegenstimme wurde der Antrag angenommen, ein Flächennutzungsplan wird noch folgen.

Neue Gebühren bei den Wasser- und Abwassersatzungen

Die Satzungen für Wasser und Abwasser mussten neu gefasst werden. Bei der Beitrags- und Gebührensatzung zur Wasserabgabesatzung erhöht sich der Preis pro Quadratmeter Grundstücksfläche von 0,61 auf 0,64 Euro und bei der Geschossfläche von 4,55 auf 4,58 Euro. Bei der Entwässerungssatzung gebe es eine Erhöhung und eine Senkung der Kosten. Pro Grundstücksfläche steigen die Kosten von 1,54 auf 1,78 Euro und bei der Geschossfläche von 10,53 auf 9,18 Euro.

Eine Bauvoranfrage für ein Mini-Haus entfachte Diskussion

Bei einer Gegenstimme wurde eine Bauvoranfrage für ein Mini-Haus abgelehnt, wenn auch schweren Herzens, so Bürgermeister List. In der Artesgrüner Straße will ein Bauherr ein “Austragsbauerhaus” errichten. Problem dabei ist, die Baufläche liegt im Außenbereich. Kohlberg hat einen Selbstbindungsbeschluss, der keine Bebauung im Außenbereich vorsieht. Mit einem “Ja” gefährden wir die Förderzusage für das Bürgerhaus von immerhin 2 Millionen Euro, so List. In dieser Form ist eine Genehmigung nicht möglich, so List. Der Stellvertretende Bürgermeister Adrian Blödt zeigte Alternativen für einen erneuten Antrag auf, der auch genehmigungsfähig wäre. „Die Tür ist mit der heutigen Abstimmung nicht zu, sie bleibt offen, reden wir darüber“, so List.

Anmerkung bei Antrag für Laufhof mit Außenliegeboxen

Ein Landwirt aus Artesgrünen beantrage einen Neubau eines Laufhofes mit Außenliegeboxen auf seinem landwirtschaftlichen Anwesen in Artesgrün. Aufgrund der Hanglage, der immer häufigeren Auftreten von Starkregen, sieht der Marktgemeinderat hier ein Problem. Die Marktgemeinde merkt hierzu eine Lösung im Genehmigungsverfahren an. Die Zustimmung aller Markträte war dem Landwirt sicher.

Funkversorgung wird besser werden

Ausdrücklich begrüßt der Bürgermeister, dass der Mast auch von anderen Anbietern genutzt werden kann und soll. Ein Provisorium steht bereits in der Nähe von Hannersgrün. Die Zustimmung zum Antrag war einstimmig.

Marktgemeinde spendet Sitzungsgeld

Traditionsgemäß spendet der Kohlberger Marktgemeinderat das Dezembersitzungsgeld. Auf Anregung aus dem Gremium soll eine Parkbank am Radweg im Bereich Kläranlage – Hannersgrün aufgestellt werden. Auch hier stimmten alle Markträte dem Antrag zu.

Warten aufs Christkind – eine Erfolgsgeschichte

Bereits 42 Anmeldungen, 15 davon aus Weiherhammer, liegen dem Kirwaverein für das “Warten aufs Christkind” bereits vor. Da man im Schulhaus einen nicht unerheblichen Wasserrohrbruch hatte, der so schnell nicht repariert werden kann, muss die Toilette im Feuerwehrgerätehaus benutzt werden. List dankt dem Kirwaverein für diese Aktion ausdrücklich.

Bürgermeister Gerhard List dankte am Schluss der Sitzung allen Markträten für die konstruktive Zusammenarbeit, die sich sehr verbessert hat, bei den Angestellten der Marktgemeinde wie Bauhof und Reinigungspersonal und bei der Bevölkerung für die Mitarbeit in den Vereinen.

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