Erfolgreiche Tarifkämpfe sichern Sozialleistungen in Weiden

Weiden. Gewerkschaftssekretärin Nicole Rufin berichtete in Weiden über erfolgreiche Tarifverhandlungen in den Bereichen Post, Telekom und Logistik, die einen Inflationsausgleich sichern konnten, bis auf den Bereich StraBAG. Es wurden auch Kündigungsschutzmaßnahmen durchgesetzt und die Bedeutung des Arbeitsschutzes hervorgehoben. Sie warnt vor Einschnitten in Sozialsystemen und betont die Notwendigkeit einer gerechten Sozialpolitik, die ein Zweiklassensystem vermeidet.

von links: Karin Neugirg, Nicole Rufin, Gerhard Merkl Foto: Manfred Haberzeth

In einer Versammlung der Gewerkschaft Ver.di in Weiden, die sich mit den Belangen von Senioren befasst, gab Nicole Rufin, Gewerkschaftssekretärin im Bereich Post, Telekom und Logistik, einen umfassenden Überblick über die kürzlich abgeschlossenen Tarifverhandlungen. Dabei hob Rufin hervor, dass „in allen Branchen erfolgreich Tarifverhandlungen geführt werden konnten“, außer im Tarifbereich von StraBAG, der noch offen ist. Besonders betonte sie die Bedeutung der ausgehandelten Inflationsausgleiche, die für die 16 Einzelunternehmen in ihren Fachgebieten festgelegt wurden.

Langfristiger Kündigungsschutz trotz langer Laufzeit der Verträge

Ein weiteres wichtiges Thema, das Rufin ansprach, war der Kündigungsschutz. „Dafür konnten in den Unternehmen, die umstrukturiert werden, Kündigungsschutzmaßnahmen durchgesetzt werden“. Ebenfalls wurden Fortschritte im Bereich Arbeitsschutz, wie beispielsweise in der Paketzustellung, erzielt, allerdings bleibt die Nachunternehmerhaftung weiterhin ein Streitpunkt.

Bedeutende Auswirkungen auf Beamte

Diese Tarifabschlüsse haben laut Rufin auch signifikante Auswirkungen auf Beamte. Sie betonte, dass sich „in nächster Zeit ein Kampf um die Sozialsysteme abzeichnet. Ob Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Rentenentwicklung, überall drohen Einschnitte“. Rufin zeigt sich besorgt über eine schwindende finanzielle Basis der Sozialsysteme, die durch steuerfreie Millioneneinkommen weiter belastet wird. Dies führe zu steigenden Beiträgen und gefährde damit die Verteilungsgerechtigkeit innerhalb der Gesellschaft.

Kampf gegen das Zweiklassensystem im Sozialbereich

„Wir werden uns einem Rückzug aus der Solidarität entgegenstellen“, erklärte Rufin entschieden. Sie fordert, dass sowohl Arbeit als auch Systeme der sozialen Sicherheit wie Krankenversicherung und Renten für ein auskömmliches Leben sorgen müssen. Dies beinhaltet auch den Kampf gegen ein sich ausweitendes Zweiklassensystem im Gesundheits- und Sozialbereich. Die positive Resonanz auf ihre Ausführungen unter den Teilnehmenden zeigte, dass diese Themen bei den Ver.di-Senioren in Weiden auf offene Ohren treffen.

Abschließend kann festgehalten werden, dass die Tarifverhandlungen zwar in vielen Bereichen Erfolge vorweisen können, die Herausforderungen für die zukünftige Gestaltung der Sozialsysteme jedoch bedeutend bleiben. Nicole Rufins Einsatz und ihre deutlichen Worte unterstreichen die Notwendigkeit, sich diesen Problemen entschlossen zu stellen, um gerechte Lösungen für alle zu finden.

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