Endlich wieder Wirtshaus!

Neustadt/WN. Seit dieser Woche ist in Bayern der Betrieb der Innengastronomie wieder erlaubt. Seit Dienstag sitzen auch wieder Gäste in der Neustädter Stadthalle. Auch Bürgermeister Sebastian Dippold gratuliert.

Stadthallenwirt Wolfgang Schlitter (links) und Bürgermeister Sebastian Dippold freuen sich über die Wiederöffnung.

„Wortwörtlich eine lange Durststrecke“, antwortet Bürgermeister Sebastian Dippold schmunzelnd auf die Frage, wie denn er die lange Schließung der Gastronomie empfunden habe. Dann wird er ernst: „Aber es geht hier nicht um die Gäste, auch wenn wir uns alle wieder freuen – es geht um die Cafébesitzer, die Wirte und Wirtinnen, die Schankkellner, Eisdielenbetreiber, Bierfahrer, die Brauereien, die Zoiglstuben – um all die, die so viel einstecken mussten und jetzt endlich wieder Licht am Ende des Tunnels sehen.“

Stellvertretend für alle Neustädter Gastronominnen und Gastronomen, von Schallercafe bis DJK-Sportheim – wo hoffentlich bald wieder Leben einkehrt – habe er dem „Wirt der Stadt“ symbolisch Blumen überreicht. „Das bedeutet für viele Menschen so viel – hier geht’s um Geselligkeit, um Miteinander. Das kann man nicht einfach so stehen lassen.“

Als Kommune habe man für einzelne Gastronomiebetreiber generell nicht viel tun können. Wo es aber möglich war, da habe man auch das Möglichste zu leisten. So verzichtet die Stadt heuer wieder auf die Gebühren für die Freisitze auf städtischem Grund: „Mehr ein symbolischer Betrag. Aber es geht um die Geste“, erklärt Dippold.

Stadthallenwirt Wolfgang Schlitter ist erleichtert, dass es endlich wieder losgeht. „Die Stadt hat sich mir gegenüber sehr respektvoll verhalten und mir in schwierigen Zeiten sogar die Pacht erlassen.“

XXL-Portion zur Wiedereröffnung

„Es hilft nichts, wenn wir hier die Hand aufhalten, auf Geld bestehen das uns theoretisch zusteht und wir uns dann einen neuen Pächter suchen dürfen, weil der alte hochverschuldet hinschmeißt“, sagt Dippold. „Da hätten wir unser Wirtshaus kaputt gemacht und eine Existenz zerstört. Das schadet uns nur selbst, ist einfach keine Art und das hat Wolfgang auch schlicht nicht verdient. Ich hoffe inständig, dass andere Vermieter, wo es ihnen möglich war, auch Nachsicht mit ihren Pächtern hatten. Aber jetzt können alle erst mal wieder aufsperren“, freut sich Dippold.

Offen hat das Restaurant „Zum WAM Bazi“ Dienstag bis Sonntag. Zur Wiedereröffnung hat sich Schlitter eine XXL-Karte überlegt, auf der er übergroße Gerichte liebevoll als „Schnitzelchen“ oder „Würstchen“ bezeichnet. Jeder der die Portion schafft, der muss nur Trinkgeld zahlen. Wer sie nicht schafft, der kriegt den Rest eingepackt mit nach Hause.

„Weggeschmissen wird nix!“, grinst Schlitter – und fügt an: „Wir freuen uns alle endlich wieder auf Gäste. Egal was Sie essen. Ich muss jetzt in die Küche, es ist Mittag…“

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