Familie und Gemeinde trauern um Altbürgermeister Gerhard Sporer

Kirchenthumbach. Nur wenige haben das gesellschaftliche Leben und die Kommunalpolitik in Kirchenthumbach so geprägt wie Gerhard Sporer. Der frühere Bürgermeister und Kreisrat sowie Motor in vielen Vereinen ist nun im Alter von 84 Jahren verstorben.

Kirchenthumbach trauert um Altbürgermeister Gerhard Sporer, der im Alter von 84 Jahren am Samstag verstorben ist. Foto: Familie Bößl

Gerhard Sporer kam am 30. Oktober 1938 in Kirchenthumbach zur Welt und lernte nach der Schulzeit bei der Bäckerei Pesch das Bäckerhandwerk. Mit 17 Jahren ging er in die Fremde nach Wuppertal zur Post. Mit 19 Jahren meldete er sich freiwillig zum Wehrdienst und kam nach Roding/Cham. Dort lernte er seine spätere Frau Anneliese kennen. Aus der 1961 geschlossenen Ehe gingen fünf Kinder hervor, zwölf Enkel sowie sechs Urenkel.

Mit 38 Jahren Bürgermeister

1963 kehrte Sporer in seine Heimat nach Kirchenthumbach zurück und baute für seine Familie ein schmuckes Eigenheim, in dem er bis zuletzt wohnte. Zeitgleich begann er beim Landratsamt Eschenbach als Beamtenanwärter seine Verwaltungskarriere. Es folgten Lehrgänge für den gehobenen Verwaltungsdienst und 1975 das Examen zum Diplom-Verwaltungswirt und die Beförderung zum Verwaltungsinspektor. 1973 wechselte Sporer zum Markt Kirchenthumbach, wo er drei Jahre später zum Bürgermeister gewählt wurde. 14 Jahre leitete er die Geschicke der Marktgemeinde als Bürgermeister. Weitere 16 Jahre gehörte er noch dem Marktgemeinderat an.

Träger des Bundesverdienstkreuzes

In diesen 30 Jahren hat sich Sporer zum Wohle seiner Heimatgemeinde und ihrer Bürger eingesetzt. So erhielt er wegen seiner besonderen Verdienste im kommunalen Bereich und im Vereinsleben 2007 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Zuvor hatte ihn die Marktgemeinde im Jahr 2001 mit dem Titel “Altbürgermeister” geehrt und 2013 erhielt Sporer die Goldene Bürgermedaille. Von 1984 bis 2014 wirkte er im Kreistag für die Freien Wähler, unter anderem als Fraktionssprecher, mit.

Gebietsreform und neue Verwaltungsgemeinschaft

Im Alter von 38 Jahren hatte Bürgermeister Sporer schwierige Aufgaben zu bewältigen. So viel in seine Amtszeit die Gebietsreform mit der Eingemeindung der bis dahin eigenständigen Kommunen Heinersreuth, Neuzirkendorf und Thurndorf. Mit viel Einfühlungsvermögen und langen Gesprächen wurden die Eingemeindungsverträge abgeschlossen. 1978 galt es für die neue Verwaltungsgemeinschaft mit Vorbach und Schlammersdorf eine funktionierende Verwaltung aufzubauen. Noch im selben Jahr wurde das neue Rathaus in der Bahnhofstraße eingeweiht.

Viele Investitionen in seiner Amtszeit

Weitere herausragende Investitionen unter Sporers Leitung waren der Ausbau der Schulsportanlagen, die Erneuerung der Wasserleitungen, der Bau einer neuen Abwasserkanalisation in Kirchenthumbach und Burggrub sowie der Kläranlage. In seine Amtszeit fielen zudem der Umbau und die Generalsanierung der Grundschule, der Bau der Kanalisation und der Neubau der Wasserversorgung in Thurndorf mit den drei Tiefbrunnen und dem Hochbehälter in Thurndorf. Unter Sporers Federführung ging auch der Erwerb der Grundstücke für das Baugebiet „Mühlenweg“ über die Bühne.

In vielen Vereinen daheim

Auf gesellschaftlicher Ebene engagierte sich Gerhard Sporer ebenfalls. So trauern die Wanderfreunde um ihren Ehrenvorstand, die Feuerwehr Kirchenthumbach, die Siedlergemeinschaft und die Freien Wähler um ihr Ehrenmitglied. Auch in der Blaskapelle Kirchenthumbach, dem Fischereiverein und dem Rentner- und Pensionistenverein war er Mitglied. Vermissen werden ihn ebenfalls seine Schafkopffreunde, denn der „Sporer Gerd“ spielte gerne Karten.

Im Kreise seiner Familie

Im Februar musste Gerhard Sporer wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus. Nach drei Wochen Behandlung durfte er wieder nach Hause, dabei ging es ihm aber nicht viel besser. Vergangene Woche musste er dann wegen einer Herzerkrankung wieder ins Krankenhaus. Als es ihm zusehens schlechter ging, kam seine ganze Familie, um von ihm Abschied zu nehmen. Im Kreise seiner Lieben verstarb er am Samstag im Klinikum Bayreuth. Aussegnung ist heute um 18 Uhr, Sterberosenkranz am Samstag, 1. April, um 13.30 Uhr, Requiem mit anschließender Beerdigung am Samstag, 1. April, um 14 Uhr in der Mariä Himmelfahrtskirche in Kirchenthumbach.

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