Flossenbürg spart Energie: Geräumt wird nicht mehr bei jeder Flocke

Flossenbürg. Mit einer Vielzahl kleinerer und größerer Sparmaßnahmen stemmt sich die Gemeinde gegen die Energiekrise. Die Bevölkerung wird das in Kürze beim Winterdienst merken: Geräumt wird künftig in größeren Abständen, das spart Treibstoff.

Die Sanierung des Plattenbergs wird sehr viel teurer als geplant. Der Gemeinderat korrigiert deshalb seinen Bedarf an Städtebaufördermitteln. Foto: Gemeinde Flossenbürg

Bürgermeister Thomas Meiler rechnet mit vermehrten Anrufen im Rathaus, wie er in der Gemeinderatssitzung sagt, aber es bleibt dabei: „Es wird nicht mehr bei jeder Flocke das Räumfahrzeug gleich rausfahren.“ Das und weitere Sparmaßnahmen hat ein Arbeitskreis aus Mitgliedern des Gemeinderates und der Verwaltung erarbeitet.

In diesem Winter wird weniger geräumt

Die Räumfrequenzen liegen trotzdem noch im Ermessen des Bauhofleiters. Bei einem Schneesturm wird man nicht zuerst auf die Benzinnadel schauen, aber unter normalen Winterverhältnissen müssen sich die Bürger darauf einstellen, dass weniger häufig und zum Beispiel auch nicht mehr jeder Gehweg geräumt wird.

Analog dazu wird im Sommer nicht mehr so oft gemäht. Die Bauhof-Mitarbeiter verzichten sogar ab sofort auf ihre gemeinsame Frühstückspause, fahren also nicht mehr zurück in den Bauhof, sondern frühstücken an den jeweiligen Einsatzorten.

Duschen in der Turnhalle außer Betrieb

Im Rathaus und in der Turnhalle wird nur noch bis 19 Grad geheizt, das Warmwasser dort ist abgeschaltet, die Duschen in der Turnhalle sind außer Betrieb.

Eher symbolische Bedeutung hat das Abschalten der Ortsplatzbeleuchtung und der Beleuchtung des Uferpfades am Gaisweiher. Eine Abschaltung der Rathausbeleuchtung ist laut Meiler nicht möglich, da diese an die Straßenbeleuchtung gekoppelt sei. Und eine auch nur teilweise Abschaltung der Straßenbeleuchtung sei mit einem viel zu großen und teuren Aufwand verbunden. Gleichzeitig soll diese jedoch weiter auf die energiesparende LED-Technik umgerüstet werden.

Turnhalle Hotspot für Fall eines Blackouts

Im Fall eines Blackouts wird die Turnhalle zum Hotspot für die Bevölkerung; die Halle mit 60 Feldbetten für Notfälle könne drei bis vier Tage mit Strom versorgt werden. Auch Wasser könne die Gemeinde allen Bürgern zur Verfügung stellen.

3,6 Millionen für Städtebauförderung verplant

Der Gemeinderat hat die Bedarfsmitteilung für die Städtebauförderung fortgeschrieben. Diese ist mit der Regierung der Oberpfalz abgestimmt, aber die einzelnen Maßnahmen sind keineswegs in Stein gemeißelt. Es handelt sich um Vorhaben und Pläne für die Jahre 2023 bis 2026. Die förderfähigen Kosten für den gesamten Zeitraum beziffert Meiler auf rund 3,6 Millionen Euro.

Plattenberg Schwerpunkt des Maßnahmenkatalogs

Der Schwerpunkt des Maßnahmenkatalogs liegt auf der Sanierung des Ortsteils Plattenberg. Allein dafür sind etwa 1,5 Millionen Euro verplant. Neben der schwierigen topografischen Lage sind am Plattenberg vor allem die vielen Mauern und denkmalschutzrechtliche Belange zu berücksichtigen.

Zwölferblock: Sanierung oder Abriss?

Ein weiteres großes Thema in Sachen Städtebauförderung: die Sanierung des sogenannten Zwölferblocks. Hier ist allerdings noch nicht abschließend geklärt, ob eine Sanierung sinnvoll ist oder ob nicht doch ein Neubau angeraten erscheint.

Die für den kleinen Supermarkt Regn eingeplanten Fördermittel mussten laut Meiler wieder zurückgegeben werden, da sie nicht hätten verwendet werden können.

Zuschuss für das Pflanzen von Streuobstbäumen

Auf Anregung von Stefan Erndt (FWG) wirbt die Gemeinde für ein Förderprogramm des Freistaates, das das Pflanzen von Streuobstbäumen bezuschusst. Möglich ist ein Zuschuss von bis zu 45 Euro je Baum, allerdings müssen mindestens zehn Bäume aus einer vorgegebenen Liste gepflanzt werden. Außerdem müssen die Bäume 12 Jahre lang gepflegt werden. Interessierte Privatleute können sich noch bis Monatsende direkt an die Gemeinde wenden.

Forstamt bekommt Lagerräume und Garagen

Sein Einvernehmen erteilt der Gemeinderat dem Bauantrag der Bayerischen Staatsforsten für ein Nebengebäude mit zwei Lagerräumen und drei Garagen in der Floßer Straße zwischen Forstamt und Kindergarten.

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