Experten: Wirtschaft kämpft sich langsam aus der Krise

München. Die Wirtschaftsforscher des Münchner ifo Instituts machen Mut: In der zweiten Jahreshälfte wird die Konjunktur wieder anziehen.

Erste Hoffnungsfunken verspürt die aktuelle Sommerprognose des ifo Instituts in München. Symbolbild: OberpfalzECHO

Die nagelneue Sommerprognose des Münchner ifo Instituts ist kein traumhaftes Sommermärchen. Aber die Zahlen, die die Wirtschaftsforscher jetzt in Leipzig vorstellten, machen zumindest Mut. „Die Wirtschaft arbeitet sich langsam aus der Krise heraus. Das zweite Halbjahr 2024 dürfte besser ausfallen als das erste“, erläutert ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Auch wenn die meisten Unternehmen die Lage aktuell noch immer als schlecht bewerten – beim Blick in die Zukunft hellen sich ihre Gesichter dann doch wieder auf.

Abwärtstrend beim Bau hält an

Definitiv nichts zu lachen haben wird nach wie vor die Bauwirtschaft. Nach Ansicht der Wissenschaftler dürfte sich der Abwärtstrend in der Branche weiter fortsetzen. Fest steht für die Experten außerdem: die Fußball-Europameisterschaft wird der deutschen Konjunktur keinen Schub geben.

Die Münchner haben ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum nach oben korrigiert, von ursprünglich 0,2 auf jetzt 0,4 Prozent. Und für 2025 sagen sie sogar ein Plus von 1,5 Prozent voraus. Abwärts geht es hingegen mit der Inflation von 5,9 Prozent im vergangenen Jahr auf heuer 2,2 Prozent. Im kommenden Jahr soll sie nur mehr bei 1,7 Prozent liegen.

Zwei weitere Zinssenkungen?

Was stimmt die Experten so optimistisch? Da ist zum einen die Kaufkraft der privaten Haushalte, die weiter gestärkt wird. Zudem werden sich der weltweite Warenhandel und die globale Industrieproduktion erholen. Eine Lockerung der Geldpolitik in den Industrieländern schafft Anreize für Investitionen. Die Zinsen werden weiter zurückgehen. Beim ifo Institut rechnet man heuer mit zwei weiteren Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB).

Zunehmen wird heuer auch die Zahl der Beschäftigten um 200.000 auf dann 46,1 Millionen. Im kommenden Jahr sollen weitere 100.000 Erwerbstätige hinzukommen. Die Arbeitslosenquote wird sich 2025 bei 5,6 Prozent einpendeln. Abwärts geht es mit dem Staatsdefizit von aktuell 99 Milliarden Euro auf 73 Milliarden, um dann 2025 bei 54 Milliarden Euro zu stoppen.

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