Endlich wieder Tore im Jahn-Stadion: Deutsche U21 besiegelt Gruppensieg gegen Bulgarien
Regensburg. Vielleicht hilft das ja, um den Bann zu brechen: Die deutsche U21-Nationalmannschaft setzt sich im Regensburger Jahn-Stadion mit 2:1 gegen Bulgarien durch und reist jetzt als Gruppensieger zur EM. Einen solchen Booster könnte der SSV Jahn auch brauchen.
Ein Fußball-Länderspiel im Regensburger Jahn-Stadion ist alles andere als alltäglich. Allerdings gab es eine solche Paarung der deutschen U21-Auswahl schon einmal auf Oberpfälzer Terrain. Am 8. November 1996, besiegten die jungen Wilden des damaligen Cheftrainers Hannes Löhr die Bulgaren vor 5000 Zuschauern im Weidener Stadion „Am Wasserwerk“ mit 3:0.
Damals mit dabei: Andreas „Zecke“ Neuendorf, Michael Ballack und Lars Ricken, dem neuen starken Mann bei Borussia Dortmund. Im Vorfeld der heutigen Vorentscheidung über den Gruppensieg hatte Trainer Antonio Di Salvo die Platzwahl so begründet: „Wir spielen bewusst auch in kleineren Stadien, um im ganzen Land präsent zu sein.“
Schließlich möchte der DFB Begeisterung für die Nationalmannschaften überall in Fußball-Deutschland schüren – sogar in der Oberpfalz. Der frühere Profi bei Bayern (sechs Einsätze), 1860 München und dem SC Paderborn hat aber durchaus Ortskenntnisse: „Wir wissen natürlich, dass die Ergebnisse beim SSV Jahn derzeit nicht so passen“, sagte Di Salvo dem BR. „Vielleicht bringen unsere Jungs ja ein Stück weit das Glück zurück.“
Trainer sieht Licht und Schatten
Zumindest für das eigene Team ist das eingetreten, auch wenn sich die deutsche U21 gegen Bulgarien schwerer tut als erwartet: „Wir wissen, das war nicht unser bestes Spiel“, sieht der Trainer beim 2:1 (1:1) im vorletzten Qualifikationsspiel gegen Bulgarien Licht und Schatten. Ein Glanzlicht ist jedenfalls der vorzeitig gesicherte Gruppensieg und das Ticket für die Endrunde im Juni 2025 in der Slowakei.
Der Dortmunder Maximilian Beier (9.) bringt die Deutschen früh in Führung. Nikola Ilijew (37.) gelingt der zwischenzeitliche Ausgleich für Bulgarien. Nick Woltemade vom VfB Stuttgart (66., Foulelfmeter) macht für den dreimaligen Europameister, der nun zum siebten Mal in Folge an einer EM teilnehmen darf, alles klar.
Selbstkritik der jungen Stars
Nach dem mühsamen Arbeitssieg gegen den Außenseiter üben sich die jungen Stars in Selbstkritik: „Wir kamen nicht gut in die Zweikämpfe“, gibt Woltemade zu. Dabei geht es für die Jungs in Weiß-Schwarz gut los: Der Mönchengladbacher Rocco Reitz flankt nach einer bereits geklärten Ecke erneut vor das Tor, Rückkehrer Beier, der im September noch für die A-Nationalmannschaft nominiert war, steigt am höchsten und köpft in der sehr dominanten Anfangsphase zur verdienten 1:0-Führung ein.
Anschließend hat der Frankfurter Ansgar Knauff, ebenfalls neu in der Anfangsformation, mit einem satten Schuss knapp über den Kasten die beste Chance, um auf 2:0 zu stellen. Vor 8586 Zuschauern im ausverkauften Regensburger Jahnstadion – Stehplätze dürfen nicht verkauft werden – kann sich Bulgarien allerdings immer besser befreien.
Doch kein Fluch über Jahn-Rasen
Bei einer ersten Kopfballchance scheitert Martin Georgiew noch (30.). Als aber der Kölner Kapitän Eric Martel einen Pass von Beier nicht aufnehmen kann, wird Iliev im Strafraum freigespielt und trifft aus spitzem Winkel zum 1:1 (37.). In der Nachspielzeit muss der für den Ex-Regensburger Jonas Urbig ins Tor zurückgekehrte Freiburger Noah Atubolu gegen Petkow sogar noch das 1:1 in die Halbzeitpause retten.
Ohne den zuletzt so treffsicheren, verletzt fehlenden Dortmunder Karim Adeymi ähnelt der deutsche Sturm phasenweise der wenig durchschlagskräftigen Jahn-Offensive. Liegt doch ein Fluch über Regensburgs Rasen? Immerhin: Der Straubinger Eric Martel (Köln, 63.) und Hannovers Nicolo Tresoldi (64.) haben die Führung auf der Stirn. Besser macht es dann der zuvor gefoulte Woltemade vom Punkt: 2:1 (66.).
In den letzten 20 Minuten darf sich der 18-jährige Heidenheimer Paul Wanner über sein Debüt freuen. Für den letztjährigen Regensburger Leihkeeper Jonas Urbig bleibt es wie vereinbart bei seiner Rolle als Ersatzkeeper.
Hindernis-Parcours: Länderspiel und Großbaustelle
Knapp 9000 Zuschauer reisten zum Länderspiel der deutschen U21 gegen Bulgarien im Regensburger Jahn-Stadion an. Sie mussten sich im Vorfeld auf Behinderungen durch die zeitgleich beginnenden Bauarbeiten auf der A3 einstellen.
Das Stadion öffnete um 16.30 Uhr. Auf der A3 wurden ab 16 Uhr einige Autobahnfahrbahnen, unter anderem die Anschlussstelle (AS) Universität Richtung Passau, am Autobahnkreuz die Überleitungen von der A93 aus Richtung München und aus Richtung Hof auf die A3 in Richtung Passau gesperrt.
Für die Fahrtrichtung Passau zwischen dem Autobahnkreuz und der Anschlussstelle Regensburg Ost war nur eine Spur geöffnet. In Fahrtrichtung Nürnberg waren zwischen der Anschlussstelle Regensburg Ost und dem Autobahnkreuz nur zwei Fahrspuren geöffnet. Um Engpässen vorzubeugen, wurden deshalb Shuttlebusse am Hauptbahnhof eingesetzt.
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