Erinnerung an Kriege als Mahnung für die Menschen

Döllnitz/Leuchtenberg. Der Volkstrauertag zu Gedenken der vielen Toten der ersten beiden Weltkriege konnte dieses Jahr wieder stattfinden. Die Kriege sollen als Mahnung in Erinnerung bleiben, damit die Menschen ihre Probleme friedlich lösen.

Am Mahnmal sprach der Priester Gebete zum Gedenken der Toten. Bild: Sieglinde Schärtl
Der Bürgermeister legte mit den Vereinen an beiden Mahnmalen Kränze nieder. Bild: Sieglinde Schärtl

Nach einer einjährigen Zwangspause konnte dieses Jahr wieder der Volkstrauertag zu Gedenken der vielen Toten des Ersten und Zweiten Weltkrieges stattfinden. Der Bürgermeister Anton Kappl bezeichnete es als Freude, den Volkstrauertag, der seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil in Döllnitz und Leuchtenberg ist, wieder würdig zu begehen.

Der Volkstrauertag ist immer noch anders als die Jahre zuvor, denn wir sind noch mitten in der Corona-Pandemie und es ist noch kein Ende in Sicht. Trotz Aufatmen im Sommer werden wir gerade eines Besseren belehrt.

Vor den Feiern an den Kriegerdenkmälern hielt Pfarrer Adam Nieciecki in der Sankt Jakobus Kirche Döllnitz und im Pfarrheim Leuchtenberg die Gedenkgottesdienste ab. Am Mahnmal sprach der Priester Gebete zum Gedenken und segnete die Stätten. In Döllnitz rief Helmut Bamler, Mitglied der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK), die Opfer beider Kriege mit Namen und Ort in Erinnerung. In Leuchtenberg übernahm dies Jürgen Scharff von der SRK.

Beteiligte Vereine

Am Mahnmal versammelten sich in Döllnitz die Soldaten- und Reservistenkameradschaft und die Feuerwehr Döllnitz mit ihren Fahnenabordnungen, die Feuerwehr aus Wittschau / Preppach und einzelne Gläubige. Unter dem Kommando des Vorsitzenden Bernhard Kammerer setzte sich der Zug unter den Klängen der Bläsergruppe der Stadtkapelle Weiden mit dem Dirigenten Hubert Rupprecht in Marsch. Die Kapelle spielte auch an den Mahnmälern.

In Leuchtenberg beteiligten sich der Krieger- und Soldatenverein, die Soldaten- und Reservistenkameradschaft, die Feuerwehren aus Leuchtenberg und Lerau, der Männergesangverein “Liederkranz” und die Katholische Landjugendbewegung.

Bedeutung des Volkstrauertages

Bürgermeister Kappl ging in seiner Ansprache nicht nur auf die Opfer der beiden Kriege vor 75 Jahren ein, sondern auch auf die Opfer der Bürgerkriege, Krisenherde der neuen Zeit und die Deutschen Opfer der Bundeswehr auf dem Balkan in Afghanistan und Afrika. Er gedachte auch der Opfer der “modernen Kriegsführung”, der Terroranschläge und der Fremdenfeindlichkeit.

“Die Anzahl an Menschen, die noch Kriegserlebnisse erzählen können, wird immer geringer. Es fällt den Jüngeren oft schwer, die Bedeutung des Volkstrauertages in der Tiefe zu verstehen. Wie weit die Kriege noch nachwirken in den Kriegskindern und -enkeln ist eine ganz persönlich beantwortete Frage”, so das Gemeindeoberhaupt.

Orte der persönlichen Trauer und des Lernens

“Es gibt vermehrt die Spurensuche der dritten und vierten Generation mit Blick auf Angehörige, ihr Erleben und ihr Schicksal im Krieg. So sind die Ehrenmale die Orte der persönlichen Trauer und des Lernens.” Der Bürgermeister hofft auch, dass der Volkstrauertag ein Gespür vermitteln kann, was Krieg, Gewalt und Flucht bedeuten. Daher ist es wichtig, Gespräche in Familien oder Vereinen über Generationen hinweg zu suchen.

Kriege und ihre schrecklichen Folgen müssen als Mahnung in Erinnerung bleiben, damit Menschen ihre Probleme friedlich lösen. So steht unser Leben im Zeichen der Hoffnung und der Versöhnung unter den Menschen mit Verantwortung für Frieden zu Hause und in der ganzen Welt. In einer Schweigeminute bat er darum, dass die Versammelten der Opfer besonders gedenken.

Danksagungen

Danach legte er mit den Vereinen an beiden Mahnmale Kränze nieder. Er dankte den Vorsitzenden Gerhard Kammerer mit seinen Kameraden vom Krieger- und Soldatenverein Leuchtenberg, Alfred Eckl von der Reservistenkameradschaft und Bernhard Kammerer von der SRK Döllnitz für die Instandhaltung der Mahnmale und die Vorbereitungen zum Gedenktag an beiden Stätten.

Am Ehrenmal in Döllnitz hielt Anton Kammerer die Wache und in Leuchtenberg Gerhard Kraus und Thomas Kick. Während des Gedenkens wurden beim Lied “Ich hatt’ einen Kameraden” je drei Böllerschüsse abgegeben. Mit der Bayernhymne und dem Deutschlandlied endete jeweils die Feier.

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