Erfolgreiche Premiere des Weihnachtsmusicals “Himmel auf Erden”

Waldthurn. Die sechswöchigen Proben haben sich gelohnt: Mit “Himmel auf Erden” hat sich die AG JuLaTatzKi bereits zum zweiten Mal an die Aufführung eines Musicals gewagt. Mit einer alten Geschichte, die durchaus Parallelen zur heutigen Zeit aufweist präsentierte sie fetzige Chorstücke, poppige Balladen und eingängige Songs.

Von Tanja Pflaum 

Die Aufführung begann mit der Wanderung nach Bethlehem. Zuerst kamen die Musiker der Live-Band in die Turnhalle und begaben sich auf ihre Plätze. Ihnen folgten immer mehr Sänger und Darsteller mit rhythmischen Sprechgesängen („Jetzt hört mir zu, der Kaiser spricht!“, „Volkszählung, Volkszählung, heute ist Volkszählung“, „Packen, laufen, Haus verkaufen“). Die Kakophonie endete mit einem lauten „So ein Chaos – jetzt hab ich genug!” Danach war es mucksmäuschenstill in der Halle. Die über 70 Chormitglieder, die alle in passende Gewänder gekleidet waren, begaben sich, begleitet von der Band,  schweigend auf ihre Plätze. Mit dem Lied „Das ist die Volkszählung von ganz Israel“ startete die Geschichte.

Johannes Pflaum, der die Rolle des Josef verkörperte, saß in seiner Werkstatt, als sein bester Freund Ruben (Dr. Michael Troidl) hereinstürmte und sie über die bevorstehende Volkszählung sprachen. Josefs Sorgen brachte Pflaum in dem gefühlvollen Lied „Ich wollte heimlich weg von hier“ ausdrucksstark zu Gehör. Im nächsten Bild traf Josef auf seine Verlobte Maria, die überzeugend von Theresa Anzer gespielt wurde. Auch Maria war von der Reise nach Bethlehem nicht begeistert. In einem wunderschönen Duett „Herr, begleite unsre Reise“ baten Josef und Maria um Gottes Segen. Im Hintergrund sang der mehrstimmige Chor leise mit, bevor sich die beiden von Ruben verabschiedeten.

Himmel auf Erden Musical
Josef (Johannes Pflaum) und Maria (Theresa Anzer) harmonierten nicht nur stimmlich bei den vielen Duetten, die sie unterstützt vom Chor sangen.

In Bethlehem angekommen

Maria war von dem langen Weg erschöpft und glaubte es nicht mehr zu schaffen. In dem Duett „Halte durch“ machte Josef seiner Verlobten Mut. Während sich das Paar noch auf dem Weg nach Bethlehem befand, hörte das Publikum das „zackige“ Lied der Torhüter „Wir sind die Wachen“. Die nächste Szene stand ganz im Zeichen der Suche nach einem Zimmer – und könnte durchaus so auch in der heutigen Zeit stattfinden.

Als Josef an die erste Türe klopfte, öffnete eine gestresste, vielbeschäftigte Managerin (Hannah Reil), die das Paar aber brüsk abwimmelte. Hinter der zweiten Tür – Pink mit viel Glitzer- tobte das Leben. Es öffnete ein Party-Girl (Annelie Kraus), das lieber feiert, sich aber trotzdem echte Freunde wünscht. Die dritte Tür öffnete eine überforderte Hausfrau und Mutter (Alexandra Jaworski). Auch sie kann und will die beiden Asylsuchenden nicht aufnehmen. In dem Song „Abgeschoben, ausgegrenzt, die Türe ist zu“, den man durchaus als zeitkritisch bezeichnen kann, beschrieben die drei Hausbesitzer ihre Situation und äußerten ihre Wünsche. Nach dem bittenden Lied „Öffne deine Herzenstür“ entdeckten Josef und Maria eine vierte Tür. Eine einfache Frau (Annika Pankotsch) öffnete ihnen und ließ sie schließlich in ihrem Stall übernachten.

Die Krippe im Stall

Auf einem Feld vor Bethlehem saßen fünf Hirten, die über die Volkszählung und das Erscheinen des Retters Immanuel diskutierten, der „die Römer endlich aus dem Land vertreiben soll“. Plötzlich erschien ihnen der Engel Gabriel (gesungen von Maria Voith), der von zwölf kleinen Engelchen begleitet wurde. Nach dem „Gloria – Ehre sei Gott“, machten sich die Hirten auf den Weg zum Stall. Zur Ehre des Neugeborenen sangen sie gemeinsam mit dem Chor das Lied von „Immanuel“. Die Solostimmen in diesem ruhig dahinfließenden Song gehörten zu Christina Pleyer und Franziska Sier.

Als letztes Lied erklang der Titel des Musicals „Himmel auf Erden“ bei dem Christina Bodensteiner den Solopart übernahm. Für den „Abspann“ hatte man sich auch etwas Besonderes einfallen lassen: Jeder, der in irgendeiner Art und Weise beim Musical beteiligt war, wurde namentlich und mit einem kurzen Spruch vorgestellt. Manuela Grünauer dankte allen Beteiligten für die Unterstützung während des letzten Jahres.

In der lautstark geforderten Zugabe schlugen JuLaTatzKi einen Bogen zurück zum ersten Musical „Sternstunde in Bethlehem“ und sangen „Erhebe dein Herz“, in dem „Stille Nacht“ eingebettet erklang. Viele der Musicalbesucher blieben auch nach Ende der Vorstellung gerne in der Turnhalle und feierten mit den Sängern, Musikern und Darstellern die gelungene Premiere von „Himmel auf Erden“.

Himmel auf Erden Musical
Die Hirten auf dem Feld diskutierten über die bevorstehende Volkszählung. Im Hintergrund ist die wunderbar gemalte kulisse von Christine Hörig zu sehen.

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