Eindrucksvolles Streiksignal aus Grafenwöhr

Grafenwöhr. Rund 500 deutsche Zivilbeschäftigte der US-Army gingen für eine bessere Bezahlung in Grafenwöhr auf die Straße.

In Grafenwöhr ging man für eine bessere Bezahlung auf die Straße. Foto: Kathrin Birner

Die Gewerkschaft ver.di zeigt sich erfreut über die hohe Streikbeteiligung in Grafenwöhr und Vilseck. Bei der Demonstration und der Streikkundgebung am Marktplatz in Grafenwöhr waren etwa 500 Streikende vor Ort. “Wir haben bestätigt bekommen, dass zahlreiche weitere Beschäftigte die Arbeit niederlegen, angesichts der Temperaturen aber zu Hause geblieben sind”, erklärte die ver.di -Gewerkschaftssekretärin Kathrin Birner.

Zweitägiger Streik

Betroffen sind bei dem zweitägigen Streik unter anderem der handwerkliche Bereich, Shuttle-Services, Schießbahnen, die Munitionsausgaben, Küchen, aber auch Teile der Verwaltung. Als Hauptredner war heute der stellvertretende Landesbezirksleiter von ver.di Bayern, Sinan Öztürk vor Ort. Er zeigte sich hoffnungsvoll für die Verhandlungen, die am Donnerstag in Berlin fortgesetzt werden: “Wir sind zuversichtlich, dass das heutige Signal bei den Arbeitgebern ankommt und sie ein entsprechend nachgebessertes Angebot nachlegen”.

Kampf um faire Entlohnung

Ver.di-Bezirksgeschäftsführer Alexander Gröbner schlug den Bogen zu den aktuell laufenden Tarifauseinandersetzungen: “Ob im öffentlichen Dienst, bei der Post oder bei den Stationierungsstreitkräften – überall müssen die Beschäftigten sich ihre faire Entlohnung erkämpfen.”

Hintergrund zu den Streiks:

Die zweite Verhandlungsrunde Mitte Januar hatte ernüchternd geendet: Nach langen Gesprächen erhöhte die Arbeitgeberseite zwar ihr Angebot. “Umgerechnet hätte dies für die untersten Entgeltgruppen aber nur 82,16 Euro mehr brutto im Monat bedeutet”, kritisierte die in Bayern für die Stationierungsstreitkräfte zuständige Gewerkschaftssekretärin Kathrin Birner. Das reiche weder, um die gestiegenen Strom- und Gaspreise zu zahlen, noch um langfristig auf die rasant steigenden Preise zu reagieren.

ver.di fordert eine Erhöhung der Entgelte um 9,5 Prozent und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 150 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Die etwa 11.500 Zivilbeschäftigten der Gaststreitkräfte sind vor allem auf den US-Truppenübungsplätzen beschäftigt sowie zum Teil bei den britischen, französischen, kanadischen und belgischen Streitkräften und der NATO. In Bayern sind dies die Standorte in Südbayern (Garmisch-Partenkirchen, Sonthofen), sowie in Ansbach, Illesheim, Grafenwöhr, Hohenfels und Vilseck.

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