Erfolgreiche Kooperation zur grundwasserschonenden Landbewirtschaftung

Lennesrieth. „Die Fläche hier im Wasserschutzgebiet zwischen Lennesrieth und Albersrieth ist auch über den Winter begrünt – folglich sind unsere Landwirte echte Grundwasserschützer“, bringt es die Wasserschutzbeauftragte des Marktes Waldthurn, Christine Griesbach auf den Punkt.

Pflanzenbaufachberater Martin Schreyer (links vorne) vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weiden erläutert die Versuchsreihe „Untersaat im Mais“ an der Demoanlage von Landwirt Georg Bocka im Wasserschutzgebiet Waldthurn. Foto: Franz Völkl

Die 12 Landwirte mit 89 Hektar Flächen im Wasserschutzgebiet und der Markt Waldthurn haben eine Kooperationsvereinbarung zur grundwasserschonenden Landbewirtschaftung geschlossen. Trotz empfindlicher Kälte haben sich am vergangenen Dienstagnachmittag Landwirte und Vertreter verschiedener Behörden im Wasserschutzgebiet Waldthurn zwischen Lennesrieth und Albersrieth eingefunden.

Stickstoff reduzieren

„Entscheidend ist, dass vor den Wintermonaten durch grundwasserschonende Landwirtschaft, hier mit der Einbringung von Untersaaten, der Reststickstoff geschickt reduziert wird“, erklärte Griesbach weiter.
Ziel dieser Wasserschutz – Vereinbarung Markt Waldthurn / Landwirte ist es, auf freiwilliger Basis die Flächen im Wasserschutzgebiet so zu bewirtschaften, dass das gewonnene Wasser frei von Rückständen ist und einen niedrigen Nitratgehalt aufweist. „Wir wollen die Landwirte nicht zu sehr einschränken, sie müssen schon jetzt stickstoffreduzierter arbeiten und haben dadurch weniger Ertrag.

Landwirt stellt Demoanlage zur Verfügung

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weiden, das Wasserwirtschaftsamt und der Bayerische Bauernverband erarbeiteten und begleiten zusammen mit dem Markt Waldthurn diese Vereinbarung mit den jeweiligen Bewirtschaftern der Flächen.
Landwirt Georg Bocka aus Irlhof (Markt Waldthurn) hat auf seiner Maisfläche schon im Sommer verschiedene Parzellen mit unterschiedlichen Pflanzen (z.B. Weidelgras, Weißklee, Rübsen) und Mischungen als sogenannten Untersaat angesät. Der Mais war zu diesem Zeitpunkt schon 25 cm hoch.

Schreyer stellt verschiedene Saattechniken vor – Acht verschiedene Versuche – Untersaat im Wasserschutzgebiet Waldthurn

Verschiedene Saattechniken wie zum Beispiel mit einem Hackgerät und die Aussaat zusammen mit der Gülleausbringung im stehenden Bestand wurden auf der Demoanlage von Landwirt Bocka verglichen.
Der Pflanzenbaufachberater Martin Schreyer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weiden, der die Demoanlage den Landwirten im Feld vorstellte, ist davon überzeugt, dass die Untersaat eine der wichtigsten Maßnahmen zur Sicherung einer guten Trinkwasserqualität ist. „Wir haben immer im Mais und Kartoffeln hohe Werte und haben niedrige Werte wenn Zwischenfrucht drin ist. Die Problematik ist, Zwischenfrucht und Mais zusammenzubringen, da im Oktober erst der Mais gehäckselt wird. Also müssen wir die Zwischenfrucht vorziehen und diese schon zuvor in den Mais reinbringen“.
Nach der Silomaisernte wächst die Untersaat weiter und bildet im Herbst einen dichten Bestand.

Untersaaten wirken sich positiv aus

Untersaaten haben zudem noch viele weitere positive Eigenschaften, wie zum Beispiel die Verminderung der Bodenerosion und die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Zum Vergleich ist eine sog. Nullparzelle ohne Pflanzenbewuchs in den Versuch mit integriert. Erste Ergebnisse zeigen, dass der Nitratgehalt im Boden durch den Anbau einer Untersaat gesenkt werden kann. Interessierte aus dem Bereich Etzgersrieth und Eslarn verfolgten die Ausführungen der Experten.

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