Eschenbach feiert: 155 Jahre „Dem Nächsten zur Wehr“

Eschenbach. Vor 155 Jahren gründete sich die Freiwillige Feuerwehr Eschenbach. Dieser Anlass soll mit einem Jubiläumsfest gebührend gefeiert werden.

Im Jahr 1928 präsentierte sich die Wehr beim 60-jährigen Gründungsjubiläum mit einer eigenen Feuerwehrkapelle. Foto: privat

Zu einer Bürgerwehr schloss sich Mitte des 19. Jahrhunderts Eschenbachs Männerwelt zusammen, um bei Katastrophenfällen besser helfen zu können. Kameradschaft und Hilfsbereitschaft waren schon damals wie heute für viele Menschen ein Gebot der Stunde.

Eine starke Gemeinschaft

Die Bürger bildeten eine Gemeinschaft, um im Ernstfall in mannschaftlicher Geschlossenheit Brände zu bekämpfen. Das war auch bitter notwendig. 155 Jahre ist es her, dass zwei schwere Feuer in Eschenbach wüteten und die Stadt fast gänzlich einäscherten. Die Brandbekämpfung geschah damals noch mit primitiven Hilfsmitteln.

Feuereimer und Feuerhacken waren die wichtigsten Gerätschaften. Erst viel später halfen Handdruckspritzen und Kufenwagen, in denen Wasser zur Brandstelle gefahren wurde. Für die Ausrüstung mussten die Bürger selbst aufkommen.

„Dem Nächsten zur Wehr“

Bei den verheerenden Großfeuern war auch die Bürgerwehr überfordert. Organisiertes Löschen gab es nicht. Die Eschenbacher waren mit der Rettung der eigenen Habseligkeiten beschäftigt. Die Flammen äscherten im Mai 1868 63 Wohn- und 93 Nebengebäude ein, 400 Menschen wurden obdachlos. Der Ruf nach einer organisierten Wehr stieß auf offene Ohren. Er führte am 10. Oktober 1868 zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Eschenbach.

An diese Gründerjahre gilt es zu erinnern, wenn die Wehr am kommenden Sonntag, 11. Juni, auf ihre Gründung vor 155 Jahren zurückblickt. Es war damals eine andere Welt. „Aber die Bereitschaft, den Menschen in Notlagen zu helfen, ist immer noch das Credo der Wehr“, sagt Feuerwehr-Vorstand Korbinian Dunzer. Dem Nächsten zur Wehr! Dieser Wahlspruch ist auch in den Stoff der wertvollen Feuerwehrfahne eingestickt.

Großes Fest zum Jubiläum

155 Jahre Feuerwehr Eschenbach – ein etwas ungewöhnliches Jubiläum, dass die Brandschützer mit einem Gartenfest verbinden. Das Programm wird jedoch einem Jubiläumsfest gerecht, betont Vorstand Korbinian Dunzer.

Der Festtag beginnt mit einem Kirchzug, der traditionell den Stadtberg hinab zieht. Aufstellung ist um 8 Uhr an der Bergkirche. Um 8.30 Uhr findet dann ein Festgottesdienst nicht in St. Laurentius, sondern am Feuerwehrhaus statt. Ein Weißwurst-Frühschoppen schließt sich an. Ganztags bietet die Wehr eine große Auswahl an herzhaften Schmankerln an.

An den Essensständen besteht die Qual der Wahl. Ab 13 Uhr ist dann der Kaffee- und Kuchenstand geöffnet. Auch ein „To-go-Service“ wird angeboten. Für die Kinder sorgen eine Hüpfburg, Kinderschminken und ein Wasserlabyrinth für Abwechslung. Musikalisch wird der Festtag von der Stadtkapelle Eschenbach begleitet.

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