Elferrat: Tanzen, Anpacken, Spaß haben

Neustadt/WN. „Weil’s Spaß macht“, sagt Kevin Hammer, wenn er nach den Gründen für sein Engagement im Elferrat des Faschingsvereins gefragt wird. Hammer ist Chef der geselligen Männertruppe, die mit ihren legendären Schautänzen bei langen Faschingsbällen gegen Mitternacht immer wieder ein echter Hingucker sind.

Von Benedikt Grimm

Der Zusammenhalt in der Gruppe sei hervorragend, die gemeinsamen Busfahrten zu Auftritten einmalig, zählt Hammer die Vorzüge auf. Aber nicht nur für die Stimmung sind die Herren mit schickem Frack und bunter Narrenkappe gut.

Ohne den Elferrat wäre kein Fest möglich

anerkennt der 3. Vorstand vom Verein Neustädter Faschingszug, Michael Bauer. Immer wenn’s ums Anpacken ginge, seien die „Elfer“ zur Stelle. „Sie sind die Männer für alles“, so Bauer. Wertvolle Dienste leisteten sie etwa bei den Aufbauarbeiten für die Faschingsbälle. Anfang Januar treffen sich die Helfer an einem Samstag um Decke, Säulen und Wände der Stadthalle zu schmücken. Im Außenbereich wird ein Vordach für Raucher montiert und die Kellerräume werden als Umkleiden hergerichtet. Handwerkliches Geschick ist beim Aufbau der Bühnenkulisse und des Throns für die beiden Prinzenpaare gefragt.

Spaß an der Verantwortung

Darüber hinaus trägt der 11er-Rat auch hohe Verantwortung. Er ist es, der für die Aufbewahrung der Vereinsfahne verantwortlich ist. „Die wird bei uns sehr in Ehren gehalten“, betont 11er-Rats-Chef Hammer. Auch das Faschingszuggremium, das einen der größten Faschingsumzüge in Nordbayern organisiert, rekrutiert sich aus Männern des 11er-Rats. „Man lernt große Verantwortung zu übernehmen“, sagt Michael Bauer. Und Spaß mache es außerdem, wenn man Verantwortung übernimmt, ergänzt Hammer.

Ein bisschen Zeit müsse man als 11er-Rat schon investieren. Das Training für den Überraschungstanz beginnt aber erst Ende August. Einmal wöchentlich, am Sonntagabend, treffen sich die Faschingsfreunde zum Training. Dazu kommt ein Trainingstag, der ebenfalls an einem Sonntag stattfindet. Im Dezember wird meist dreimal in der Stadthalle der Einmarsch bei den Bällen und Walzer geprobt. „Ab dem Inthroball beginnt die Hauptsaison“, verrät Hammer. Bis zum Kehraus im Februar sind die Elfer zusammen mit dem ganzen Verein im Zeichen ihres Wappentiers, dem schwarzen Kater, dann fleißig unterwegs. Im restlichen Jahr geht’s dafür ruhiger zu. Bei den großen Veranstaltungen in der Kreisstadt wie dem Bürgerfest, dem Bauernmarkt oder dem städtischen Kinderfest sind der Verein – und damit natürlich auch die Elferräte – aber vertreten. Das Sommerfest „Die Naab brennt“ organisiert der Verein komplett in Eigenregie.

Choreographie und Körperspannung

Was muss ein guter Elfer also mitbringen? „Gute Laune“, lacht Michael Bauer. „Man muss für jeden Spaß zu haben sein“. Für den Schautanz sei ein bisschen Taktgefühl von Vorteil. Die Kondition komme beim Training aber von alleine. Die Trainerinnen Julia Fleischmann, Lisa Schedl, und Julia Schmid motivieren ihre 11er-Räte zu exakten Tanzschritten und der nötigen Körperspannung. Der Spaß stehe aber stets im Vordergrund. Motto und Choreographie für den Schautanz der kommenden Saison stehen schon fest, sind aber natürlich noch streng geheim. Nur ganz vage deuten die Trainerinnen an, dass es irgendwie um die Verbundenheit zur Heimat ginge.

Derzeit gehören – passend zum Namen – elf Herrschaften unterschiedlichen Alters vom 19-jährigen Jungspund Andreas Frischholz bis zum Urgestein Bernhard Lang, der in der kommenden Saison seinen 60. Geburtstag feiern wird, zum 11er-Rat. Dazu kommen noch zwei Musiker, die für die richtigen Einstellungen am Mischpult sorgen. Nicht jeder kann aus beruflichen Gründen aber immer dabei sein. Neue Köpfe seien daher stets willkommen. Die Aspiranten sollten mindestens 18 Jahre alt sein und können jederzeit am Sonntag um 18 Uhr in der Grundschulturnhalle vorbeischauen.

Elferrat Faschingsverein Neustadt
Der Spaß kommt beim Elferrat des Vereins Neustädter Faschingszug nie zu kurz. Auch beim wöchentlichen Training in der Grundschulturnhalle bleibt zwischen dem Einstudieren der Choreografien Zeit für Gaudi. Bild: B. Grimm

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