Ersatzhorst für Storchenpaar jetzt bezugsfertig

Weiden. Jetzt ist der neue Stochenhorst auch umzugsfertig und bequem! Im kommenden Jahr soll mit der Sanierung des maroden Dachstuhls des Rathauses begonnen werden. Nachdem die Arbeiten auf dem Dach ganzjährig durchgehend stattfinden müssen, ist es notwendig, während der Zeit der Sanierungsmaßnahmen am Alten Rathaus für die Dauer von ungefähr 1-2 Jahren den dortigen Storchenhorst zu schließen.

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Bürgermeister Jens Meyer, Kulturamtsleiterin Petra Vorsatz, Anton Landgraf, Ingenieurbüro ALS, Dipl. Ing (FH) Tobias Dietl, Abteilung Hochbau- und Gebäudemanagement (von links) haben sich vom Ersatzhorst für Familie Adebar selbst ein Bild gemacht. Foto: Stadt Weiden

Hierzu ist die Zustimmung der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung notwendig. Kann diese nicht erteilt werden, hätte dies zur Folge, dass die Baumaßnahmen nur auf die Wintermonate außerhalb der Brutzeit beschränkt bleiben müssten. Dies würde eine aufwändige, gegebenfalls sogar beheizte, Schutzdachkonstruktion und Einhausung des kompletten Rathauses nach sich ziehen. Die Baumaßnahme müsste auf mehrere Bauabschnitte aufgeteilt und während der Brutphasen immer wieder unterbrochen werden, was zu einer Bauzeitverlängerung, zu nicht gewollten Stillstandzeiten und Baupreiserhöhungen führen würde. All dies würde immensen Mehrkosten verursachen. Hinzu kämen auch die sicherheitstechnischen Aspekte für die Umgebung (Weihnachts- und Wochenmärkte, etc.), die aus einem solch aufwändigen Baustellenbetrieb resultieren. Das beauftragte Ingenieurbüro beziffert die aus einer Winterbaustelle mit zeitlich deutlich längerem Bauablauf resultierenden Mehrkosten schon jetzt auf mehrere Hunderttausend Euro.

Um diesen Aufwand zu umgehen, hat die Hochbauabteilung in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde bereits im Vorfeld nach einer Alternativlösung gesucht. Unter Rücksprache mit der Weidener Storchenbetreuerin, Helga Bradatsch, hat man sich entschlossen, dem Storch schon jetzt ein Ausweichquartier auf dem First des Alten Schulhauses anzubieten. Nachdem der Dachfirst dort bereits von den Altstörchen regelmäßig besucht und als Schlafplatz genutzt wird, ist laut Bradatsch davon auszugehen, dass der Ersatzhorst im kommenden Jahr auch von den Altvögeln als Nistgelegenheit angenommen wird. Dies würde letztlich die Stadt Weiden bei ihrer Argumentation gegenüber der Höheren Naturschutzbehörde, den bestehenden Horst vorübergehend zu schließen, unterstützen und so eine sehr viel teurere, längere und aufwändigere Baustelle auf dem Alten Rathaus vermeiden helfen.

Ersatzhorst jetzt bezugsfertig

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Stefan Dürgner, Stadtgärtnerei bestückte den Ersatzhorst mit frischem Nistmaterial aus Weidengeflecht: Foto: Karin Wilck.

Der Ersatzhorst wurde bereits installiert und nun noch von der Stadtgärtnerei zusammen mit der Feuerwehr nach Angaben von Bradatsch und der Unteren Naturschutzbehörde unter den Augen von Bürgermeister Jens Meyer und den verantwortlichen Rathausmitarbeitern mit dem entsprechenden Nistmaterial ausgekleidet. Es bleibt zu hoffen, dass das Weidener Storchenpaar bei der Rückkehr aus ihrem Winterquartier im kommenden Frühjahr den Ersatz auch dankbar annimmt und sich so eine aufwändige Baustelle am Alten Rathaus umgehen lässt.

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