Es kehrt wieder Leben ein ins Sparkassengebäude

Weiden. Recht leer ist es geworden in den vergangenen zwei Jahren im großen Gebäude der Sparkasse Oberpfalz Nord. Und daran war nicht nur Corona schuld. Doch ab Juni wird sich das Haus im Herzen von Weiden wieder mit Leben füllen. Die Vorhut des Landesamts für Finanzen wird mit zunächst circa 15 Leuten einziehen. Später einmal soll die komplette Behörde mit ihren 300 Mitarbeitenden von München in die Max-Reger-Stadt umziehen.

Die Sparkasse Oberpfalz Nord bekommt
Die Sparkasse Oberpfalz Nord bekommt “Zuwachs”. Ab 1. Juni zieht in ihr Gebäude in Weiden die Vorhut des Landesamts für Finanzen ein. Darüber freuen sich (von links) Vorstandsvorsitzender Ludwig Zitzmann, Landesamt-Vizepräsidentin Heidi Werner-Stemmer, MdL Stephan Oetzinger, Regierungsdirektor Roland Zellmer vom Landesamt, und OB Jens Meyer. Foto: Udo Fürst
Die Mitarbeiter des Landesamts werden im zweiten Stock des Sparkassengebäudes untergebracht. Foto: Udo Fürst
Die Mitarbeiter des Landesamts werden im zweiten Stock des Sparkassengebäudes untergebracht. Foto: Udo Fürst
Vorstandsvorsitzender Ludwig Zitzmann (Zweiter von rechts) erläuterte das Prozedere des Einzugs und den Wandel der Sparkasse Oberpfalz Nord. Aufmerksame Zuhörer waren MdL Stephan Oetzinger, Heidi Werner-Stemmer und Roland Zellmer vom Landesamt für Finanzen sowie OB Jens Meyer (von links). Foto: Udo Fürst
Vorstandsvorsitzender Ludwig Zitzmann (Zweiter von rechts) erläuterte das Prozedere des Einzugs und den Wandel der Sparkasse Oberpfalz Nord. Aufmerksame Zuhörer waren MdL Stephan Oetzinger, Heidi Werner-Stemmer und Roland Zellmer vom Landesamt für Finanzen sowie OB Jens Meyer (von links). Foto: Udo Fürst

Es gibt ja derzeit nicht viel Grund zur Freude angesichts der großen Probleme auf der Welt. Zumindest für gut eine Stunde war dies am Donnerstag bei der Sparkasse Oberpfalz Nord anders: Es wurde zwar nicht groß gefeiert, sich aber zumindest richtig gefreut über einen Zuwachs der besonderen Art.

Die ersten Mitarbeiter des Landesamts für Finanzen werden gemäß dem Beschluss der Staatsregierung zur Behördenverlagerung vorübergehend in das Sparkassengebäude ziehen. Untergebracht wird das Landesamt auf 900 Quadratmetern im zweiten Stock. Weil der Personalbedarf des Amtes in den nächsten Jahres erst anwachsen wird, ist vorerst nur eine Teilfläche des späteren Bürobedarfs notwendig.

“Glücksfall für Weiden”

Oberbürgermeister Jens Meyer (SPD) freute sich riesig über die Entscheidung des Freistaats, der Wort gehalten habe. Und er dankte dem Landtagsabgeordneten Stephan Oetzinger (CSU), der die Sache mit viel Herzblut vorangetrieben habe. “Das ist ein Glücksfall für Weiden und für uns ein Aushängeschild”, sagte Meyer.

Im nächsten Schritt suche man nun nach einem geeigneten Gebäude, um alle 300 Mitarbeiter der Behörde unterzubringen. Es gebe zwar noch keine konkreten Pläne, aber er sei sicher, dass man auch hier eine gute Lösung finden werde. Den künftigen Landesamtsbeschäftigten versprach der Oberbürgermeister eine “hohe Aufenthaltsqualität im Herzen von Weiden” in unmittelbarer Nähe zur Fußgängerzone und zu den Parkanlagen.

Ein freudiger Tag

MdL Stephan Oetzinger sprach von einem freudigen und sehr erfolgreichen Tag für die ganze Region. “Wir sind auf einem sehr guten Weg. Das war jetzt ein erster, großer Etappenschritt.”

Das Landesamt sei im Sparkassengebäude sehr gut aufgehoben und es sei ein große Player, der bald vielen jungen und qualifizierten Menschen aus der Region eine großartige berufliche Perspektive bieten werde. Er dankte Ludwig Zitzmann für seine Initiative und lobte den Vorstandsvorsitzenden als vorausschauenden Visionär.

Wandel in der Bankenwelt

Der Sparkassenboss schilderte den Wandel in der Bankenwelt im allgemeinen und bei der Sparkasse Oberpfalz Nord im speziellen, durch den der Einzug des Landesamts erst eine Option geworden sei. “Wir haben uns schon im Januar 2020 vor dem Ausbruch von Corona mit diesem Thema befasst. Auch aufgrund der digitalen Vernetzung ist es nicht mehr zwingend notwendig, dass alle Abteilungen zentral untergebracht sein müssen.”

So habe man eine bisher in Weiden untergebrachte Abteilung ins Regionalcenter nach Tirschenreuth verlagert. “Und weil diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überwiegend aus dieser Region kommen, bedeutete dies eine Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit und der Nachhaltigkeit.”

Alle haben profitiert

Heute seien laut Zitzmann 180 Sparkassenangestellte “in Mobilität”. Und die umfasse nicht nur das Homeoffice, sondern viele andere Bereiche und Aufgaben wie E-House oder Desk Sharing. Man sei dieses große Thema sehr behutsam angegangen und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Nicht zuletzt spare man dadurch enorme Energie- und Mobilitätskosten.

“Es ist sinnvoll, sich über nachhaltige Ressourcen Gedanken zu machen und letztlich haben alle davon profitiert. Wir haben so in einer Art Quadratur des Kreises alles unter einen Hut gebracht”, sagte der Vorstandsvorsitzende und so sei der Zuwachs durch das Landesamt die logische Konsequenz des vorausschauenden Handelns.

Bewerbungen willkommen

Die Vizepräsidentin des Landesamts für Finanzen, Heidi Werner-Stemmer, versprach attraktive Arbeitsplätze für junge Leute aus der Region. “Aus München zieht kein Mitarbeiter nach Weiden. So haben wir in einigen Jahren, aber auch jetzt schon einen großen Bedarf an qualifizierten Leuten. Der größte Schwung unserer künftigen Angestellten wird aus der Region kommen.” Dabei baue man vor allem auf duale Studierende und freue sich über jede Bewerbung. “Wir werden in großem Umfang einstellen”, sagte Roland Zellmer, der Leiter des Landesamt-Aufbaustabs.

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