EZB senkt Leitzins: Was tun Anleger jetzt?

Nordoberpfalz. Die EZB hat den Einlagenzinssatz innerhalb von 12 Monaten von 4 Prozent auf 2 Prozent gesenkt. Höhere Renditen im Dollarbereich und verschiedene Anlagemöglichkeiten für Anleger werden diskutiert.

Symbolbild: Pixabay

Bereits zum achten Mal hat die EZB den Einlagenzinssatz gesenkt. Von vier Prozent wurde innerhalb von zwölf Monaten der Zins auf nun 2,0 Prozent gesenkt. Neben der inzwischen wieder niedrigeren Inflationsrate ist die schwache wirtschaftliche Entwicklung in Europa Grund für die sinkenden Leitzinsen. Anleger, die vor einem Jahr noch „die vier vor dem Komma“ erzielen konnten, müssen kleinere Brötchen backen.

Weiter fallende Zinsen ungewiss

Bereits zu Jahresbeginn hat Vermögensverwalter Matthias Bernhardt einen Leitzins von zwei Prozent im Laufe des Jahres erwartet. Genau das Niveau, auf welchem die EZB nun angelangt ist. Dennoch hat EZB-Präsidentin Lagarde die künftige Entwicklung offengehalten. Zwar geben eine schwache Entwicklung der Konjunktur in Europa sowie ein gefallener Inflationsausblick der EZB weiter Zinssenkungsspielraum, andererseits steigen die Löhne weiterhin und das massive Investitionspaket der deutschen Bundesregierung sollte neben den bereits gesunkenen Zinsen die Wirtschaft unterstützen und das Wachstum beschleunigen.

Hinzu kommt, dass die Unsicherheit aufgrund der politischen Großwetterlage erheblich ist und vieles möglich erscheint. Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass sich die EZB-Reserven für den Fall der Fälle aufheben will. Experten erwarten daher einen stabilen Einlagenzins um die zwei Prozent, maximal eine weitere Senkung auf 1,75 Prozent.

Welche Festgeldzinsen sind möglich?

Die Oberpfälzer Online-Plattform anlageautomat24.de arbeitet seit einiger Zeit unter anderem mit Weltsparen zusammen und kann so seinen Kunden die besten Konditionen aus ganz Deutschland und Europa anbieten. Der Clou: Mit einem Konto bei Weltsparen, welches selbst über eine deutsche Banklizenz und dementsprechend die Sicherheit der deutschen Einlagensicherung verfügt, entfällt das aufwendige Eröffnungsprozedere bei den unterschiedlichen Banken. Und dies nicht nur in Deutschland, sondern auch bei vielen europäischen Kreditinstituten.

Realistisch sind im klassischen Anlagebereich je nach Laufzeit aktuell gut 2,5 Prozent p.a. für zwölf-Monats-Festgelder, bei Tagesgeld sind etwa 2,1 Prozent p.a. zu erzielen. Anbieter ist unter anderem Klarna, welche vielen vom Bezahlen beim Online-Shopping bekannt ist und Dank. Im Unterschied zu vielen Lockvogelangeboten gelten die Konditionen für alle Weltbank-Kunden gleichermaßen. Ebenso fließt das Angesparte ausschließlich in klassische Bankeinlagen. Anders als bei Trade Republik, die zuletzt von Verbraucherzentralen wegen irreführender Werbung kritisiert wurde, da das Guthaben teilweise in Geldmarktfonds fließt.

Höhere Zinsen im Dollarbereich

Höhere Renditen als im Euro-Währungsbereich bietet weiterhin der USD. Obwohl Präsident Trump gerne sinkende Leitzinsen der FED sehen würde, verharren im USD die Zinsen weiter über 4 %. Eine robuste Konjunktur und weiter hohe Inflationserwartungen sorgen für eine höhere Verzinsung als im Euroraum. Finanzexperte Stefan Meiler aus Flossenbürg verweist auf Angebote der DAB Bank, bei der das USD-Tagesgeld aktuell mit 3 Prozent verzinst wird.

Weitere Möglichkeiten bieten Geldmarktfonds und Anleihen, die auf USD lauten. Während täglich verfügbare Geldmarktfonds derzeit etwa 4 Prozent Rendite versprechen, kann man mit mittelfristigen Anleihen Renditen zwischen 4 und 5 Prozent p.a. erzielen. Zu beachten ist, dass die Gelder in USD veranlagt sind. Nach dem deutlichen Anstieg des EUR/USD-Wechselkurses erwartet zwar DJE-Experte Kaffarnik keine weitere USD-Abwertung. Dennoch ist vieles möglich.

Die Dosis macht’s

Für Stefan Meiler aus Flossenbürg ist es bei größeren Vermögen daher überlegenswert, einen Teil des Vermögens im USD beizumischen. Neben den Währungsschwankungen hat er auch die geänderte steuerliche Regelung von verzinsten Währungsgewinnen im Blick, die Wertpapier- und Fondsanlagen mit Tages- und Festgeldern steuerlich gleichstellt.

Für Anleger, die einen längeren Anlagehorizont aufweisen, ob in Euro oder USD, empfiehlt sich unabhängig hiervon das Gespräch mit dem Finanzexperten. Denn es gibt viele Möglichkeiten, höhere Renditen zu erzielen. Wobei auch hier gilt: Man sollte die Risiken im Blick behalten und auf eine ausgewogene Mischung achten.

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