Faschingsfreude und Glaube vereint in Eschenbach
Eschenbach. Im Faschingsgottesdienst verbindet die Stadtpfarrkirche St. Laurentius Humor mit Glaube, zieht 500 Besucher an und verbreitet die Botschaft der Liebe. Pfarrer Bosco betont die Bedeutung von Frohsinn und Gemeinschaft, während Musik und Predigten das Publikum begeistern.

Eschenbach feiert einen stimmungsgeladenen Faschingsgottesdienst mit lobenden und mahnenden Predigtworten. Die Gemeinde ist begeistert und der Pfarrer gibt seinen Segen dazu. “Wir kommen, alle, alle in den Himmel, weil wir so brav sind – und selbst Petrus sagt: Ich lass euch rein, ihr wart auf Erden schon die reinsten Engelein.” Am Faschingssonntag waren frei nach dem beliebten Faschingslied alle Engel auf Erden, die den Faschingsgottesdienst in der Stadtpfarrkirche besuchten – und brav dazu. Irgendwie wird man das mit dem Himmel schon hinbekommen, dachten sich die klatschenden und funkelnden Garden, die Tollitäten, das Kinderprinzenpaar und der Elferrat der Faschingsgesellschaft und mit der Gaudi-Truppe die zirka 500 Besucher, die sich in fröhlicher Stunde als „Gläubige“ bekannten. Zum Endspurt der fünften Jahreszeit wollten alle, alle, alle, was den Himmel betrifft, hineinkommen.
Das endgültig zu klären, überließ Stadtpfarrer Pater Johannes Bosco allerdings dem lieben Gott. “Der Kirchenmann war sich gewiss: „Auch ein so ausgelassener Gottesdienst wird dem Herrgott gerecht“! Dem „Seelenmasseur“ war es wichtig, an diesem Tag für das Narrenvolk möglichst viel Himmel auf die Erde zu holen. Der Himmel befand sich schließlich am Sonntagvormittag beim Singen, Lachen und Klatschen und ganz besonders bei der Predigt in der Pfarrkirche. Humor und Kirche wurden zur Einheit. Unterbrochen von den Helaus und vielen Tatas auf die Pfarrei, auf den Pfarrer, auf die Faschingsgesellschaft und auf die auf gute Laune eingestellten Besuchermassen lauschten des Pfarrers Schäfchen auch auf das „Wort Gottes“. Mit gewandten Wortspielen in Reimform erinnerte der Prediger schon zu Beginn mit Blick auf die große Arbeitsbelastung durch den neuen Pfarreien-Verbund: „Eins gleich vorweg ganz frei. Seit September heißt es Arbeit für zwei“.
Die Botschaft Jesu versprühen
Die Botschaften der Kirche in ermunternde und mahnende Worte zu fassen, manche Seitenhiebe auszupacken und das Narrenvolk schließlich auf eine lebendige Gemeinde einzuschwören: eine narrische Aufgabe, die der Pfarrer mit viel Herzblut vermittelte. „Im Fasching lachen wir, tanzen im Kreis, doch die Botschaft der Liebe bleibt immer heiß“, verinnerlichte der Kirchenmann die Tugenden der Herzen um gleichzeitig an das Menschsein zu erinnern: „Der liebe Gott weiß, dass ich kein Engel bin. Auch ein Pfarrer ist und bleibt ein Mensch, der fühlt und liebt, der gerne unter Leuten sitzt“. „Danke für diesen Morgen. In dieser Zeit, wo die Masken blühen, wollen wir auch die Botschaft Jesu versprühen“, hieß es weiter.
Krippen-Diebstahl wird zum Thema
Auch der Diebstahl des Jesuskindes aus der Weihnachtskrippe der Stadtpfarrkirche machte der Pfarrer zum Thema. „Geklaut wurde es mit Schafen und Esel. Soll der Esel dem Esel, der sich sowas traut und ihn mit dem Christkind aus der Kirche klaut, hoffentlich ein wenig erfreuen und er oder sie die Tat bereuen“. Ein Vorfall, den der Pfarrer zur Feststellung nutzte: „Liebet eure Feinde, so sagt der Herr. Das fällt manchen schon schwer“. Viele lobende Worte gab es für das Kirchenpersonal der Pfarreiengemeinschaft, für die treuen Kirchenbesucher und den Gemeinschaftsgeist in beiden Ortskirchen: „Es ist nicht nur Freude, es ist auch ein Geben, ein Teilen von Herzen, das macht unser Leben“.
Neuigkeiten aus dem Pfarralltag
Der Blick auf Krieg und Konflikte endete mit der Feststellung: „Lasst uns nicht trüben, die Stimmung so schön, im Fasching, da können wir Neues erspähen“. Dazu zählte der Eschenbacher „Don Camillo“ eine gute Nutzung des neuen Pfarrheimes, dessen Einweihung zum runden Wiegenfeste des Pfarrherrn geplant ist. „Das Pfarrheim soll sich mit Leben füllen und nicht nur Pfadis oder Minis drin chillen“. Eine „Litanei“ weiterer Spitzen und hintergründiger Appelle folgte, bis Seelenmasseur Jobo schließlich zusammenfasste: „Im Fasching, da tragen wir Masken und Spaß, doch die wahre Liebe bleibt immer krass. Wenn wir uns verkleiden, um anders zu sein, lasst uns auch im Herzen stets freundlich und rein. Lasst uns die Masken des Alltags ablegen und in der Gemeinschaft die Freude bewegen. Möge der Spaß uns stets begleiten und die Nächstenliebe unsere Herzen weiten“. Zündende Melodien der Stadtkapelle unter Leitung von Stefan Wittmann begleiteten den stimmungsvollen Gottesdienst und das Rede-Feuerwerk des Stadtpfarrers.
“Humba tätärä – Gottesdienst- und Predigt-Splitter”
„Auch die Gerüchte-Streuer sind mir wert und teuer“, versichert Pater Jobo in der Faschingspredigt, um sogleich von seinen Erfahrungen zu berichten: „Da gibt es Drachen, die ohne mit der Wimper zu zucken – Feuer spucken“. Als Weihrauchfass-schwingende Messdiener und Kerzenträger fungierten vier Russweiber. Wasser und Wein schenkten dem Pfarrer einige Gardemädchen ein. Von der Empore jubilierte die Stadtkapelle unter anderem mit dem rockigen Wohlfühl-Song Don’t Stop Believin. „Sweet Caroline“ schaffte Gemeinschaftsgefühl. Den „Böhmischen Traum“ widmeten die Blasmusiker dem Stadtpfarrer und mit dem Narhalla-Marsch begleitete die Kapelle die Mitglieder der Faschingsgesellschaft in den Faschingsendspurt. Vor dem Auszug hieß es schließlich aus den Reihen des Elferrates: „Auf unsere Dichter und Denker, auf unsere Kirchgänger, auf Eschenbach und die Faschingsgesellschaft ein dreifaches Helau“.
„Ein Ja dem Tanzen und Singen, doch auch die Botschaft Jesu soll uns mit Freude erfüllen“, wünschte Pfarrer Johannes Bosco dem Narrenvolk in der Faschingspredigt. Frohsinn ist der beste Schutzpatron. Das dachten sich beim stimmungsvollen „Hochfest“ des Faschings über 500 Kirchenbesucher.
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