Ende der Notunterkünfte

Weiden/Wiesau. Aufatmen in Weiden und Wiesau: Die als Notunterkunft genutzten Turnhallen sind ab Mai wieder frei für den normalen Betrieb.

Von Udo Fürst

Die freudige Nachricht erreichte Wiesaus Bürgermeister Toni Dutz auf dem Weg zum Flughafen. Er war ein paar Tage in Rom und machte sich gerade auf den Rückweg, als er von der Rundschau erfuhr, dass die Notunterkunft in der Berufsschule zum 1. Mai geschlossen wird. „Das macht mich natürlich sehr froh und ich möchte vor allem dem Regierungspräsidenten Axel Bartelt danken“, sagte Dutz und dachte gleich weiter: „Wir müssen die Halle dann zuerst herrichten, ehe dort wieder Sport getrieben werden kann.“

Bis Ende April

Derzeit befinden sich noch rund 100 Asylbewerber in der Notunterkunft in Wiesau. Diese sollen die Halle bis Ende April verlassen und in Gemeinschaftsunterkünfte und dezentrale Unterkünfte im Landkreis Tirschenreuth umverteilt werden.

Die Halle in Wiesau war die letzte Schulsporthalle in der Oberpfalz, die noch als Notunterkunft genutzt wurde. Bereits vor vier Wochen wurden die Turnhalle der Clermont-Ferrand-Mittelschule und die Sporthalle Nord der Albert-Schweitzer-Realschule in Regensburg geräumt, die ebenfalls als Notunterkünfte gedient hatten.

Es war immer unser Ziel, möglichst schnell aus allen Sporthallen herauszugehen, damit die Schüler wieder einen normalen Sportunterricht haben können,

betont Regierungspräsident Axel Bartelt. Durch die faktische Schließung der Balkanroute kamen in den vergangenen Wochen weniger Flüchtlinge in die Oberpfalz. „Die Situation erlaubt es momentan, dass wir Notunterkünfte und hier in erster Linie Turnhallen schließen können. Die weitere Entwicklung wird zeigen, ob und in welchem Umfang wir diesen Weg fortsetzen können“, so der Regierungspräsident.

Zügige Sanierung

Ähnlich sieht es in Weiden aus. Dort kann die Notunterkunft in der Mehrzweckhalle zum 30. April geschlossen werden. Darauf einigten sich Oberbürgermeister Kurt Seggewiß und der Regierungspräsident in Regensburg. Bezugnehmend auf die Verhältnisse in der Mehrzweckhalle stellt Seggewiß fest: “Die Flüchtlinge werden sich auf jeden Fall spürbar verbessern.“ Zeitweise bevölkerten 240 Asylsuchende die Halle am Langen Steg, die eigentlich auf 200 ausgerichtet war. Seit 10. November dient sie als Notunterkunft.

Laut Seggewiß könnte der Auszug aus der Mehrzweckhalle bereits in dieser Woche beginnen. „Ich gehe davon aus, dass sie Ende März/Anfang April leer ist.“ Die Sanierungsarbeiten sollen zügig erledigt werden. Umfang und Dauer seien aber noch nicht absehbar. „Wir wollen die Halle baldmöglichst wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zuführen.“ Nicht ausgeschlossen sei, dass sich die Situation wieder verschärft und die Stadt im Laufe des Jahres erneut eine Notunterkunft stellen muss. „Da haben wir nie eine 100-prozentige Garantie.“

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