Eschenbacher Fußballer fühlt sich pudelwohl in den USA

Eschenbach. Neben Eva Gradl ging auch Oliver Danzer im Sommer in die USA, um am McPherson College zu studieren und Fußball zu spielen (wir berichteten). In folgendem Interview blickt er auf ein erfolgreiches halbes Jahr zurück.

Oliver Danzer im Trikot der McPherson College. Foto: Privat
Oliver Danzer im Trikot der McPherson College. Foto: Privat
Das Team des McPherson College. Foto: privat
Das Team des McPherson College. Foto: privat
Foto: Privat
Foto: Privat

Der Anfang in den USA war etwas stressig?

Oliver Danzer: Ja, wir haben das Visum etwas spät bekommen und am selben Tag noch den Flug gebucht. So kam ich im Collage an, aber die Kameraden waren alle schon eine Woche vorher da und ich kam drei Tage zu spät ins Training.

Wie waren die ersten Tage in der neuen Umgebung?

Danzer: Unser Coach, mit dem ich ja bereits in Deutschland Kontakt hatte, hat mich am Montag vom Flughafen abgeholt. Er zeigte mir auch kurz das Collage und am Dienstag war ich dann das erste Mal auf dem Platz mit dem Team. Da musste ich gleich mal einen Leistungstest machen und habe zu spüren bekommen, was hier gefordert wird.

Spielen in der Mannschaft auch weitere Europäer?

Danzer: Ich habe auch Deutsche mit im Team, was natürlich sehr hilfreich ist. Aber auch Niederländer, Belgier oder Franzosen. Im Tennisteam spielen auch einige Europäer, was es einfacher macht. Außerdem sind da Südamerikaner und natürlich Spieler aus den USA.

Hattest Du Heimweh?

Danzer: Das war bei mir eigentlich nicht so krass. Aber ich habe es im eigenen Zimmer mitbekommen. Ein 17-jähriger Portugiese war mit mir auf der Stube und hat es nur acht Wochen ausgehalten. Ihm fehlten einfach die Familie und seine Freundin.

Wie muss man sich deinen Tagesablauf vorstellen?

Danzer: Montag war der stressigste Tag. Da ging es um 6 Uhr morgens mit Kraftübungen los, um 7:30 Uhr war Frühstück, dann ging es in den Unterricht bis Mittag. Nach einer weiteren Unterrichtsstunde ging es um 15 Uhr zum zweistündigen Training. Dann war Abendessen und am Zimmer mussten wir uns auf den Unterricht am folgenden Tag vorbereiten. Die anderen Tage waren etwas lockerer, weil wir morgens keine Kraftübungen hatten. Abends war immer frei.

Was willst du nun genau studieren?

Danzer: Auf jeden Fall etwas mit Sport, das war von Anfang an klar. Sportwissenschaften sind aufgeteilt in Sportmanagement und Sport Studium (Statis), was ich nun mache. Hier kann man in den USA den Personell Coach oder Fußballtrainer auf der Highschool oder dem Collage machen. Oder den einfachen Sportlehrer.

Wie sah es fußballerisch aus?

Danzer: In der Vorbereitung war es so gemischt. Von zwei Spielen konnten wir eines knapp gewinnen. Für mich persönlich ist die Vorbereitung ganz gut gelaufen, ich habe gleich von Anfang an gespielt. Leider habe ich mich nach vier Wochen verletzt und war etwa einen Monat raus. Doch irgendwann wollte ich wieder auf dem Platz stehen und habs wieder versucht. Da unser medizinisches Team sehr gut ist, konnte ich nach drei Trainingseinheiten wieder spielen.

Wie stark ist dieses Team denn überhaupt einzuschätzen?

Danzer: In Deutschland könnte man sie mit einer guten Landesligamannschaft vergleichen. Unseren jungen Spielern fehlte es halt einfach an Erfahrung. Ich bin mit 24 Jahren der Zweitälteste. Wir haben in unserer Gruppe Spiele 1:6 und 0:7 verloren, daran sieht man das hohe Level hier. In der Conferenzleague sind wir Vierter geworden und im Halbfinale ausgeschieden. Danach gab es etwas Freizeit und wir sind auch mal mit dem Team raus.

Wie sieht die Zukunft aus?

Danzer: Ich will auf jeden Fall am Collage noch zwei Jahre machen, mir gefällt es einfach sehr, sehr gut hier. Ich habe aber auch vor, an eine größere Uni zu wechseln, weil es sportlich und schulisch sehr gut läuft bei mir. Vor dem Flug in die USA war ich mir sicher, nach der Zeit komme ich zurück nach Deutschland. Jetzt kann ich mir es sogar vorstellen, hier zu leben und zu arbeiten.

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