Faschingsauftakt in der Rathaus-Baustelle

Mitterteich. Ein Faschingsauftakt ist in der Regel mit viel Prunk, Musik, der Inthronisation des Prinzenpaares und mit flotten Märschen der Prinzengarde in einem dem Anlass entsprechenden Ambiente verbunden. In Mitterteich war das heuer ein wenig anders, nicht nur wegen der Corona-Pandemie, sondern auch wegen des gewaltigen Umbaus des historischen Rathauses.

Gaudiwurm-Vorsitzender Michael Zintl hatte mit den 2,7 Millionen im Stadtsäckel ganz schon zum Schleppen. Symbolisch übergab Bürgermeister Stefan Grillmeier auch den Stadtschlüssel. Bild: Werner Männer
Leicht gedämpft war die Stimmung beim Faschingsauftakt in der Baustelle des Rathaussaales. Das Bild zeigt einen Teil der Mitglieder bei der Eröffnung. Bild: Werner Männer

Die Verantwortlichen des Faschingsvereins „Gaudiwurm“ unter der Leitung von Michael Zintl eröffneten trotz der widrigen Umstände den Mitterteicher Fasching pünktlich um 19:11 Uhr mitten in der Baustelle des historischen Rathaussaales.

Wie schon erwähnt, das Ambiente war trist, angesichts des vielen Drecks und des restlichen Handwerksmaterials im Rathaus. Trotzdem hatten die Bauarbeiter so viel Platz geschaffen, dass zumindest ein Treffen möglich war. Trotz der fehlenden Fensterscheiben war es ein bischen warm in der Saal-Baustelle.

Start mit einem kräftigen “Mitterteich Helau”

Bürgermeister Stefan Grillmeier erwies sich als freundlicher Gastgeber und hieß die Mitterteicher Narren willkommen. Mit einem kräftigen „Mitterteich Helau“ startete das Treffen pünktlich um 19:11 Uhr. Der Bürgermeister freute sich einmal mehr darüber, dass trotz der widrigen Umstände eine Tradition aufrechterhalten wird.

Seine Freude bestand auch darin, weil das Stadtsäckel prall gefüllt war. Das rührte daher, dass die Stadt erst kürzlich Stabilisierungshilfe in Höhe von 2,7 Millionen Euro erhalten hat. Er informierte dann, dass dieses Geld für zahlreiche Ausgaben wie Sanierung der Eishalle und den Grundschulumbau gut gebraucht wird. Aber die Narren hatten auf dem Säckel schon die Hand drauf und Vorsitzender Michael Zintl gab den Säckel nicht mehr aus den Händen.

Übergabe des Rathausschlüssels

Symbolisch übergab der Bürgermeister dann auch den Rathausschlüssel. Grillmeier warnte, man muss aufpassen, dass die Gesellschaft durch die Pandemie nicht gespalten wird. Schließlich ist die Faschingszeit eine Zeit der Freude und des Frohsinns. So hofft man, dass es im nächsten Jahr anders sein wird.

Leider müssten aufgrund der momentanen Situation alle weiteren geplanten Termine abgesagt werden. Das betrifft den Weihnachtsmarkt genauso wie die Bürgerversammlungen und das Neujahrskonzert. Vorsitzender Zintl dankte für den Empfang. Aufgrund der ungewissen Situation wird voraussichtlich auch kein Stadtball stattfinden. Der Gaudiwurm ist sowieso schon abgesagt.

Kein Prinzenpaar

Der Bürgermeister meinte dazu, ganz gleich wie sich die Situation entwickelt, er wird die Faschingsnarren unterstützen, wann immer es erforderlich ist. Im privaten Gespräch erwähnte Vorsitzender Michael Zintl, dass es wegen der Virussituation auch kein Prinzenpaar gibt. Es mache keinen Sinn ein Paar zu wählen, dass nicht auftreten kann.

Auch ein Gaudiwurm ist nicht sinnvoll, selbst wenn alle Teilnehmer geimpft wären. Der Veranstalter kann aber nicht für die Zuschauer garantieren. Deshalb hofft er, dass im nächsten Jahr alles anderes wird. Zum Abschluss des Faschingsauftakts begoss man das Ereignis noch mit Sekt und hat auf den Rest der närrischen Zeit angestoßen.

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