Energiekrise: Der Schulterschluss ist gelungen

Weiden. Vertreter aus Wirtschaft, der Stadt, der Banken, der IHK und der Stadtwerke saßen gemeinsam an einem Tisch, um die dramatischen Auswirkungen der Energiekrise zu besprechen. Ein Schreiben an die Politiker wird verfasst.

Im Mai hatte der Investor das Rathaus informiert, dass er das Turnerbund-Gelände nicht bebauen wird. Foto: David Trott

“Als einen ersten großen und wichtigen Schritt” bezeichnet Bürgermeister Reinhold Wildenauer in Vertretung des erkrankten Oberbürgermeisters Jens Meyer das Ergebnis des ersten Runden Tisches zur Energiekrise.

Lösungen für den gewerblichen Mittelstand

Wie bereits berichtet, suchen die Verbände der Wirtschaft, die Spitzen der Weidener Finanzwelt, das Kommunalunternehmen Stadtwerke und die Stadt Weiden nach Lösungen vor allem für den gewerblichen Mittelstand, um die Kostenexplosionen beim Erdgas, die Lieferkettenschwierigkeiten und die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit fehlenden Gasanbietern sowie Bezugsmöglichkeiten in den Griff zu bekommen.

Dramatische Schilderungen

Die dramatischen Schilderungen eines besonders betroffenen energieintensiven Betriebs verdeutlichen, dass die nördliche Oberpfalz den Schulterschluss braucht, um ein starkes Signal an die Bundes- und Landespolitik zu senden.

In einzelnen fachlichen Expertisen werden der neu gewählte Verwaltungsratsvorsitzende der Sparkasse Oberpfalz Nord, Hans-Jörg Schön und Thomas Ludwig für die Volks- und Raiffeisenbank, Florian Rieder für die IHK, der Vorstand des Kommunalunternehmens Johann Riedl und der Oberbürgermeister Lösungswege aufzeigen und an die große Politik weiterleiten.

Schreiben an die Politik wird vorbereitet

Ein entsprechendes Schreiben an alle örtlichen Bundes- und Landtagsabgeordneten, an Ministerpräsident Dr. Markus Söder und an Bundeskanzler Olaf Scholz mit konkreten Vorschlägen ist in Vorbereitung. Dabei besteht Einigkeit, dass schon die Bewältigung der Coronakrise gezeigt hat, welche Maßnahmen zielführend sind:

· Eine sofortige turnusgemäße Wiederaufnahme der regelmäßigen Ministerpräsidentenrunden, denn Deutschland braucht Gemeinsamkeit zwischen Bund und Länder.

· Die unverzügliche Bereitstellung von Unternehmenshilfen zur Abfederung der horrenden Energiekosten zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen nach dem Vorbild von Oktober-Hilfen, November-Hilfen und dergleichen. Berechnungsgrundlage könnte – ähnlich wie bei Corona – der Umsatzausfall oder auch die Energiekostenpreissteigerung gegenüber der Vor-Krisenzeit sein.

· Die Ausdehnung der Gewährung von Kurzarbeitergeld auch auf den Energiekrisenfall für energieintensive Betriebe und für eine eventuelle Gasmangel-Lage.

Runder Tisch prüft weitere Vorschläge

Der Runde Tisch prüft derzeit weitere Vorschläge und Maßnahmen, wie Webkonferenzen, Zeitungsanzeigen sowie Hilfsfonds oder die Entwicklung eigenständiger alternativen Energien vor Ort. “Wir wollen Rückhalt bieten, nicht Ängste schüren; Probleme müssen gelöst und nicht beklagt werden”, so der Grundkonsens und das Fazit von Bürgermeister Wildenauer, der seinen aufrichtigen Dank an alle Teilnehmer für deren Sachlichkeit und hohe Kompetenz aussprach.

* Diese Felder sind erforderlich.