Saugtrogrennen: Sportlicher Spaß

Floß. Das Wasser spritzt in Fontänen, die Zuschauer johlen und die Teilnehmer blicken fest entschlossen dem Wendepunkt entgegen – oder machen unter Wasser mit den Fischen Begegnung.

Beim 20. Sautrogrennen am Fischerfest wird mancher Holzbottich zum U-Boot und manches Paddel zum Enterhaken für das gegnerische Boot. „Das ist Spaß“, sagt Artur mit einem breiten Grinsen. Der Armenier, der seit zwei Jahren in Floß lebt, ist mit Björn als internationales Team in See gestochen. „Wir sind beide das erste Mal mitgefahren. Das war super“, freut sich Björn, dem noch Schlammreste vom Weihergrund am Körper kleben. „Die haben uns gleich von Anfang an runtergerissen“, sagt Matthias Vrhovec, der mit Christian Sommer in Sautrog Nummer zwei startete, ohne Groll.

Es steht mehr der Spaß im Vordergrund als andere,

betont das Jugendmitglied des Fischereivereins. Auf den Wettkampf hat er sich gedanklich gleichwohl penibel vorbereitet. „Am besten setzt sich einer hinten rein und balanciert es aus“, erklärt Vrhovec. Paddler zwei müsse sich dann vorsichtig im vorderen Bereich des wackeligen Bootes niederknien. Die Technik bleibt im direkten Duell mit der siegeshungrigen Konkurrenz dann aber doch eher Theorie. Zur Not schieben manche Teilnehmer ihren Partner schon mal im Gehen durch das brusttiefe Gewässer. „Ich schätze mal Dritter oder Vierter“, sagt Björn nach dem vermuteten Abschneiden gefragt. „Aber darum geht es ja nicht, es ist einfach nur Spaß“, betont der Paddler. Mit dem vierten Platz von sechs teilnehmenden Mannschaften lag er richtig. Bei einem Zuschauervotum über das lustigste Duell wären sie aber sicher ganz vorne gewesen. Die sportlich beste Leistung zeigten Michael Grundler und Tobias Meier.

Am Ende alles eine Frage des Geschmacks

Einige Meter weiter drehte sich derweil alles um den Fisch. Als Fischbratling, als Karpfengyros oder als Ganzer gegrillt bot der Fischereiverein Spezialtäten aus eigener Herstellung an. Bis zu 24 Stunden lägen die Flossentiere in flüssiger Beize. Makrelen und Forellen würden dabei unterschiedlich gewürzt, wie ein erfahrener Angler betont. „Die Makrelen sind von Haus aus schon würziger durch den höheren Salz- und Fettgehalt“, erklärt das Vereinsmitglied. Die Forellen würden unter anderem mit Curry, Paprika und Zwiebeln gewürzt. Eines sei ihm aber wichtig: „Ein Fisch soll ein Fisch bleiben und nicht verwürzt werden. Man soll den Fisch noch schmecken“. Was die richtige Würzung anbelangt gelte am Ende letztlich aber doch: „Das ist Geschmackssache.“

“Oberpfalzquartett” sorgt für Stimmung

Den Geschmack der Gäste, die trotz sintflutartiger Regengüsse am Nachmittag ins Festzelt auf dem Vereinsgelände kamen, traf der Fischereiverein offensichtlich. Und während das „Oberpfalzquartett“ für zünftige Musik sorgte, umrundeten die kleinen Besucher das große Schauaquarium oder ließen sich in der Schminkecke die Gesichter bunt bemalen.

Sautrogrennen Floß

Bilder: B. Grimm

* Diese Felder sind erforderlich.