Einwände gegen Ostbayernring jetzt möglich

Etzenricht/Schwandorf. Obwohl laut Netzanbieter Tennet die Stromversorgung durch stetig steigende Einspeisung aus erneuerbaren Energien aus der Region und zunehmende Transportaufgaben regelmäßig an Kapazitätsgrenzen gerät und um Teile Oberfrankens und der Oberpfalz zuverlässiger mit Strom zu versorgen, ist die Erneuerung des "Ostbayernrings" wie so viele andere Projekte dieser Art nicht unumstritten.

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Mit der Trassenführung der als Südostlink bezeichneten Stromtrasse durch Ostbayern sind viele Menschen nicht einverstanden. Foto: Fürst

Am 26. Januar startet nun für den Abschnitt Schwandorf bis Etzenricht das Anhörungsverfahren zu “Planänderungsunterlagen im Planfeststellungsverfahren”. Hier kann jeder, dessen Belange durch die Änderungen berührt werden, bis einschließlich 25. März 2022 bei den betroffenen Gemeinden oder bei der Regierung der Oberpfalz Einwendungen gegen den geänderten Plan erheben.

185 Kilometer lange Höchstspannungsfreileitung

Die Firma TenneT TSO GmbH (“TenneT”) plant ihre zwischen Schwandorf und dem oberfränkischen Redwitz bestehende, etwa 185 Kilometer lange, Höchstspannungsfreileitung Ostbayernring nach den Vorgaben des Bundesbedarfsplangesetzes zu einer leistungsstärkeren Leitung auszubauen. Bei der Regierung der Oberpfalz laufen dazu im Moment – aufgrund der Aufteilung in Abschnitte – zwei Planfeststellungsverfahren. Im Abschnitt A (Schwandorf bis Etzenricht) hat TenneT nach einer Online-Konsultation im Juli 2020 inzwischen eine erste Planänderung vorgenommen, die der Anbieter im Dezember 2021 bei der Regierung der Oberpfalz eingereicht hat.

Tennet wollte die überarbeiteten Pläne ursprünglich bereits im Frühsommer 2021 einreichen. Markus Kretzler, Tennet-Referent für Bürgerbeteiligung, bestätigt die Verzögerung. “Die Erstellung der Deckblattunterlagen hat länger gedauert als angenommen. Ein Grund hierfür war unter anderem die Überarbeitung unterschiedlicher Unterlagenteile auf Grundlage der eingegangenen Stellungnahmen.” Die Deckblattunterlagen enthalten die nach den Einwänden geänderten Planungen.

Individuelle Gespräche mit den betroffenen Eigentümern

Diese Änderungen im Abschnitt zwischen Etzenricht und Schwandorf umfassen laut Kretzler “voraussichtlich hauptsächlich kleinräumige Verschiebungen einzelner Masten, die den Abstand der Stromtrasse zur Wohnbebauung erhöhen.” Dies betreffe insbesondere den Bereich um Irrenlohe (Schwarzenfeld) und Krondorf (Schwandorf) sowie einen Bereich zwischen den Gemeinden Luhe-Wildenau und Wernberg-Köblitz. Nahe dem Nabburger Stadtteil Windpaißing sind auch Änderungen vorgesehen. Dort sollen Masten des Ostbayernrings „in Abstimmung mit den zuständigen Naturschutzbehörden“ höher werden als zunächst geplant, um die Überspannung eines Waldstücks realisieren zu können.

Der Netzbetreiber hat im Vorfeld alle betroffenen Grundstückseigentümer über die Auslegung der neuen Unterlagen informiert und laut Tennet “individuelle Gespräche mit den Eigentümerinnen und Eigentümern, die durch die Umplanungen besonders oder neu betroffen sind”, geführt. Der Ostbayernring ist Teil des Ersatzneubaus der Höchstspannungsleitung zwischen Redwitz an der Rodach in Oberfranken und Schwandorf in der Oberpfalz.

Genehmigung im Sommer erwartet

Auf den Masten werden sowohl 380- als auch 110 Kilovolt-Leitungen installiert. Der Ostbayernring ist 185 Kilometer lang und seit den 1970er-Jahren in Betrieb. Die neue Stromleitung folgt weitgehend der bestehenden Trasse. Nach Inbetriebnahme soll die bestehende Trasse vollständig zurückgebaut werden. Nach dem Einreichen der Deckblattunterlagen bei der Regierung beginnt die Auslegung der Pläne. Kretzler: “Mit der Genehmigung des Projekts im Abschnitt zwischen Etzenricht und Schwandorf rechnen wir im Sommer.” Dann will Tennet sofort mit den Bauarbeiten loslegen.

Die Auslegung der geänderten Planunterlagen und Informationen dazu sind auf der Internetseite der Regierung der Oberpfalz und parallel öffentlich in den vom Verfahren betroffenen Gemeinden einzusehen.

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