Elternabend zum Thema Ernährung: „Was Kinder lieben – Umgang mit Süßem und Kunterbuntem“
Eschenbach. Die Referentin vermittelte praxisnahe Tipps und fundiertes Wissen rund um das Thema Kinderernährung.

In Eschenbach fand ein informativer Elternabend für Eltern aus dem Kindergarten- und Krippenbereich statt. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Was Kinder lieben: Umgang mit Süßem und Kunterbuntem“ und wurde von Kristina Heinzl-Neumann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Tirschenreuth–Weiden geleitet. Veranstaltungsort war der offene Spielbereich der Kinderkrippe in der Weidelbachstraße in Eschenbach.
Ernährungstipps für den Alltag
Die Referentin vermittelte praxisnahe Tipps und fundiertes Wissen rund um das Thema Kinderernährung. Besonders im Fokus stand die richtige Getränkeauswahl. Ein zentraler Tipp lautete: „Bieten Sie Ihrem Kind zu den Mahlzeiten und zwischendurch ungesüßte Getränke an.“ Auch der Hinweis, täglich fünf Portionen Obst und Gemüse – am besten in „Handvoll-Größe“ – zu essen, wurde den Eltern mitgegeben.
Ein Einstieg über die Ernährungspyramide bot einen strukturierten Überblick, welche Lebensmittelgruppen in welchem Maß empfohlen werden. Besonders hilfreich waren die Anregungen, wie Eltern Gemüse und Obst im Alltag spielerisch und ohne Zwang in die Ernährung ihrer Kinder integrieren können.
Zuckerfallen im Alltag erkennen
Ein anschaulicher Teil des Elternabends war die Demonstration des Zuckergehalts verschiedener Lebensmittel. Mithilfe von Zuckerwürfeln wurde verdeutlicht, wie viel Zucker in bekannten Produkten steckt – bezogen jeweils auf eine Menge von 250 g. Bereits ein kleiner Trinkjoghurt wie ein „Actimel“ enthält demnach vier Würfel Zucker.
Zudem wurden die vielen versteckten Namen von Zucker erläutert, etwa Saccharose, Dextrose, Fruktose, Agavendicksaft oder Glukosesirup – eine wertvolle Hilfe für den nächsten Einkauf.
Konkrete Beispiele verdeutlichten die tägliche Zuckeraufnahme:
- 10 Gummibärchen (20 g) enthalten 9 g Zucker = ca. 3 Würfelzucker
- Ein Quetschbeutel (120 g) enthält 19 g Zucker = ca. 6 Würfelzucker
- Ein Fruchtriegel (25 g) enthält 12 g Zucker = ca. 4 Würfelzucker – das ist bereits die empfohlene Tageshöchstdosis für Kinder unter drei Jahren
Für Kinder bis zum dritten Lebensjahr gilt: maximal vier Würfelzucker pro Tag.
Tipps für den maßvollen Umgang mit Süßem
Die Referentin stellte praxistaugliche Tipps vor, um den Süßigkeitenkonsum in gesunde Bahnen zu lenken:
- Regelmäßige Mahlzeiten reduzieren das Bedürfnis nach Naschereien
- Naschzeiten festlegen, etwa nach dem Essen
- Einen Süßvorrat für zwei Tage bis eine Woche festlegen
- Attraktive Alternativen zu Süßigkeiten anbieten
- Sätze wie „Erst Gemüse, dann Süßes“ vermeiden
- Nur eine begrenzte Auswahl an Süßem einkaufen
Mehr Vielfalt auf dem Teller
Ein weiteres Thema war die Erweiterung der Lebensmittelvielfalt. Kinder dürfen neue Speisen in ihrem Tempo kennenlernen. Dabei helfen:
- Ein vielfältiges, appetitlich angerichtetes Nahrungsangebot
- Ermutigung statt Zwang beim Probieren
- Mehrmaliges Anbieten unbekannter Speisen
- Die Akzeptanz zeitweiser Ablehnung
- Gemeinsames, genussvolles Essen als Familie
Eine gute Beziehung zum Essen beginnt bei den Erwachsenen
Zum Abschluss betonte Frau Heinzl-Neumann: „Damit Kinder eine gute Beziehung zum Essen aufbauen können, brauchen sie Erwachsene, zu denen sie eine gute Beziehung haben – und die selbst eine gute Beziehung zum Essen pflegen.“ Der Elternabend bot zahlreiche Denkanstöße und konkrete Hilfestellungen für den Familienalltag – ein wertvoller Beitrag zur gesunden Entwicklung unserer Kinder.
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